30-09-2009, 17:06
(30-09-2009, 16:28)Romero schrieb: Nette Theorie und gut recherchiert, ich glaube aber nicht, das die alten Juden gedacht haben "Och, für Schwule ist "homo-sex" ja natürlich, easy". Ich glaube natürlich ist hier so gemeint: Sex = Zeugung von Nachwuchs, natürlich = Sex, der dazu dient / zwischen 2 Individuen, die dazu in der Lage sind. Hingegen widernatürlich = Sex zwischen 2 Individuen,die dazu nicht in der Lage sind, sei es mit einer anderen Spezies oder dem anderen Geschlecht derselben Spezies.
In der Antike, v.a. der griechischen Welt, war Homosexualität und entsprechende Liebe nicht unbedingt negativ behaftet
In der Antike,bsonders bei den ollen Griechen (die so schön richen, sorry, der Kalauer mußte sein) gab es sowohl die Homosexualität zwischen erwachsenen Männern (und Frauen, möchte ich mal vermuten, siehe Sappho), als auch etwas, was wir heute pädosexuell nennen würden, jedoch bei den ollen Griechen anders gesehen wurde. Die Jungs und Mädels damals hatten nicht nur lockere Sitten und vermutlich ein noch lockeres Mundwerk, sondern auch viele, teilweise sehr plastische Ausdrücke für Sex im Allgemeinen, und Homosex im Besonderen. Paulus benutzte ja im Brief an die Korinter (Kapitel 6, wenn ich mich recht erinnere), und bei Timotheus, zwei sehr bekannte Begriffe: Malakois und Arsenokoitoi (davon stammt übrigens das Wort KOITUS ab).
Wenn man einmal sieht, wie z.B. Luther oder andere diese beiden Wörter übersetzen, und was sie wirklich bedeuten, könnt man meinen, die heutigen Fundiprediger mit ihrer Homophobie könnten einpacken. Da ich keine Lust habe, all meine Bücher zu wälzen, und mühsam den Text abzuschreiben (und das, wo mein E wieder einmal dauernd hakt), habe ich mich ausnahmsweise entschlossn, von einer Internetseite etwas zu kopieren, was meinem Zweck genauso dient:
Zitat:Sind Weichlinge homosexuell? - Gedanken zu 1 Korinther 6:9+10 und 1 Timotheus 1:9+10 (Das war nur der Titel)
(...) Homosexuelle sind Wollüstlinge und Knabenschänder und werden deshalb das Reich Gottes nicht erben. (...) Homosexuelle sind Knabenschänder und damit sind sie gottlose Sünder.(...)Die englische King James Bibel übersetzt "Malakee" in 1 Kor 6 mit "Homosexuals." Dies ist allerdings eine relativ neue übersetzung, denn das Wort "homosexuell" wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts geprägt.
Jahrhundertelang wurde das Wort "malakoi", von dem Malakee abgeleitet ist auch mit Masturbation gleichgesetzt. Erst als Masturbation nicht mehr als so große Sünde, dass man ihretwegen das Reich Gottes
nicht erben könnte, angesehen wurde, wurde plötzlich von Homosexuellen gesprochen.
In Wirklichkeit weiß eigentlich keiner so genau, was Paulus mit diesem Wort meinte. Anderswo in der Bibel wird es mit "weich", "fein", "kränklich", "flüssig", "feige", "zart", "sanft" oder "ausschweifend" übersetzt. Vielleicht könnte man auch "ungezügelt" oder "schwelgerisch" benutzen. Anderswo wird es für Menschen
gebraucht, die keine Disziplin haben oder moralisch schwach sind. Nirgens wird es im sexuellen Kontext benutzt. Vielleicht wäre "Weichling" oder "Waschlappen" eine bessere Bedeutung. Es bedeutet eher die
Unfähigkeit zu moralischer Integrität und Selbstkontrolle.
Bei "Arsenokoitai" gibt es noch weniger Konsens über die Bedeutung des Wortes. Einige englische Bibeln übersetzen es mit "sodomites", ein Wort, dass oft für Schwule gebraucht wird. Es gibt Autoren, die meinen,
dass die beiden Worte zusammen vielleicht die beiden Partner einer päderastischen Beziehung bezeichnen (Fee, 1987). In 1 Timotheus 1 wird allerdings nur Arsenokoitai benutzt und daher ist dieses Argument nicht zu halten. Eigentlich weiß niemand, was "Arsenokoitai" bedeutet.Es ist eine Zusammensetzung aus zwei Worten, nämlich "Mann" und "Bett". Das Wort Bett war oft ein beschönigender Ausdruck für Geschlechtsverkehr. Die Verbindung mit Mann ist allerdings nicht ganz klar. Ist "Mann" das Subjekt, oder das Objekt? Paulus war der erste, der diesen Ausdruck benutzte und er kommt sehr selten in der griechischen Literatur vor. Später wurde das Wort für männliche Prostituierte benutzt. (...)
Scroggs kommt zum Schluß, dass diese Verse (und auch die im 1. Kapitel des Römerbriefes) von der griechischen Päderastie und von Tempelprostitution handeln, nicht um eine hingegebene, gegenseitige
Beziehung zwischen zwei erwachsenen Schwulen oder Lesben. Er sagt:
Es ist eine Tatsache, dass das grundlegende Beziehungsmodell in der modernen christlich-homosexuellen Community sich so sehr von dem Beziehungsmodell, dass im Neuen Testament angegriffen wird,
unterscheidet, dass man nicht von ähnlichkeit sprechen kann. Ich komme zur folgenden Schlussfolgerung: Biblische Urteile gegen Homosexualität sind in der modernen Debatte nicht relevant. Sie sollten nicht länger in der Diskussion über Homosexualität benutzt werden, sollten keine Waffe sein (um z.B. die Ordinierung schwuler Priester zu bekämpfen) - nicht weil die Bibel nicht autoritativ ist, sondern ganz
einfach, weil die Bibel die Sache, worum es geht, gar nicht anspricht. (...) Quelle: http://www.zwischenraum.net/print/05weic..._print.htm
Bezüglich Arsenokoitois fand ich, leider in Englich noch eine interessante Information:
Zitat:(...) Around 35 A.D., the Jewish philosopher Philo (a contemporary of Paul’s) held that arsenokoites referred to shrine prostitution (Philo, The Special Laws, III, VII, 40-42). This is the origin this site suggests for it (see comments on the letters to Timothy and Corinth), though the context suggests that Paul may have been condemning pederasty, group sexual orgies, and/or people who are not innately gay/lesbian/bisexual but who engage in homosexual acts. Philo apparently felt that the word condemned pederasty and incest as well. (...)A revealing use of it appears around 575 A.D.; Joannes Jejunator (John the Faster), the Patriarch of Constantinople, used the word in a treatise that instructed confessor priests how to ask their parishioners about sexual sin. Here it appears in the context of a paragraph dealing with incestuous relations, and if translated as ‘homosexuality,’ the
sentence containing it would read “In fact, many men even commit the sin of homosexuality with their wives.” (Patrologiae cursus completus, Series Graeca, 88:1893-96) Though at the time it apparently referred to anal or oral sex or to sex forced upon a woman, it pretty clearly had nothing to do with homosexuality. (...)
http://www.stjohnsmcc.org/new/BibleAbuse...koites.php
Das gibt dann doch wohl ein etwas anderes Bild: Heteromänner, die mit ihren Frauen anal verkehren, oder Tempelprostitution mit Pädosex.
