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Katholisches Christentum und Homosexualität
#1
Ein Mitarbeiter der Vatikanischen Glaubenskongregation, der auch Dozent an den Päpstlichen Hochschulen der Jesuiten ist, Monsignore Krzysztof Charamsa, hat sich als homosexuell geoutet. Er erklärte zudem, dass er in Lebensgemeinschaft mit einem Mann lebe.

In einem Interview für Newsweek hielt er fest, dass der Klerus "überwiegend homosexuell und traurigerweise auch homophob bis zur Paranoia" sei. Zudem meinte er: "Mein Coming-out soll ein Appell an die Synode sein, ihr paranoides Handeln gegenüber sexuellen Minderheiten aufzugeben."

Kann das Outing dieses hochrangigen Geistlichen etwas bewirken?
 
Quelle: *http://religion.orf.at/stories/2735067/
MfG B.
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#2
Ich fasse das mal als eine Art Meinungsumfrage auf und ich wüde sagen:

Ganz klar Nein.

Die katholische Kirche ist kein normaler Verein, der sich je nach Situation fähig ist neu zu erfinden. Wir haben es hier mit Jahrtausende alten Regeln und Ansichten zutun, an derer sich stark festgehalten wird. Das Motto der katholischen Kirche ist es definitiv nicht, anpassungsbereit, flexibel und nah am Menschen und am "Heute" zu sein, sondern an alten Überlieferungen festzuhalten, das Originale zu bewahren und nah am Ursprung zu bleiben, was auch immer das für eine ganze Kirche bedeutet.

Homosexualität steht im alten Testament eindeutig als nicht erlaubt und ist zu bestrafen und daran hält die Kirche fest. Aus welchen Gründen dies in der Bibel steht ist völlig irrelevant und aus welcher historischen Situation heraus eine solche Regel notwendig war wird ebenso konsequent ignoriert.
Das festhalten an Traditionen und veralteten Ansichten steht leider weit über der Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und Gleichberechtigung jedes Menschen vor Gott.
Gruß
Motte

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#3
Immerhin sollte die zweifellos wahre Aussage dieses hohen Geistlichen, wonach der überwiegende Teil der katholischen Priester homosexuell und zugleich homophob ist, die Betroffenen, also die katholische Priesterschaft insgesamt, nachdenklich machen.
MfG B.
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#4
(04-10-2015, 18:01)Bion schrieb: Ein Mitarbeiter der Vatikanischen Glaubenskongregation, der auch Dozent an den Päpstlichen Hochschulen der Jesuiten ist, Monsignore Krzysztof Charamsa, hat sich als homosexuell geoutet. Er erklärte zudem, dass er in Lebensgemeinschaft mit einem Mann lebe.

In einem Interview für Newsweek hielt er fest, dass der Klerus "überwiegend homosexuell und traurigerweise auch homophob bis zur Paranoia" sei. Zudem meinte er: "Mein Coming-out soll ein Appell an die Synode sein, ihr paranoides Handeln gegenüber sexuellen Minderheiten aufzugeben."

Kann das Outing dieses hochrangigen Geistlichen etwas bewirken?
 
Quelle: *http://religion.orf.at/stories/2735067/

Genau so wenig, wie eine besoffene protestantische Bischöfin den Klärus der Evangelikalen vom Bier trinken abzubringen vermag und trotzdem gegen Alkoholkonsum zu sein.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#5
(05-10-2015, 14:45)Schmettermotte schrieb: Ich fasse das mal als eine Art Meinungsumfrage auf und ich wüde sagen:

Ganz klar Nein.

Die katholische Kirche ist kein normaler Verein, der sich je nach Situation fähig ist neu zu erfinden. Wir haben es hier mit Jahrtausende alten Regeln und Ansichten zutun, an derer sich stark festgehalten wird. Das Motto der katholischen Kirche ist es definitiv nicht, anpassungsbereit, flexibel und nah am Menschen und am "Heute" zu sein, sondern an alten Überlieferungen festzuhalten, das Originale zu bewahren und nah am Ursprung zu bleiben, was auch immer das für eine ganze Kirche bedeutet.

Homosexualität steht im alten Testament eindeutig als nicht erlaubt und ist zu bestrafen und daran hält die Kirche fest. Aus welchen Gründen dies in der Bibel steht ist völlig irrelevant und aus welcher historischen Situation heraus eine solche Regel notwendig war wird ebenso konsequent ignoriert.
Das festhalten an Traditionen und veralteten Ansichten steht leider weit über der Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und Gleichberechtigung jedes Menschen vor Gott.

Ich bin übrigens in der katholischen Glaubenslehre aufgewachsen,
deshalb halte ich den "Gottglauben generell für eine bequeme Gewohnheits-Strategie, sich die nähere Umgebung an die eigene innere Gefühlswelt an zu passen. Wie immer die altern Regeln dafür interpretiert und gepredigt werden. Nicht umsonst hält die überwiegende Mehrheit der katholisch Getauften, den Papst für einen netten Menschen, dessen Qualitäten nicht daran gemessen werden, was er in der Regel für einen "Scheiß" verzapft, sondern nur an den wenigen Lichtblicken, die er auch zwischen durch immer wieder mal hat.

Das wird aber wohl genau der Grund sein, dass  Katholiken und Protestanten sich seit fast 500 Jahren nicht mehr ganz richtig verstehen..

Ansonsten wollte ich damit sagen, dass wir alle nicht schon tolerant zur Welt kommen, sondern uns erst nach und nach an die wirkliche Welt  heran gewöhnen müssen und Religion hilft uns dabei oft gerade am wenigsten.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#6
Die kth. Kirche hat das Problem natürlich erkannt und
bietet entsprechende Therapiemöglichkeiten an,
schliesslich hat die Bibel eine Antwort auf jede Frage.
Lt. Spiegel:
"Die italienische Zeitung "La Repubblica" berichtet über ein Kloster in den Alpen, in dem die katholische Kirche Homosexuelle "heilen" wolle. Dabei warnte Papst Franziskus auf der wichtigen Familiensynode in Rom am Wochenende noch vor einer "Kirche mit verschlossenen Türen".

Im Kloster Venturini in Trient würden Priester, die "unangemessene sexuelle Tendenzen zeigen" in eine "Zeit der Ausbildung, persönliche Reflexion und Erleuchtung" geschickt, schreibt das Blatt. Auch Pädophile oder männliche Drogen- und Alkoholabhängige würden unter Berufung auf einem Ordenssprecher in dem Kloster behandelt.

Der von Pater Mario Venturini 1928 gegründete Priesterkonvent in den italienischen Alpen wiederum bietet laut eigener Homepage in einem großen Haus "verschiedene Therapiemöglichkeiten und Arbeitsgemeinschaften" und sei auf das Familienleben spezialisiert. Das Wort Homosexualität taucht auf der Seite nicht auf. Darüber, welche geistlichen oder psychotherapeutischen Methoden in dem Orden genau zur Anwendung kommen sollen, machte ein Sprecher der Gemeinschaft "La Repubblica" zufolge keine Angaben. Für Schlagzeilen habe der Konvent jedoch im Jahr 1983 bereits einmal gesorgt: Damals sei ein 71-jähriger Priester mit einem Kreuz getötet worden."

Das würde ich mal als auf Nummer sicher gehen bei der Heilung einstufen.
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#7
(05-10-2015, 14:45)Schmettermotte schrieb: Homosexualität steht im alten Testament eindeutig als nicht erlaubt und ist zu bestrafen und daran hält die Kirche fest.

Das stimmt doch einfach nicht. Oder wie bestraft Kirche?
Paulus sagt, dass solche Menschen sich selber strafen. Man sollte einfach den Zweck von Mann und Frau nicht unkenntlich machen.
Diese Homosexualität ist schon deshalb falsch, weil sie zum Aussterben der Menschheit führt, auch ohne Aids.
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#8
(05-10-2015, 14:45)Schmettermotte schrieb: Homosexualität steht im alten Testament eindeutig als nicht erlaubt und ist zu bestrafen und daran hält die Kirche fest.
So eindeutig sind die Stellen nicht. Wenn man die klassische Interpretation unbedingt will, bleibt die Frage, warum die jüdische Priesterschaft damals so homophob war. Man darf vermuten, dass es "zur Ehre Gottes" so war - und dass hieß, einen Unterschied zu bestimmten Nachbarvölkern zu konstruieren.
Es bleibt also die Frage, ob man diese Zweckbestimmung heute noch braucht, wo fast alle Völker "aus den Nähten platzen".

(11-10-2015, 01:01)indymaya schrieb: Man sollte einfach den Zweck von Mann und Frau nicht unkenntlich machen.
Der wäre? (Aufzucht von Kindern kann von gleichgeschlechtlichen Paaren, auch völlig anderen Gemeinschaften erreicht werden.)

(11-10-2015, 01:01)indymaya schrieb: Diese Homosexualität ist schon deshalb falsch, weil sie zum Aussterben der Menschheit führt, auch ohne Aids.
Diese Ansicht hat mit der Realität nichts zu tun.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#9
https://de.wikipedia.org/wiki/Bibeltexte...lit%C3%A4t

Also so wie ich das sehe steht das da schon ziemlich eindeutig. Ich sehe das aber auch im Kontext der Zeit und des geschichtlichen Hintergrundes, aber da es hier um die Interpretation der katholischen Kirche geht ist es im Grunde egal, ob es da deutlich oder weniger deutlich steht und wie der Normalo das betrachtet.
Gruß
Motte

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#10
(12-10-2015, 15:49)Schmettermotte schrieb: https://de.wikipedia.org/wiki/Bibeltexte...lit%C3%A4t

Also so wie ich das sehe steht das da schon ziemlich eindeutig. Ich sehe das aber auch im Kontext der Zeit und des geschichtlichen Hintergrundes, aber da es hier um die Interpretation der katholischen Kirche geht ist es im Grunde egal, ob es da deutlich oder weniger deutlich steht und wie der Normalo das betrachtet.

Mal die grundsätzliche Frage,

Wer hat überhaupt die Schlechtigkeit der Homosexualität in die Welt gesetzt?

Alle reden über die Bibel, aber was war vorher?
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#11
Ich bin kein Geschichtslehrer, aber soweit ich weiß müßte man da die Gründe in den Krankheiten suchen, die man derzeit der Homosexualität zugewiesen hat. Soweit mit das erklärt wurde entstanden diese "Verhaltensregeln" aufgrund dessen, dass man eben noch keine gesetze hatte und diese entstanden dann vor allem in den großen Heeren, in denen entweder ein ganzes Volk oder nur Männer unterwegs waren. Die hier entstandenen und gefährlichen Krankheiten hat man der Homosexualität zu geschrieben und um diese zu minimieren hat man homosexuelle Handlungen als schlecht, gefährlich und verboten eingestuft. Klingt für mich auch logisch, auch wenn man wohl viele Krankheiten in die Schuhe der Homosexualität geschoben hat, die dort nicht hingehören aber eine Handlung zu verbieten, die Krankheiten auslöst die tödlich, nicht zu erklären und nicht zu heilen sind ist für mich jetzt kein Beweis von Schlechtigkeit.
Gruß
Motte

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#12
Wie auch in den Wikipedia-Artikeln beschrieben, geht es um die kultische Reinheit des Gottesvolkes. Und die ist so ausgeprägt, dass sie sich deutlich von anderen Völkern unterschied bzw. unterscheiden musste.
Außerdem war es damals auch eine Frage der gefühlsmäßigen (nicht durch Wissen belegten) Sauberkeit. Insofern kann auch die Furcht vor Krankheiten eine Rolle gespielt haben.

Diese Gemengelage werden wir wohl nicht klären können. Es bleibt also die Frage, ob eine Religionsgemeinschaft in einer solch unklaren Situation sich für eine Spielart der Sexualität entscheiden muss, nur um entschieden aufzutreten oder Rat erteilen zu können.

M. E. steckt dasselbe Motiv dahinter, wie bei der altisraelitischen Priesterschaft: "Wir sind näher bei Gott". (Wir sind die besseren Menschen).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#13
(12-10-2015, 00:14)Ekkard schrieb: Der wäre? (Aufzucht von Kindern kann von gleichgeschlechtlichen Paaren, auch völlig anderen Gemeinschaften erreicht werden.)
Geht ja erst mal um die Zeugung und das Gebären. Ansonsten, "Aufzucht" sagt alles.
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#14
(13-10-2015, 17:14)indymaya schrieb: Geht ja erst mal um die Zeugung und das Gebären. Ansonsten, "Aufzucht" sagt alles.
Na, da ist doch was, wer hat denn diesen, deinen Gott gezeugt und geboren?
Den Menschen einzureden, es war das Wort, ist doch schon reichlich primitif.
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#15
(13-10-2015, 19:49)Wilhelm schrieb: Den Menschen einzureden, es war das Wort, ist doch schon reichlich primitif.
Gott ist doch ewig und durch sein "Wort" wurde alles, was Menschen "wahrnehmen" können.
Also ohne Gott kein Wilhelm.
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