03-07-2009, 10:22
Das Problem war nach Mohammeds Tod aber, und das wird die JEDER schiitische Theologe/Historiker bestätigen können, dass das Reich zuerst einmal zu zerfallen drohte; die ganzen Bedouinenvölker zum Beispiel, die Mohammed Treue geschworen hatten, fühlten sich an diesen Schwur nach dessen Tod nicht mehr gebunden. Genau wie nach Jesus erschienen überall auf der arabischen Halbinsel und dem grnen Halbmond selbsterklärte falsche Propheten, neue Ideologien und Melangen zwischen Islam und underen Religionen. Zahlreiche Doublikate des Koran, bereits niedergeschrieben vor Uthman und mit kleinen Textveränderungen, erschienen in Teilen der Region. Ein für mich sehr einluechtender Grund Alis, nicht auf eine Kandidatur zu bestehen, lag bestimmt auch darin, dass Ali klar war, dass ein längerer Nachfolgestreit zu einem Chaos geführt hätte und die umma die nächsten Jahrzehnte nicht überlebt hätte. Das sagt auch "mein" Aslan, seinerseits Schiit. Dass Sunniten also sehr reserviert auf neue Lehren reagiert haben bzw. reagieren, ist dahe rnicht überraschend. Auch unterscheidet sich die Lehre der Schiiten zum Beispiel der Imame ganz schön vom normalen Sunnitenglauben - ich kenne viele Sunniten die zum Beispiel die Verehrung von Heiligengräbern bzw. Imamgräbern verurteilen - mit ähnlichem Nachdruck wie sie auch die Abbildung oder Verwehrung Mohammeds nicht akzeptieren. Ich fand es äußerst interessant als die ganze Mohammed-Karikaturen Empörung unter einigen Grußßen von Muslimen überkochte, dass auch der Iran hier so krass Stellung bezog: immerhin werden die Köpfe von Hassan und Hussein überall und an jeder Plakatwand präsentiert. Und wenn es tatsächlich nur um die Frage ging, den Propheten überhaupt abzubilden, dann frage ich ich, warum man Hassan und Hussein dann aber schon abbilden, verehren und vergöttlichen kann. Aber das ist ein anderes Thema. In jedem Fall unterscheidet sich ebenn die Auffassung von Sunniten und Schiiten durchaus. Denk auch mal an die schiitische Regelung der Kurzehe, etc. Warum Sunniten so wenig Interesse an Mohammeds Nachkommen haben: wahrscheinlich weil die Sunna die Verehrung von Menschen so klar verbietet. Seine Nachkommen haben laut Sunna keine besonderen Rechte. Sie sind keine Propheten und an das Konzept Imam als einer mit einem direkten Draht zu Gott, um dies mal vorsichtig auszudrücken, glauben sie nicht. Genauso wie du deine Frage stellst, warum den Schiiten Ali und co. egal sind, habe ich mich früher gefragt, arum Muslime eigentlich keine Statuen von Mohammed haben. Die Anwort ist die gleiche, eine Verehrung solcher Art findet nicht statt im (sunnitischen und teilweise schiitischen) Islam. Daher sind Ali und Hussein nicht besonderer als Aischa oder Khadija oder Abu Bakr und um deren Tod trauert auch niemand. (um nicht missverstanden zu werden - deren Leben nach dem Propheten ist einfach nicht so wichtig, das einzig wichtige ist dass sie, sofern sie den Propheten überlebt haben was bei Aischa so war, hinterher Quellen für die Hadith waren).
Andere Unterschiede sind für mich die Zeit Ehe die Schiiten erlaubt ist oder das zusammen legen von Gebeten oder Heiligenverährungen, erlauben von nachbildung so ähnlich wie bei Christen.
Andere Unterschiede sind für mich die Zeit Ehe die Schiiten erlaubt ist oder das zusammen legen von Gebeten oder Heiligenverährungen, erlauben von nachbildung so ähnlich wie bei Christen.