04-04-2009, 22:20
(04-04-2009, 21:47)melek schrieb: Der Glaube an religiöse Wahrheiten ist was anderes als der Glaube an wissenschaftliche Wahrheiten.Voll einverstanden! Nur letzteres nennt man Vertrauen in "objektives Wissen", von dem man auch weiß, dass es nur vorläufig sein kann.
melek schrieb:Ich denke , das Threadthema zielt auf die Frage nach dem Glauben an Dinge , die der Vernunft eines wissenschaftlich denkenden Menschen widersprechen.Nun ja, da sind wir uns wohl einig. In den Mythen werden Sachverhalte behauptet, die so nicht korrekt sind, wie sie dargesellt werden. Darüber sind sich aber die meisten (Universitäts-)Theologen völlig einig. Ich hatte vor langer Zeit schon einmal geschrieben: Sollte ein Theologe oder eine Kircheninstitution allen Ernstes diese Widersprüche als Glaubenspflicht abverlangen, sieht mich diese Kirche nicht mehr. Nur hat in meiner Rheinischen ev. Kirche niemand einen solchen Versuch unternommen. Gleichwohl kenne ich "Schäfchen", die "aus allen Wolken fallen", wenn sie erfahren, dass in ihrer Bibel Widersprüche stehen oder Schlimmeres.
melek schrieb:Wie kann man an solche Dinge noch glauben?DAS musst du mich nicht fragen, sondern jene Wörtlichnehmer oder Kindergläubige.
melek schrieb:Und wenn man es tut , weil es sich vom Wohlgefühl her oder auch im Bezug auf gesellschaftliches Leben positiv auswirkt , muss man sich dann nicht negativ in Bezug zu einer wissenschaftlichen Vernunft stellen , nach dem Motto : "Gottes Weisheit ist höher als der Menschen Weisheit" ?Ach, Melek, es gibt viele Menschen, die damit deshalb keine Probleme haben, weil sie durch ihr geistiges Desinteresse die Weiterungen ihres Glaubens gar nicht bemerken.
Gottes Weisheit mag höher sein als alle Vernunft, aber das bezieht sich auf Dinge dieser Welt, die die Menschheit nicht wissen kann, weil sie derzeit jenseits unserer möglichen Erfahrungen liegen (z. B. innerhalb schwarzer Löcher, jenseits von 15 Mrd. Lichtjahren, unterhalb der Plancklänge von 10^-33 cm, innerhalb aufgewickelter Dimensionen oder schließlich "im Anfang" unserer Welt)
ABER: Die sozialen Aufgaben der Religionen, da reicht unsere Vernunft durchaus hin. Zum Beispiel ist das christliche Paradigma ein sehr wirkungsvoller Ansatz, alle Problem der sozialen Welt in Ordnung zu bringen. Hier liegt es einfach am politischen Willen, zu einem gerechten Ausgleich kommen zu wollen. Da gibt es nichts, was höher wäre als die menschliche Vernunft. Es gibt zu viele Menschen, die definitiv keinen Ausgleich wollen. (Wir leben buchstäblich nicht nach unseren Paradigmen
, sondern nach unseren Wünschen und Gefühlen! :icon_evil: ).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

