06-01-2009, 19:12
Also ich hab jetzt etwas zusammengeschrieben und würde mich über Kritik SEHR freuen:
3. Aktualität eines Totenkultes
Auf den ersten Blick erscheint uns vieles, was die alten Ägypter im Zusammenhang mit dem Tod für selbstverständlich hielten, fremd und zum Teil auch schwer verständlich. Doch bei genauerer Betrachtung wird klar, dass auch viele Parallelen zwischen dem Totenkult im Alten Ägypten und dem christlichen „Totenkult“ existieren.
Zuerst einmal empfinden wir es vielleicht als komisch, dass der altägyptische Totenkult überhaupt ein bestimmtes „Grundwissen“ für das Verständnis voraussetzt. Dazu gehören neben dem Osiriskult die Seelenvorstellungen der alten Ägypter, die ich in 2.1.2 beschreibe. Die Idee vom Ka, Ba und Ach erscheint uns so ganz anders als unsere Vorstellungen und wir übersehen die deutliche Gemeinsamkeit: Auch der christliche Glaube schreibt dem Menschen eine unsterbliche Seele zu, die auch über den Tod hinaus existieren kann. Ohne dieses Wissen könnte man auch unseren heutigen „Totenkult“ nicht nachvollziehen.
Eine Mumifizierung, wie sie bei den alten Ägyptern gang und gebe war, ist heutzutage nicht mehr üblich. Aber auch bei uns werden die Toten für das Begräbnis vorbereitet, indem sie gewaschen, geschminkt und festlich angezogen werden.
Wie bei den Ägyptern wird auch bei uns ein Bestattungsritual abgehalten. Nach einem Gottesdienst zu Ehren des Toten folgt ein feierlicher Trauerzug zum Grab. Das altägyptische Ritual der Mundöffnung, welches vor allem den Wunsch ausdrückte, dass der Verstorbene das Totengericht besteht und von den Göttern zum Ach erklärt wird, findet bei uns gewissermaßen in Form einer Grabrede statt. Auch bei uns betet ein Priester zu Gott und bittet ihn, den Verstorbenen in sein Himmelsreich aufzunehmen.
Auch eine Grabkammer ist heutzutage nicht üblich, wenngleich es auch die Möglichkeit gibt, in einer Familiengruft, also sozusagen in einer kleinen Grabkammer, beerdigt zu werden. Normalerweise jedoch wird eine Erdgrube ausgehoben, in die der Sarg hinuntergelassen wird und die man nach Beendigung der Begräbnisfeier wieder mit Erde zugeschüttet. Außerdem wird über jedem Grab einen Grabstein errichtet, hauptsächlich aus dem Wunsch heraus, den Toten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Diesbezüglich muss man bedenken, dass im Alten Ägypten jemand aus dem gewöhnlichen Volk selten das Glück hatte, nach seinem Tod eine Grabkammer zu erhalten. Insofern kann man den altägyptischen Totenkult, der sich größtenteils auf die Bestattung eines Pharaos oder zumindest einer wohlhabenden Persönlichkeit bezieht, in manchen Punkten schlecht mit den christlichen „Totenritualen“ vergleichen, in deren Mittelpunkt meist ein gewöhnlicher Bürger steht.
Das Totenbuch, ursprünglich Texte, die hauptsächlich auf Papyri und auf den Grabwänden verewigt wurden und Gebete sowie Hilfestellungen für den Toten enthielten, ist bei uns nicht mehr nötig, da wir uns das Jenseits nicht als ein Reich voller Gefahren vorstellen. Und doch haben wir etwas Ähnliches in Form der Bibel, die uns erklärt, wie wir uns im Leben zu verhalten haben, wenn wir ein ewiges Leben bei Gott anstreben.
Die Vorstellung von der Reise durch das Jenseits und schließlich von einem Totengericht betraf wiederum jeden Ägypter. Und auch heutzutage wachsen viele mit der Vorstellung auf, dass, wenn man stirbt, die Seele ins Jenseits aufsteigt und dort gerichtet wird. Wenn der Verstorbene in seinem Leben fromm und gut war, hat er die Aussicht auf ein ewiges Leben bei Gott. Hat er jedoch gesündigt und das Wort Gottes missachtet, wartet auf ihn die Hölle. Auch in diesem Punkt ähneln sich unsere traditionellen Vorstellungen und die Vorstellungen der alten Ägypter, mit der Ausnahme, dass die Hölle bei uns als eine Strafe verstanden wird, im Alten Ägypten jedoch der restlosen Auslöschung der Existenz diente.
Die altägyptischen Vorstellungen hinsichtlich dessen, wo sich das Jenseits überhaupt befindet, änderten sich im Laufe der Zeit. Bei uns wird hauptsächlich die Ansicht vertreten, das Jenseits befinde sich im Himmel.
Schließlich gibt es auch gewisse Parallelen zwischen der altägyptischen und unserer Vorstellung von einer Ehrung der Toten. Auch bei uns findet ein Totendienst statt, auch wenn dieser keine Opferung von Speisen oder die Ausgießung von Wasser beinhaltet, da unsere Seelenvorstellungen sich von denen der alten Ägypter unterscheiden. Die Angehörigen und Freunde des Verstorbenen besuchen das Grab, beten und bringen frische Blumen und Grablichter mit. Außerdem kümmern sie sich um die Pflege des Grabes.
Wie bei den alten Ägyptern gibt es auch bei uns Feiertage, die den Toten gewidmet sind, zum Beispiel das katholische Fest Allerseelen, welches am 2.11. gefeiert wird und das viele Familien mit einem Besuch der Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen verbinden.
Zuerst einmal empfinden wir es vielleicht als komisch, dass der altägyptische Totenkult überhaupt ein bestimmtes „Grundwissen“ für das Verständnis voraussetzt. Dazu gehören neben dem Osiriskult die Seelenvorstellungen der alten Ägypter, die ich in 2.1.2 beschreibe. Die Idee vom Ka, Ba und Ach erscheint uns so ganz anders als unsere Vorstellungen und wir übersehen die deutliche Gemeinsamkeit: Auch der christliche Glaube schreibt dem Menschen eine unsterbliche Seele zu, die auch über den Tod hinaus existieren kann. Ohne dieses Wissen könnte man auch unseren heutigen „Totenkult“ nicht nachvollziehen.
Eine Mumifizierung, wie sie bei den alten Ägyptern gang und gebe war, ist heutzutage nicht mehr üblich. Aber auch bei uns werden die Toten für das Begräbnis vorbereitet, indem sie gewaschen, geschminkt und festlich angezogen werden.
Wie bei den Ägyptern wird auch bei uns ein Bestattungsritual abgehalten. Nach einem Gottesdienst zu Ehren des Toten folgt ein feierlicher Trauerzug zum Grab. Das altägyptische Ritual der Mundöffnung, welches vor allem den Wunsch ausdrückte, dass der Verstorbene das Totengericht besteht und von den Göttern zum Ach erklärt wird, findet bei uns gewissermaßen in Form einer Grabrede statt. Auch bei uns betet ein Priester zu Gott und bittet ihn, den Verstorbenen in sein Himmelsreich aufzunehmen.
Auch eine Grabkammer ist heutzutage nicht üblich, wenngleich es auch die Möglichkeit gibt, in einer Familiengruft, also sozusagen in einer kleinen Grabkammer, beerdigt zu werden. Normalerweise jedoch wird eine Erdgrube ausgehoben, in die der Sarg hinuntergelassen wird und die man nach Beendigung der Begräbnisfeier wieder mit Erde zugeschüttet. Außerdem wird über jedem Grab einen Grabstein errichtet, hauptsächlich aus dem Wunsch heraus, den Toten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Diesbezüglich muss man bedenken, dass im Alten Ägypten jemand aus dem gewöhnlichen Volk selten das Glück hatte, nach seinem Tod eine Grabkammer zu erhalten. Insofern kann man den altägyptischen Totenkult, der sich größtenteils auf die Bestattung eines Pharaos oder zumindest einer wohlhabenden Persönlichkeit bezieht, in manchen Punkten schlecht mit den christlichen „Totenritualen“ vergleichen, in deren Mittelpunkt meist ein gewöhnlicher Bürger steht.
Das Totenbuch, ursprünglich Texte, die hauptsächlich auf Papyri und auf den Grabwänden verewigt wurden und Gebete sowie Hilfestellungen für den Toten enthielten, ist bei uns nicht mehr nötig, da wir uns das Jenseits nicht als ein Reich voller Gefahren vorstellen. Und doch haben wir etwas Ähnliches in Form der Bibel, die uns erklärt, wie wir uns im Leben zu verhalten haben, wenn wir ein ewiges Leben bei Gott anstreben.
Die Vorstellung von der Reise durch das Jenseits und schließlich von einem Totengericht betraf wiederum jeden Ägypter. Und auch heutzutage wachsen viele mit der Vorstellung auf, dass, wenn man stirbt, die Seele ins Jenseits aufsteigt und dort gerichtet wird. Wenn der Verstorbene in seinem Leben fromm und gut war, hat er die Aussicht auf ein ewiges Leben bei Gott. Hat er jedoch gesündigt und das Wort Gottes missachtet, wartet auf ihn die Hölle. Auch in diesem Punkt ähneln sich unsere traditionellen Vorstellungen und die Vorstellungen der alten Ägypter, mit der Ausnahme, dass die Hölle bei uns als eine Strafe verstanden wird, im Alten Ägypten jedoch der restlosen Auslöschung der Existenz diente.
Die altägyptischen Vorstellungen hinsichtlich dessen, wo sich das Jenseits überhaupt befindet, änderten sich im Laufe der Zeit. Bei uns wird hauptsächlich die Ansicht vertreten, das Jenseits befinde sich im Himmel.
Schließlich gibt es auch gewisse Parallelen zwischen der altägyptischen und unserer Vorstellung von einer Ehrung der Toten. Auch bei uns findet ein Totendienst statt, auch wenn dieser keine Opferung von Speisen oder die Ausgießung von Wasser beinhaltet, da unsere Seelenvorstellungen sich von denen der alten Ägypter unterscheiden. Die Angehörigen und Freunde des Verstorbenen besuchen das Grab, beten und bringen frische Blumen und Grablichter mit. Außerdem kümmern sie sich um die Pflege des Grabes.
Wie bei den alten Ägyptern gibt es auch bei uns Feiertage, die den Toten gewidmet sind, zum Beispiel das katholische Fest Allerseelen, welches am 2.11. gefeiert wird und das viele Familien mit einem Besuch der Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen verbinden.