27-01-2008, 19:52
t.logemann schrieb:Es wird ja allerorten darauf beharrt. Es wird ja eher schlimmer als besser.Karla schrieb:Wenn es das Wesen des Religiösen wäre, dass es sich entwickeln darf, sich verändern darf, statt dass es vorschreibt, was für richtig angesehen zu werden hat und was nicht, dann wäre manches leichter.
Aber kann das Christentum auf die Sätze "Du musst Christus annehmen" oder "Jesus hat dein Vorbild zu sein" verzichten?
Natürlich "darf" sich Religiöses entwickeln, es muss sich sogar entwickeln! Denn wie will man in einer zusammenwachsenden Welt noch darauf beharren, das nur die eigene Religion die "einzig richtige" Religion ist?
Vor fünfzig Jahren war man da viel weiter gewesen.
Zitat:Da ist doch dann dem nächsten Ideologie- und Glaubenskrieg (siehe Islam-Funamentalisten) Tür und Tor geöffnet, wenn man die eigene Religion NICHT weiterentwickelt.Eigentlich ja. Aber Dein Seitenhieb auf die Islam-Fundamentalisten zeigt, wie weit die Religionsanhänger in der Praxis davon entfernt sind. Durch solche Seitenhiebe wird der nächste Ideologie- und Glaubenskrieg eben Tor und Tür geöffnet.
Zitat:Die "Vorbildwirkung" von Jesus an sich ist ja nicht verkehrt
Ich weise noch einmal darauf hin, was ich geschrieben habe:
"Aber kann das Christentum auf die Sätze "Du musst Christus annehmen" oder "Jesus hat dein Vorbild zu sein" verzichten?"
Ich denke, dass ich klar die Frage gestellt habe, ob das Christentum darauf verzichten kann zu sagen: Jesus HAT dein Vorbild zu sein?
Und diesen Satz halte ich sehr wohl für verkehrt.
Zitat: - man muss sich bloss darüber im Klaren sein, das man als unperfekter Mensch die Vollkommenheit eines Gottesgesandten nicht erreichen wird.Nun gibt es ja auch da andere Meinungen. Jesus wird keineswegs von allen als "Gottesgesandter" aufgefasst. Insofern ist allein das Gebot, "ihm nachzufolgen" schon wieder ein Gesetz, das verhindert, dass der Mensch nicht einfach aus Gehorsam handelt, sondern aus Freiheit. Immer braucht der Mensch Befehle oder Vorbilder, die ihm vorgeschrieben werden. Das ist für mich die Grunderkenntnis.
Dass ein Mensch sehr wohl genau diesen Weg NICHT gehen darf, damit er den richtigen Weg (für ihn) geht, wird übersehen, ausgeblendet. Der entfremdete Mensch ist da immer wieder das Ziel.
Zitat:Jedenfalls ist mir im NT keine Stelle bekannt, in der Jesus der Überlieferung nach gesagt hätte: "Du MUSST mir nachfolgen...""Niemand kommt zum Vater denn durch mich."
Sicher sagen auch die fundamentalsten Christen, dass jeder die Freiheit hat, diesen Weg NICHT zu gehen. Aber dann ist er eben verloren. Ein anderer Weg zum "Heil" wird nicht akzeptiert. Ach Mensch, ist das eine kaputte Welt. Und sie macht sich selber immer kaputter, manövriert sich immer wieder neu selber in dogmatische Sackgassen.