16-01-2008, 22:27
Rastual schrieb:Matthäus 7, 15 -23Ich finde diese Aussprüche von Jesus sehr überzeugend und bis heute brauchbar:
15 Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen! Inwendig aber sind sie reißende Wölfe.16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? 17 So bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. 18 Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, noch kann ein fauler Baum gute Früchte bringen. 19 Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 20 Deshalb, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. 21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. 22 Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? 23 Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!
Geht es doch hier darum, dass die Anhänger Jesu,
die diese Aussprüche wiedergaben, den Schwerpunkt der Lehre und des Lebens Jesu in der Ethik der Nächstenliebe und Gerechtigkeit sahen, d.h. in Liebes-Taten und nicht in großen Worten, Dogmen (falsche Propheten und Herr-Herr-Sager) und obskuren religiösen Ritualen (Weissagung, Dämonenaustreibung, Wunder). Das kann man bestimmten Kirchen noch heute nicht oft genug wiederholen.
Hier zeigt sich auch wieder kernhaft der Jude Jesus,
der den Willen des Vaters getan, die Gebote Gottes als Regeln für das neue Reich der Gerechtigkeit Gottes eingehalten haben und nicht eine neue Religion etablieren will.
Der Vergleich mit dem Baum
ist doch keine Strafankündigung Jesu, sondern ein Verweis darauf, was normalerweise mit Bäumen geschieht, die keine Früchte bringen. Solche Vergleiche aus dem Landleben des Galiläers sind sehr häufig und sehr deutlich. Auch hier der aktuelle Standpunkt, es kommt nicht auf die Position oder das Reden eines Menschen an, sondern auf das, was er tut, was die Früchte seines Denkens sind.
Dass er da jemanden brennen sehen will, ist ist weit hergeholt.
![[Bild: jesuslach.jpg]](http://www.ref.ch/kuesnacht/Erwachsene/Bibel/jesuslach.jpg)
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)