Der unter dem Namen Markus bekannte Evangelist ist wohl der erste, der die in den Christengemeinden kursierenden Erzählungen gesammelt und niedergeschrieben hat. Entstanden dürfte das Markusevangelium vor 70 nC sein. Die Priorität des Markus war allerdings – insbesondere unter Katholiken – lange nicht anerkannt. Seit Augustinus sah die katholische Kirche das MkEv als einen Auszug aus dem Matthäusevangelium an. Diese Position wurde bis tief in das 19. Jh. gehalten, dann aber auch von kath. Theologen nach und nach aufgegeben.
Bei der Bewertung der beiden Evangelien nach Matthäus und Lukas (wahrscheinlich entstanden zw. 70 und 80 nChr), geht man heute von der so genannten Zwei-Quellen-Theorie aus. Nach dieser Theorie war Markus die Quelle für Matthäus und Lukas. Das MkEv besteht aus 661 Versen. Rund 620 davon übernahm Matthäus (1068 Verse), etwa 350 Lukas (1149 Verse).
Aus der Abhängigkeit von Mt und Lk von Mk erklärt sich die Übereinstimmung. Die zweite Quelle, die Mt und Lk offenbar zur Verfügung stand, ist die von der Forschung als Q bezeichnete Spruchsammlung. Von dieser Quelle Q existiert kein Beleg.
Schließlich verfügt sowohl Mt als auch Lk über ein Sonderwissen. Dieses Sonderwissen umfasst bei Mt um die 330, bei Lk etwa 550 Verse. Die Herkunft dieses Sonderwissens liegt im Dunkeln. Ein guter Teil davon dürfte aus dem Gestaltungsdrang der Evangelisten resultieren. So ist beispielsweise die Kindesmordgeschichte mit großer Wahrscheinlichkeit unhistorisch.
Das Johannesevangelium unterscheidet sich von den drei synoptischen (Synopse = griech. Zusammenschau) grundlegend. Es wird nicht versucht, die historische Wirklichkeit zu erzählen, es ist vielmehr ein theologisches Programm. Literarisch ist es wohl das qualitätvollste der vier Evangelien. Die drei vorangegangenen Evangelien zeichnen den Menschen Jesu, im JohEv steht seine Göttlichkeit im Vordergrund.
Zu den Querverweisen: Leider gibt es Bibelausgaben, die keine Querverweise und Fußnotenkommentare haben. Um sich mit der Materie erfolgreich zu beschäftigen, ist eine einigermaßen kommentierte Ausgabe der Schrift sehr hilfreich.
Mit besten Empfehlungen
Epicharm
Bei der Bewertung der beiden Evangelien nach Matthäus und Lukas (wahrscheinlich entstanden zw. 70 und 80 nChr), geht man heute von der so genannten Zwei-Quellen-Theorie aus. Nach dieser Theorie war Markus die Quelle für Matthäus und Lukas. Das MkEv besteht aus 661 Versen. Rund 620 davon übernahm Matthäus (1068 Verse), etwa 350 Lukas (1149 Verse).
Aus der Abhängigkeit von Mt und Lk von Mk erklärt sich die Übereinstimmung. Die zweite Quelle, die Mt und Lk offenbar zur Verfügung stand, ist die von der Forschung als Q bezeichnete Spruchsammlung. Von dieser Quelle Q existiert kein Beleg.
Schließlich verfügt sowohl Mt als auch Lk über ein Sonderwissen. Dieses Sonderwissen umfasst bei Mt um die 330, bei Lk etwa 550 Verse. Die Herkunft dieses Sonderwissens liegt im Dunkeln. Ein guter Teil davon dürfte aus dem Gestaltungsdrang der Evangelisten resultieren. So ist beispielsweise die Kindesmordgeschichte mit großer Wahrscheinlichkeit unhistorisch.
Das Johannesevangelium unterscheidet sich von den drei synoptischen (Synopse = griech. Zusammenschau) grundlegend. Es wird nicht versucht, die historische Wirklichkeit zu erzählen, es ist vielmehr ein theologisches Programm. Literarisch ist es wohl das qualitätvollste der vier Evangelien. Die drei vorangegangenen Evangelien zeichnen den Menschen Jesu, im JohEv steht seine Göttlichkeit im Vordergrund.
Zu den Querverweisen: Leider gibt es Bibelausgaben, die keine Querverweise und Fußnotenkommentare haben. Um sich mit der Materie erfolgreich zu beschäftigen, ist eine einigermaßen kommentierte Ausgabe der Schrift sehr hilfreich.
Mit besten Empfehlungen
Epicharm

