(27-09-2017, 22:16)Adamea schrieb: Der Vergleich passt auf den Gottesglauben. Er passt nicht zu meinem Gottesglauben!
Um zu meinen Gottesglauben passen zu können, müsste sich die Teekanne überall zeitgleich befinden.
Ich lehne den Vergleich ab, weil er nicht zu der Gottesvorstellung passt die ich habe.
Ist egal, der Vergleich passt immer noch.
(27-09-2017, 22:16)Adamea schrieb: Das tut mir sehr leid, aber ich kann darin keine Beleidigung erkennnen.
Es gibt Menschen die weniger bis keine Fantasie haben mit der sie sich Gott denken können.
Es ist bekannt und wird oft gesagt, dass es Menschen gibt die nicht kreativ sind und daher kann das keine Beleidigung sein.
Natuerlich ist es eine Beleidigung, Menschen, nur weil sie nicht an Gott glauben, als "nicht kreativ" zu beschreiben. Es ist auch falsch, was man daran sieht, dass Du meinen folgenden Punkt gar nicht addressiert hast:
(27-09-2017, 22:16)Adamea schrieb:(27-09-2017, 21:35)Ulan schrieb: Die Aussage ist auch schlicht und ergreifend falsch. Auch Wissenschaft z.B. funktioniert nur, wenn man ueber das Beweisbare hinausdenken kann. Neue Erkenntnisse werden meist nicht zufaellig entdeckt, sondern entstehen daraus, dass ueber das Bekannte hinausgedacht wird. Dann werden diese Gedanken ueberprueft. Nur, und hier geht Wissenschaft halt einen Schritt weiter: Gedanken, die sich als falsch herausstellen oder als unnuetz, werden folgerichtig dann auch verworfen.
Hier geht es aber doch um etwas das sehr wahrscheinlich nie bewiesen werden kann und deutlich eine anderes Denken bedarf!
Wieso? Gibt es fuer diese Aussage irgendeine Begruendung? Ich habe Dir hier versucht, darzulegen, dass man Wissenschaft gar nicht anders machen kann, als kreativ zu sein und ueber das bereits Existierende hinauszudenken. Nur, wissenschaftliches Denken geht dann halt noch einen naechsten Schritt weiter.
(27-09-2017, 22:16)Adamea schrieb: Der wissenschafliche Denkprozess ist nicht mit dem Denkenprozess über Gott zu vergleichen.
Die Wissenschaft hat eine Chance Lösungen zu bekommen!
Die Gläubigen haben keine Chance!!! SIE KÖNNEN NUR GLAUBEN!
Ist das denn so schwer zu verstehen?
Nein. Wieso denkst Du, irgendjemand haette diesen Punkt nicht verstanden?
(27-09-2017, 22:16)Adamea schrieb: Ich verstehe die komplette Aussage leider nicht. Was tue ich? Defizient?
Du vergleichst Nichtglauben immer wieder mit einem Defekt, einem Unvermoegen. In Deiner letzten Antwort wurde daraus ein "nicht kreativ". Nehmen wir mal an, ich wuerde genau so argumentieren, und wuerde Dir z.B. sagen, dass Du nur glaubst, weil Du unfaehig bist, Dinge zu Ende zu denken. Das waere das parallele Gegenstueck zu Deiner Argumentation, und es waere genau so wenig hilfreich.
(27-09-2017, 22:16)Adamea schrieb: Eine Gleichwertigkeit liegt hier m.E. darin dass der Ungläubige einer Vernunft folgt, die nach 100% Wissens fragt. Und der Gläubige KANN MIT Vernunft ein Glaubenskonstrukt erschaffen. Kann.
In beiden STECKT dann Vernunft und das macht sie gleichwertig.
Vernunft = Vernunft EGAL WER sie für WAS benutzt.
Wertigkeit ist immer subjektiv. Es ist auch gefaehrlich, Gleichwertigkeit zum Selbstzweck zu erheben, auch wenn das immer wieder versucht wird (man denke dabei an Evolution- vs. Kreationismus-Debatten). Die Vernunft spreche ich Glaeubigen gar nicht ab (kann sein, dass da mal eine unueberlegte Aussage durchgeschluepft ist), und ich habe schon von Philosophen einige sehr gute Argumentationen gehoert, warum sie glauben. Auch wenn ich diese Argumentation nicht teile, kann ich sie respektieren.
Und nein, nach 100% Wissen fragt die Vernunft der "Unglaeubigen" nicht. Sie erkennt an, dass es dies gar nicht geben kann. Insofern ist dieses Hin und Her ein Scheinargument, genau wie Deine Ablehnung von Russels Teekanne. Hier ist von Dir eine positive Argumentation gefragt, die erklaert, was Dein Glauben eigentlich leistet, und was nicht. Du muesstest also erklaeren, warum Du glaubst, auch wenn Russels Teekannen-Argument im Prinzip stimmt.

