(21-03-2015, 23:51)indymaya schrieb: Die Religiosität nimmt in der Richtung ab, wo sich der Mensch immer "gebildeter" fühlt und erst recht wenn er durch diese Bildung über andere Menschen steht.Ich denke, diese Einschaetzung verkennt die eigentliche Wirkung der Bildung. Es ist ja gerade niedrige Bildung, die uns das Gefuehl von Sicherheit des Wissens vermittelt. Schulbuecher der unteren Bidlungsraenge sind in ihren Aussagen immer sehr bestimmt, weil sie ihre Leser nicht mit Unsicherheiten und Relativierungen verunsichern sondern erst einmal eine solide Basis legen wollen. Grundschulbildung hat zumindest dies mit religioeser Bildung gemein.
Je hoeher man aber in der Bildungsleiter steigt, desto offensichtlicher wird die Erkenntnis darueber, wie der Mensch Erkenntnisse gewinnt und verarbeitet. Man hinterfragt viel eher eigene Sichtweisen und Erkenntnisse und die Prozesse, wie man zu solchen kommt. Und dies entlarvt dann letztlich auch religioese Literatur als offensichtliche Reaktion auf zutiefst menschliche Aengste. Es ist ja nicht so, dass ich meinte, ich wuesste diese Dinge besser als Du; Du bist es, die vemeint besser zu wissen. Ich weiss lediglich, dass Du nichts weisst, sondern lediglich hoffst, dass Du nicht belogen wurdest. Ein kleiner aber feiner Unterschied.
(21-03-2015, 23:51)indymaya schrieb: Was aber durch den Tod wieder egalisiert wird. Eigentlich müsste gerade für "Gebildete" ein Leben nach dem Tod interessanter sein als, bezogen auf die Ewigkeit, ihr Eintagsfliegen Dasein.Oh, interessant ist das durchaus. Nur man weiss halt, dass das unserer Erkenntnis entzogen ist. Es heisst ja nicht umsonst "Glaube". Du glaubst halt Deine Geschichtchen, und ich glaube sie nicht. Sie enthalten genug Hinweise, die sie als das entlarven, was sie sind.

