27-06-2014, 11:46
(26-06-2014, 16:22)konform schrieb: Jedenfalls kann man aus der europäischen Geschichte den völligen Misserfolg christlicher Missionierung ableiten.
Misserfolg? Nee. Davon kann man wirklich nicht sprechen. Ganz Europa wurde christlich, exportierte diese Religion erfolgreich in alle Teile der Welt und machte damit das Christentum zur größten Religion der Menschheit.
Die zum Erfolg der Mission angewandten Mittel entsprachen allerdings nur im Frühchristentum dem in den Evangelien zum Ausdruck gebrachten toleranten Geist. Neben der Überzeugungskraft des Worts kamen nach der konstantinischen Wende Gewalt und dem Geist des NT vollkommen zuwider laufende Interpretation des christlichen Gottesbildes zur Anwendung. Jesus, der im NT quasi als Pazifist dargestellt wurde, mutierte zum Kriegsgott, der seiner Partei zum Sieg verhalf, Konstantin d. Gr. z.B. bei der Schlacht an der Milvischen Brücke (frühes 4. Jh nuZ) oder später dem Frankenkönig Chlodwig, der Jesus seinen Sieg über die Alemanen (ausgehendes 5 Jh nuZ) zu verdanken glaubte und deshalb mit einem Großteil seines Gefolges konvertierte.
Mit "liebe Deine Feinde" war da nix. Es galt eher das Gegenteil. Die nach der konstantinischen Wende herrschende Devise lautete da viel eher
"willst Du nicht mein Glaubensbruder sein, schlag ich Dir den Schädel ein".