(13-06-2014, 02:38)Harpya schrieb: " . . . Im Deutschen Katholischen Missionsrat allein sind 56 missionierende Priester- und Brüderorden und 91 missionierende Frauenorden zusammengeschlossen sowie rund 20 weitere Missionsinstitutionen . . .
Der EMW vertritt lutherische . . . "
Die genannten missionierenden Orden und Institutionen sind in Deutschland beheimatet und missionieren in der Dritten Welt.
Sie tun das, um den christlichen Glauben dort bekannt zu machen.
In Deutschland gab es im Frühmittelalter die iro-schottische Mission, allmählich wurde ganz Deutschland christianisiert, Karl der Große zwang dann einzelne hartnäckige Sachsenstämme zum Christentum, außerhalb der deutschen Zunge missionierte dann der Deutsche Ritterorden die heidnischen Slawen und siedelte gleichzeitig katholische deutsche Bauern dort an, so entstand das deutsche Preußen. Damit erlosch die Mission im Reich, da es ja völlig christianisiert wurde.
Heute gibt es dank der in den 90er Jahren begonnenen globalisierten Wirtschaftspolitik wieder Millionen Nichtchristen in Deutschland, aber das sind eingewanderte Migranten und deren Nachkommen. Die Christen wollen diese Migranten offenbar gar nicht missionieren, da die Migranten ihr Alter gerne mit ihrem ersparten Geld in ihrer Heimat verbringen wollen. Wenn Türken ins Penionsalter kommen, kehren sie in die Türkei zurück, selbst dann, wenn sie auch schon die die deutsche Staatsbürgerschaft (Doppelstaatsbürgerschaft) haben. Sie kaufen sich dann dort ein Häuschen (das ist dank zwischenstaatlicher Abkommen mit der Türkei möglich) und lassen sich die Penion in die Türkei überweisen, wo das Preisniveau viel niedriger und das Geld daher das doppelte wert ist. Außerdem wollen sie türkische Krankenpfleger und keine weiblichen Krankenschwestern. Man sieht keine alten Türken in Deutschland. Die Migranten werden seitens der Christenheit als temporäre Gäste wahrgenommen, die einige Jahrzehnte in Deutschland leben, die Staatsbürgerschaft erwerben, hier Familien großziehen, aber im Alter in den Orient zurückkehren. Und deren Kinder sind zwar von Geburt an deutsche Staatsbürger, werden aber vermutlich ebenfalls in ihrer Pension in die Türkei zurückkehren. Bei den Migrantenfamilien wollen die Christen nicht missionieren, da ohnehin aussichtslos.
Dann gibt es zahlreiche Atheisten in Deutschland. Autochthone Deutsche, die aus der Kirche ausgetreten sind. Hier gibt es Bemühungen der Kirche, diese Leute wieder in die Kirche zu holen, aber man sagt nicht "Mission" dazu, weil es vom Charakter etwas ganz anderes ist. Man kann das eher Rückholaktion nennen.
Und drittens gibt es Atheisten in Deutschland, die nie Kontakt mit der Kirche hatten. Vor allem in den Gebieten der ehemaligen DDR. Aber es gibt auch welche in den westlichen Bundesländern. Für diese Leute gibt es regelmäßig Religionssendungen im staatlichen Fernsehen. Da diese Leute nicht die Gesellschaft bestimmen (es werden noch immer die christlichen Feiertage in Deutschland eingehalten) bedarf es keiner "Missionare" in Deutschland, so etwas würde übertrieben und lächerlich wirken. Diese Leute werden meines Wissens durch nichtinstitutionalisierte aber dennoch sehr wirkungsvolle kirchliche Privatinitiativen beworben und zu Familien eingeladen, die veranstalten Ausflüge.
Im übrigen ist die Kirche in die deutsche Gesellschaft institutionell eingebunden, siehe den Religionsunterricht in den staatlichen Schulen. Von diesen Möglichkeiten können Sekten nur träumen.