13-04-2014, 10:59
Zitat:Wir können aber sicher sein, dass Gott alles liebevoll regeln wirdWo ist dieser Gott der Apokalypse denn liebevoll? Wenn er die Menschen foltert und umbringt? Dieser Gott hat in den letzten Jahrtausenden nicht viel von seiner Liebe gegenüber den Menschen gezeigt - außer, dass er es immer behauptete (bzw. behaupten ließ) und ständig (zumindest im Christentum) darauf hinwies, welch große Schuld sich jeder einzelne ihm gegenüber angeblich aufgeladen hatte, und dass er auf Gottes Güte und Gnade angewiesen wäre, weil er diese Schuld niemals alleine abtragen könnte.
Ich frage mich, was das für Menschen sein könnten, die laut der Apokalypse ins Paradies dürften. Sie müssten einmal extrem leidensfähig und duldsam sein, um das überhaupt alles ertragen zu können, ohne seelischen Schaden zu nehmen. Da würden wohl wirklich nur wenige übrig bleiben. Und sie müssten ziemlich gefühllos sein, wenn es ihnen wirklich nichts ausmachen würde, dass andere Menschen dieses Glück nicht haben, sondern (durch den "lieben" Gott!) verdammt, vernichtet oder ewig gefoltert würden. Nur so wäre es möglich, Gott nach einer solchen Apokalypse nicht zu verachten oder zu hassen, sondern sich sein Handeln schönreden zu können.
Ich habe mich darum schon öfter gefragt, ob die Drohungen mit der Hölle deswegen so schrecklich sind, weil das "Paradies" an sich so wenig Anreizpunkte bietet. Früher haben die Christen die Geschichte der Apokalypse ja noch für eine jederzeit drohende, reale Zukunft gehalten.