06-12-2013, 10:57
(06-12-2013, 10:02)Mustafa schrieb: Es hat mit Sinn- und Hoffnungsstiftung zu tun.
Religion leistet ihren Beitrag dazu.
Was hat da der Atheismus zu bieten?
Der "Atheismus" hat was Hoffnung und Sinn betrifft, natürlich erst einmal "nichts zu bieten". Genauso wenig wie der A-Elfenismus, A-Leprechaumismus, A-Einhornismus etc. etc. Atheismus heißt ja nur, dass man nicht an einen übernatürlichen imaginären Freund glaubt.
Was die Hoffnungs- und Sinnstiftung betrifft...
Ich kann ja auch das Beste hoffen und das Schlimmste erwarten ohne Glauben. Solange man am Leben ist, gibt's Hoffnung, auch in den übelsten Situationen. Hilfe bekommt man nur durch andere Menschen. Darauf zu hoffen, dass einem die Transzendenz hilft ist meistens ein Schuss in den Ofen. Natürlich hilft's als Placebo, keine Frage, aber konkret...na ja.
Sinn bekommt mein Leben auch ohne das ich daran glaube irgendjemand (oder irgendetwas) hat sich dabei was gedacht. Den Sinn für unser Leben geben wir uns selbst. Auch der Gläubige. Für Ihn ist eben sinnvoll, diesen ganzen transzendenten Kram für bare Münze zu nehmen und sich als Teil eines großen Ganzen zu sehen. Von mir aus.
Jedenfalls fühle ich mich wohler, seit ich der Tatsache bewußt bin, dass Leid, Tod und alle anderen unangenehmen, schrecklichen Dinge dessen was wir Leben nennen, eben nicht Teil eines gewaltigen genialen Plans sind. Shit happens, auch ohne dass ich erklären muss, warum denn ein allgütiges, allmächtiges, superschlaues Wesen diesen Quatsch verbrochen hat.
Auch haben wir, wenn auch begrenzt, die Möglichkeit mit unserem Wissen und Erfahrung eben manches Leid zu mindern. Wenn nicht wir, wer sonst.
Diese Erkenntnis gibt mir z.B. Trost und Hoffnung.