04-12-2013, 22:41
(04-12-2013, 22:20)petronius schrieb: welche "logisch weiterführenden Überlegungen" sollten von der prämisse "gott existiert" denn wie - nach welcher logik oder kausalität - abgeleitet werden können?[/i]Typisch Petronius! "Gott existiert" als Prämisse ist viel zu pauschal und unspezifisch, um daraus sozial relevante Vorstellungen abzustützen. Man muss schon sehr viel tiefer in die Materie des Mythos von Gott einsteigen, um die gesellschaftlich relevanten Implikationen zu erkennen. Nur mal ein paar heraus gegriffene Beispiele:
- Wenn ich mich als Teil eines Ganzen (Gemeinde, Gesellschaft, Volk Gottes) begreife, ist es nicht sinnvoll die anderen "übers Ohr zu hauen", mir unlautere Vorteile zu verschaffen, zu töten, nachbarliche Ehen zu stören, zu lügen ...
- Wenn mir Schuld vergeben wird, so ist es meine Aufgabe dies auch anderen Gemeindgliedern zu gewähren.
- Eine Gesellschaft funktioniert nur, wenn es eine Reihe gemeinsamer Wertvorstellungen gibt, die nicht bei jeder Beziehung erst ausgehandelt werden müssen (quasi als "Gott gegeben" zu betrachten sind).
- Auch Friede funktioniert meistens nur, wenn man mit dem Gegner würdig verhandelt und den gerechten Ausgleich sucht (heute sagt man: auf Augenhöhe verhandeln).
Letztlich steckt die ganze Logik in der Reflexivität der "goldenen Regel": Was dir die anderen tun sollen, das tue an ihnen.
Ohne Frage kann man das auch anders als an einem Gottesglauben "aufhängen".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard