15-02-2013, 15:03
(15-02-2013, 09:14)Lelinda schrieb:(15-02-2013, 08:25)Syrius schrieb: Was Besessenheit betrifft, so konnte Luzifer und seine Gesellen vor der Erloesung wahllos Menschen befallen, was danach nicht mehr moeglich war.
Davon abgesehen, dass es Besessenheit überhaupt nicht gibt ...
das würde also bedeuten, dass eine solche Erkrankung VOR Jesu Tod nichts mit dem Lebenswandel des Betroffenen zu tun hatte, AB Jesu Tod aber vom Betroffenen durch seine Sünden selbst verschuldet wäre?
Etwas verwirrend. Wenn Du die Besessenheit als solches ablehnst, dann macht der Rest der Antwort resp. Deiner Frage keinen Sinn. Was haette Jesus denn bei Mk 5,20 ausgetrieben, das danach in die Schwine einfuhr und sich im See ertraenkte?
Deine Schlussfolgerung ist im Grossen und Ganzen richtig. Vor der Erloesungstat Christi konnte Luzifer und die Seinen tun was sie wollten.
(15-02-2013, 09:14)Lelinda schrieb: Falls das so wäre, müsste man das als moralischen Rückschritt ansehen, weil man dann jeden mit einer entsprechenden Krankheit (und das sind viele, denn in den Evangelien werden nicht nur psychische Störungen und Epilepsie, sondern sogar Behinderungen als Besessenheit angesehen) als "selbst schuld" hinstellen könnte oder gar müsste. Während der Betroffene vor Jesu Tod dann wenigstens noch die Gewissheit hatte, dass er ein Zufallsopfer der Dämonen war und es genauso gut den moralisch einwandfreien Nachbarn hätte treffen müssen. Einer Diskriminierung und Ausgrenzung unzähliger Patienten, denen es schon krankheitsbedingt schlecht genug geht, wäre dann Tür und Tor geöffnet. Von den Auswirkungen auf die Psyche der Betroffenen, die sich außerdem noch mit Selbstvorwürfen quälen müssten, mal ganz abgesehen.
Das siehst Du etwas zu eng. Dass in der Bibel auch andere Behinderungen als Besessenheit angesehen werden, ist mir nicht bekannt. Es war den Menschen von damals jedenfalls bewusst, dass eine Behinderung Karma sein kann, aber nicht muss, wie dies deutlich beim Blkindgeborenen zum Ausdruck kommt.
Auch heute kann niemand mit Sicherheit davon ausgehen, dass eine Behinderung bei einem anderen karmisch bedingt ist. Und selbst wenn - wer keine Schuld mehr hat und alle Liebe in sich vereint, der soll mit dem Finger darauf zeigen.
Jeder Mensch hat demzufolge einen mehr oder weniger weiten Weg hinter sich und ist aufgerufen denjenigen, die noch unserer Hilfe beduerfen, zu helfen.
(15-02-2013, 09:14)Lelinda schrieb: Ich finde aber keine Stellen in den Evangelien, die das bestätigen könnten. Wenn ich mich richtig erinnere, wollte Jesus auch keine Ausgrenzung oder gar Diskriminierung irgendwelcher Leute, sondern ganz im Gegenteil die Integration der Außenseiter und anderer Leute (zum Beispiel Kranker), die nicht (mehr) Teil der Gesellschaft waren.
Schau also bitte, wenn du wieder zu Hause bist, in deiner Bibel nach und suche mir die Stellen heraus:
- in denen Jesus behauptet, Krankheit oder anderes Leiden wäre eine Strafe Gottes
- in denen Jesus eine Krankenheilung wegen mangelnder Dankbarkeit wieder zurücknimmt
In der Bibel gibt es nur mehr wenige Stellen, die auf eine Reinkarnation hinweisen. Mit akribischer Genauigkeit hat die katholische Kirche alle Hinweise darauf entfernt.
Trotzdem, und das fuehrt uns zum eigentlichen Thema zurueck, ergiebt Leiden keinen Sinn, vor allem wenn es schon von Geburt an der Fall ist - es sei denn, die Ursache sei im letzten Leben und davor zu finden.
Waeren sich alle Menschen bewusst, dass sie vielleicht im letzten Leben genau so auf die Hilfe anderer angewiesen waren oder dass ihnen das im naechsten noch bevorsteht, dann wuerde niemand auch nur an Ausgrenzung denken. Verstaendnisvoll wuerde man den Mitmenschen helfen, die unserer Hilfe noch beduerfen.