15-02-2013, 09:14
(15-02-2013, 08:25)Syrius schrieb: Was Besessenheit betrifft, so konnte Luzifer und seine Gesellen vor der Erloesung wahllos Menschen befallen, was danach nicht mehr moeglich war.
Davon abgesehen, dass es Besessenheit überhaupt nicht gibt ...
das würde also bedeuten, dass eine solche Erkrankung VOR Jesu Tod nichts mit dem Lebenswandel des Betroffenen zu tun hatte, AB Jesu Tod aber vom Betroffenen durch seine Sünden selbst verschuldet wäre?
Falls das so wäre, müsste man das als moralischen Rückschritt ansehen, weil man dann jeden mit einer entsprechenden Krankheit (und das sind viele, denn in den Evangelien werden nicht nur psychische Störungen und Epilepsie, sondern sogar Behinderungen als Besessenheit angesehen) als "selbst schuld" hinstellen könnte oder gar müsste. Während der Betroffene vor Jesu Tod dann wenigstens noch die Gewissheit hatte, dass er ein Zufallsopfer der Dämonen war und es genauso gut den moralisch einwandfreien Nachbarn hätte treffen müssen. Einer Diskriminierung und Ausgrenzung unzähliger Patienten, denen es schon krankheitsbedingt schlecht genug geht, wäre dann Tür und Tor geöffnet. Von den Auswirkungen auf die Psyche der Betroffenen, die sich außerdem noch mit Selbstvorwürfen quälen müssten, mal ganz abgesehen.
Ich finde aber keine Stellen in den Evangelien, die das bestätigen könnten. Wenn ich mich richtig erinnere, wollte Jesus auch keine Ausgrenzung oder gar Diskriminierung irgendwelcher Leute, sondern ganz im Gegenteil die Integration der Außenseiter und anderer Leute (zum Beispiel Kranker), die nicht (mehr) Teil der Gesellschaft waren.
Schau also bitte, wenn du wieder zu Hause bist, in deiner Bibel nach und suche mir die Stellen heraus:
- in denen Jesus behauptet, Krankheit oder anderes Leiden wäre eine Strafe Gottes
- in denen Jesus eine Krankenheilung wegen mangelnder Dankbarkeit wieder zurücknimmt