03-02-2013, 16:29
(03-02-2013, 15:47)Syrius schrieb: Zudem: Reproduzierbarkeit im wissenschaftlichen Sinne setzt voraus, dass gleiche Krankheitsbilder vorhanden sind. Es gibt aber keine zwei identischen Krankheitsbilder.
Das ist richtig, denn jede Erkrankung beruht auf extrem komplexen Geschehnissen. Das ist bereits bei einer einfachen Grippe so. Der gleiche Erreger kann den einen schwer, den anderen leicht erkranken lassen und der dritte Patient ist immun. Die Menschen sind, auch physiologisch, immer individuell, schon bei der Geburt, und gerade in der Abwehr von Krankheiten prägen sich im Laufe des Lebens noch weitere Unterschiede (etwa: geimpft oder nicht) aus. Auch die Erreger sind nicht alle gleich. Nahe verwandte Bakterienarten, die auch für Fachleute nur schwer zu unterscheiden sind, können vollkommen verschiedene Schweregrade der gleichen Erkrankung hervorrufen; andererseits kann der gleiche Erreger zu vollkommen unterschiedlichen Symptomen führen.
Das alles hat aber wenig mit der menschlichen Psyche und erst recht nichts mit irgendeinem Karma zu tun, mit dem der Erkrankte gezielt für irgendwelche Untaten bezahlen soll.
Und auch wenn der gleiche Erreger völlig verschiedene Krankheitssymptome hervorrufen kann, lässt er sich trotzdem in den meisten Fällen hundertprozentig nachweisen und dann mit dem gleichen Mittel (vorausgesetzt, der Patient verträgt es) bekämpfen. Zumindest bei Infektionen sind Heilungschancen nicht nur beobachtbar, sondern auch biochemisch nachprüfbar. Also auch reproduzierbar, selbst wenn Erreger X bei Patient 1 Schnupfen hervorruft und bei Patient 2 eine Mittelohrentzündung.