17-01-2013, 17:49
(16-01-2013, 19:41)petronius schrieb: eine behinderung als "Selbstschutz" auszugeben, dem behinderten einzureden, sie hätte was mit seiner "verschuldung" zu tun, ist zynisch. sie ist, wie verklausuliert auch immer, nichts anderes als "das hast du dir selbst zuzuschreiben!"
wenn dir das nicht zynisch erscheint, sozusagen auf den am boden liegenden noch mal einzutreten, kann ich daran wohl auch nichts ändern
Natürlich ist es zynisch, einem Behinderten sein Gebrechen auch noch vorzuhalten. Das kommt für einen Christen, der in Liebe und Verständnis dem Nächsten gegenübertritt, nicht in Frage. Zudem ist nur Mensch, wer selbst noch Fehler hat und wer kann schon mit Sicherheit von sich sagen, dass er nicht im letzten Leben infolge abscheulicher Vergehen im vorletzten Leben behindert war? Wohl niemand.
Gehen wir mal davon aus, Du vertrittst wie ich die Reinkarnation und lehnst die ewige Verdammnis ab, da diese in Widerspruch zur Liebe Gottes steht, dann stellt sich doch die Frage, was Gott denn mit den Seelen macht, die sich in übelster Weise an Mitmenschen vergangen haben. Sofort kommt uns doch die Sünde wider den Geist (die Seele des Mitmenschen) in den Sinn, die bis aufs letzte selbst (auf Erden) abgetragen werden muss.
Keiner hat also Grund, mit dem Finger auf andere zu zeigen! Hier greift schlicht und einfach das Gesetz von Ursache und Wirkung. Wir sind aufgerufen in christlicher Liebe mit Verständnis solch karmisch belasteten Menschen zu begegnen.
(16-01-2013, 19:27)Syrius schrieb: Gott in seiner unermesslichen Liebe will alle seine Kinder wieder zurück haben. Somit ist er doch vor das Problem gestellt, dass einige von ihnen in jedem Menschenleben immer wieder die gleichen Fehler begehen
(16-01-2013, 19:41)petronius schrieb: aber was soll das mit behinderung, krankheit oder unfall usw. zu tun haben?
erklär mir das doch mal
ich versteh dich so, daß z.b. bei kindesmißbrauch nicht der täter, sondern das opfer schuld ist
Wie kannst Du mich so verstehen? Ich spreche von angeborenen Gebrechen, vielleicht noch den Folgen einer Krankheit wie Kinderlähmung oder ähnlich. Aber nie kann man sich völlig sicher sein, dass es sich um Karma handelt.
Wie in der Bibel schon erwähnt, gingen ja die Juden schon davon aus, dass die angeborene Blindheit bei der Sünde des Blinden zu suchen sei und dies kann natürlich nur die Folge der Sünde im letzten Leben sein.
Unfall oder Krankheit hat damit nichts zu tun, das hat andere Ursachen. Hier geht es nur um die Sinnfindung von angeborenen Gebrechen wie oben beschrieben.
(16-01-2013, 19:27)Syrius schrieb: Zudem sei nebenbei bemerkt, dass keiner als Mensch geboren wird, der alle Tugenden in sich vereint
(16-01-2013, 19:41)petronius schrieb: das versteht sich von selbst
Also, wenn sich das von selbst versteht, dann ist auch zu verstehen, dass einige noch alle denkbaren Untugenden in sich vereinen und einige schon fast alle Tugenden sich erarbeitet haben.
Und wer immer wieder seine Untugenden auslebt und den Mitmenschen Schaden zufügt, hat die Folgen in einem nächsten Leben zu tragen.
lg
Syrius