31-08-2012, 22:03
(28-08-2012, 13:56)petronius schrieb: "gläubig" ist für mich jemand, der ein tiefes empfinden hat, das, woran er glaubt, sei (zumindest für ihn) realität - ist es ja auch (für ihn selbst), denn er empfindet es real so. das ist anzuerkennen und auch nicht hinterfragbar - emotionen und empfindungen sind nun mal nicht logischer ausfluß rationaler reflexion
unter "gläubischen" verstehe ich menschen, die nicht oder nur in zeiter linie ihrem empfinden glauben, sondern sich auf "heilige schriften" oder vorgaben von religionsführer usw. stützen, wo definiert wird, was "wahrheit" und deshalb zu glauben wäre. woraus im allgemeinen auch "logisch" hervorgeht, daß andere sich dieser sicht der dinge zu unterwerfen hätte
der gläubige hat genug an seinem glauben - der gläubische sieht sich gedrängt, diesen zu formalisieren, nach außen zu tragen und sich im bewußtsein des besitzes der wahrheit zu sonnen
wobei natürlich schnittmengen nicht ausgeschlossen sind...
Ich denk sogar, diese Schnittmengen sind größer als der Nichtgläubige vieleicht denken mag. Ich bin immer wieder erstaunt wie eng oftmals "tiefes Empfinden" und "Stützen, wo definiert ist..." zusammenfallen.
Im Gespräch mit einigen Gläubigen konnte ich feststellen, dass viele Gläubige zuerst eine Empfindung haben und in einem zweiten Schritt eine Stütze suchen, die ihnen quasi hilft den Glauben zu ordnen, ein Bild ihres Glaubens herzuleiten und eine andere Perspektive geben.
Der Mensch, welcher sich auf heilige Schriften und/oder Menschen wie den Papst stützt, muss nicht zwangsläufig ein missionarischer "Gläubischer" sein.
Auch das ein Gläubiger seine Vorstellung als Wahrheit ansieht, halte ich für ein generelles Merkmal von Glauben und weniger von einzelnen Gruppierungen. Unterschiede gibt es jedoch im Umgang mit dieser Wahrheit.