30-05-2012, 09:17
(30-05-2012, 07:45)helmut schrieb: Und wenn jemand Geschichten erfindet, muss er schon im Internet recherchieren, um überhaupt keinen Fehler zu machen. Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass Lukas einen Internetanschluss hatte
Bei der Apg spricht alles dafür, dass die berichte nicht einfach erfunden wurden, sondern auf tatsächlich passierten Ereignissen beruhen. Bleibt die Frage: wie kommen die Wunder in diese Berichte?
Natürlich hatten die antiken Menschen kein Internet. Auch kein Radio, Fernsehen oder andere Formen der Massenunterhaltung. Ausnahme: Sport- und Mordveranstaltungen (Olympia, Kolosseum ...). Viel wichtiger war es, Geschichten zu erzählen. Und gerade Abenteuergeschichten waren im Mittelmeerraum äußerst populär. Damit nun konkurriert eine andere Erzählung, die vom Kreuzestod eines jüdischen Propheten. Das läuft dann Gefahr, schnell mal langweilig und vergessen zu werden, denn gekreuzigt wurde im Römischen Reich ja an jeder Ecke und Propheten gab es in Hülle und Fülle. Wenn man also im Gedächntnis bleiben will oder gar weiter erzählt werden will, muss man das Ganze ein bisschen aufpeppen. Da machen sich Wundergeschichten wie die Heilung von Aussätzigen, die Sättigung von Tausenden, das Wandern übers Wasser und vor allem die Auferstehung von den Toten doch mächtig was her. Ich nenne es Kalkül!
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)