Regenbogen schrieb:Eine Frage jahrelang gibt mir keine Ruhe: Warum sollten Jünger Jesu etwa 30 Jahre warten, bis ein erstes Evangelium geschrieben wurde?
Weil es Unfug gewesen wäre, etwas niederzuschreiben, wo man doch überzeugt gewesen war, in der Endzeit zu leben, wie das der Meister vermittelt hatte.
Als die ersten Zweifel dazu aufkamen, begann man tradierte Herrenworte aufzugreifen und mit einem Handlungsrahmen zu versehen. Mit fortlaufender Zeit wurde der Erklärungsbedarf zur Parusie-Verzögerung immer dringender. In 2Petr, dem jüngsten Text des NTs (entstanden ca 135 nC), wurde kurzerhand behauptet, "dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag" seien (2Petr 3,8), ein Argument, das frommen Lesern der heiligen Texte heute noch als Erklärungskrücke für Ungereimtheiten dient.
MfG B.