26-10-2011, 22:35
(26-10-2011, 21:34)hans schrieb: Jeder,wenn er will, weiß ob er richtig oder falsch gegen seinen Nächsten gehandelt hat.Das weiß man eben nicht - mindestens aber zunächst nicht. Vieles, was wir in der Vergangenheit an "guten Taten" (z. B. in Afrika) gesehen haben, hat sich als fatal für die örtlichen Strukturen ausgewirkt. Örtliche Händler sind verarmt und hängen nun zusätzlich am internationalen Tropf. Verstand und Wille genügen keineswegs. Man braucht zusätzlich Erfahrung; und die muss man in vielen Fällen erst machen.
(26-10-2011, 21:34)hans schrieb: Gott hätte der Möglichkeit nach Jesus auch zu Hilfe kommen können, wie Jesus des öfteren angedeutet hat. Er liebte ja seinen Sohn.Ich bin skeptisch, was solche Aussagen betrifft. Selbst wenn die Evangelien-Verfasser diese Dinge so gesehen haben, müssen wir solche Auffassungen in dem Sinn hinterfragen, ob wir sie und in welcher Weise weiterentwickeln. Der Kern ist die jüdische Auffassung von der Opferung eines ganzen Lebens; d. h. die selbst auferlegte Verpflichtung, sein Leben in den Dienst Gottes zu stellen - und zwar mit letzter Konsequenz. Und Letztere bedeutete einen tödlichen Konflikt mit dem Establishment (Römer und ihre Kollaborateure in Palästina).
Unser Anteil an diesen Vorgängen ist die Stützung unserer jeweiligen ungerechten Strukturen, seien sie allgemein staatlicher oder wirtschaftlicher Art. Es gelang und gelingt nur sehr sehr allmählich diese Strukturen zu ändern z. B. Sklaverei, Vernachlässigung der Armen, Kranken und Behinderten, Verschleppung, Unterdrückung, Folter, Todesstrafe, Kapitalhäufung, gewerbsmäßige Ausbeutung jenseits der Leistungsgrenze, unfairer Welthandel usw.
Der Lohn von dem du sprichst und was Jesus wollte, ist die Besserung bzw. Beseitigung dieser Strukturen. Beim Gesundheitswesen ist es leidlich gelungen, bei der Bildung vielleicht auch. Gut, in EU ist die Todestrafe abgeschafft, aber sonst?
Ich denke, man muss immer fragen, was der Glaube verbessern hilft. Die Erörterung abstrakter theologischer Thesen nutzt erst dann.
(26-10-2011, 21:34)hans schrieb: Der Weg der Liebe, der Freiheit, hat einen hohen Preis, weil es das Beste ist was Du bekommen kannst.Mich verwirren solche Aussagen, weil ich einen solchen Gott oder einen solchen Jesus einfach nicht verstehe. Jesus wollte doch keine theologischen Thesen, sondern praktische Arbeit - oder???
Gott wirft seine Bedingungen nicht einfach über den Haufen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard