23-10-2011, 17:50
(23-10-2011, 11:44)Ekkard schrieb: Und die Menschen brauchen humanitäre Ideale und ebensolche Politiker, Nachbarn, Mitmenschen - auch richtig. Sie brauchen aber auch Geschichten, an denen sich diese Ideale festmachen lassen. Und sie sehnen sich danach, das Richtige für ihre Beziehungen zu tun und im Vorfeld zu denken. So kommt es eben auch zum Wörtlichnehmen der so genannten Heiligen Schriften, obwohl ich dies entsetzlich finde.
Wenn du in dieser Hinsicht keine "guten Geschichten" erzählen kannst, wirst du dir die Seele aus dem Leib quasseln, und bleibst ohne nachhaltige Wirkung.
Sind wir hier, um "nachhaltige Wirkung" zu erzielen?
Andererseits - was haben Dawkins und Co. denn für Geschichten erzählt, mit denen sie nachhaltige Wirkung erzielt haben? Sie haben vor allem den Unmut der religiösen Leute, vor allem natürlich der maßgebenden, erzeugt. Gut, die Geschichte vom "Fliegenden Spaghettimonster" führte sogar zur Gründung einer Satire-Kirche, einer Religionsparodie.
Die Wirkungen aller Meinungsäußerungen von Atheisten führen sehr wohl zu Wirkungen. Inzwischen traut sich kaum noch ein Christ, seinen Glauben an die Wunder und Märchen öffentlich klar und deutlich zu bekennen. Sie glauben aber weiterhin daran. Die Frage des Themas "Können Milliarden irren?" zeigt den Überlegenheitsdrang der Religiösen doch klar genug. Worin irren sie den nicht oder eben doch? In ihrem Glauben an die Wunder und Märchen der Bibel, der Christenreligion. Nimmt man alle diese Wunder und Märchen heraus, was bleibt dann noch übrig vom Christentum? Die Liebe. Ist das aber was Göttliches? Die Liebe (nicht der Sex) ist vor allem Vertrauen. Verliebtsein hat genetisch-chemische Ursachen, letztlich mit dem Ziel der Arterhaltung, mehr ist es doch nicht.
Wenn es um Menschlichkeit geht, glaube ich nicht, dass das Christentum die Sache (sprich "die Menschheit") wird retten können. Dafür ist seine religiöse Grundlage einfach zu märchenhaft - zu unglaubwürdig. Unglaubwürdigkeit aber kann nicht überzeugen. Leute wie mich jedenfalls nicht. Und ich bin auch nicht allein...
Also muss die Menschheit sich wohl endlich mal was anderes ausdenken.
„Die Kunst weise zu sein ist die Kunst zu wissen, was man übersehen hat.“ (William James)