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Mormonen in Nazideutschland - Jutta - 01-07-2015 Vorbemerkung: Obwohl es in diesem Thema um das Verhalten der Mormonen in Nazideutschland geht, haben mehr oder weniger alle Kirchen so ähnlich gehandelt. Und, als der Krieg zu Ende war, haben all diese Kirchen plötzlich "Gedächtnisschwund" gehabt. Wie reagierten Mormonen, als Hitler im januar 1933 an die Macht kam? Aus einem Internetartikel: Zitat:In einem Artikel, der in der liberalen Mormonenzeitschrift Sunstone erschien, schrieben Alan F. Keele und Douglas F. Tobler darüber: Die folgende Aussage stammt von Max Zimmer, einem Mormonen, dessen Aussage in der Deseret News, einer mormonischen Zeitschrift, in deren Ausgabe vom 24. November 1945, also Monate nach Ende des Krieges, erschien: Zitat: Demnach haben viele der leitenden Mormonen den Nationalsozialismus mit dem Mormonismus verbunden. Sie sagten, dass die Nazipartei ähnlich wie die Kirche organisiert sei, Die SS wäre das melchizedekische Priestertum, die SA das aaronischen Priestertum. Gauleiter wären wie Pfahlpräsidenten, die Blockwarte ähnlich wie die Heimlehrer. Interessanterweise erschien dieser Abschnitt in der Deseret News NACH dem Ende des 2. Weltkrieges. VOR dem Ende des Krieges gab es von Mormonen ganz andere Töne. Da schrieb ein Missionspräsident einen Artikel über die Mormonen für eine Nazizeitung (Völkischer Beobachter), welche später als Flyer von den Missionaren verteilt wurde. Da trainierten amerikanische Missionare das deutsche Baketballteam für die Olympiade 1936, obwohl jüdische Mitglieder schon es verboten war, die Mormonengemeinde zu besuchen. Und, die Kirche unterstützte die Nazis bei ihrem Genealogieprogramm. Besucher aus den USA, welche die Verbrechen der Nazis hätten leicht erfahren können, verschlossen ihre Augen davor, und lobten die "guten" Deutschen. RE: Mormonen in Nazideutschland - Ulan - 01-07-2015 Wie Du schon sagst, gibt dieses Thema wohl nicht viel her. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind Mormonen sowieso der Ansicht, dass jede Regierung legitim ist. Sie hatten ja auch kein Problem, in der noch existierenden DDR den ersten LDS-Tempel Deutschlands zu eroeffnen. RE: Mormonen in Nazideutschland - Berliner - 01-07-2015 (01-07-2015, 13:02)Ulan schrieb: Sie hatten ja auch kein Problem, in der noch existierenden DDR den ersten LDS-Tempel Deutschlands zu eroeffnen.Über den Tempel in der DDR waren die Mitglieder in der DDR überglücklich. Es gingen jahrelange Verhandlungen mit der DDR-Regierung voraus, bis die DDR die Möglichkeit des Tempelbaus von sich aus vorschlug. "https://de.wikipedia.org/wiki/Freiberg-Tempel" RE: Mormonen in Nazideutschland - Jutta - 02-07-2015 (01-07-2015, 13:02)Ulan schrieb: Wie Du schon sagst, gibt dieses Thema wohl nicht viel her. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind Mormonen sowieso der Ansicht, dass jede Regierung legitim ist. Sie hatten ja auch kein Problem, in der noch existierenden DDR den ersten LDS-Tempel Deutschlands zu eroeffnen. Gut, dass du die DDR erwähntest. Manche der Mitglieder, wie etwa der spätere CDU-Abgeordnete des sächsischen Landtags, Herbert Goliasch, hatte im Auftrag der Stasi auch Mitglieder ausspioniert. Auch Thomas Monson, der damals in der DDR wegen des Tempels und der zukünftigen DDR Missionare (die in alle Welt gehen sollten) war. Und, mit den Nazis haben sie auch zusammengearbeitet. Ich denke, bei beiden Diktaturen hat Mormonen das "Führerprinzip" angesprochen, dass sie schon aus ihrer Kirche kannten. RE: Mormonen in Nazideutschland - Jutta - 02-07-2015 (01-07-2015, 14:22)Berliner schrieb:(01-07-2015, 13:02)Ulan schrieb: Sie hatten ja auch kein Problem, in der noch existierenden DDR den ersten LDS-Tempel Deutschlands zu eroeffnen.Über den Tempel in der DDR waren die Mitglieder in der DDR überglücklich. Es gingen jahrelange Verhandlungen mit der DDR-Regierung voraus, bis die DDR die Möglichkeit des Tempelbaus von sich aus vorschlug. Verhandlungen, die von der Stasi begleitet wurden. Verhandlungen, welche der DDR Devisen und Anerkennung brachten. Eine Win-Win-Situation. RE: Mormonen in Nazideutschland - Berliner - 02-07-2015 (02-07-2015, 02:14)Jutta schrieb: Verhandlungen, die von der Stasi begleitet wurden. Verhandlungen, welche der DDR Devisen und Anerkennung brachten. Eine Win-Win-Situation.Hast Du ein Problem damit? In den 1970 Jahren sprach Spencer W. Kimball davon, dass sich die Kirche auch über den Eisernen Vorhang hinweg ausbreiten würde, wenn sie bereit wäre. Damals habe ich mir die Frage gestellt, wie das gehen sollte. Es ging. Der Eiserne Vorhang ist weg. RE: Mormonen in Nazideutschland - Jutta - 02-07-2015 (02-07-2015, 08:44)Berliner schrieb:(02-07-2015, 02:14)Jutta schrieb: Verhandlungen, die von der Stasi begleitet wurden. Verhandlungen, welche der DDR Devisen und Anerkennung brachten. Eine Win-Win-Situation.Hast Du ein Problem damit? Kimball, dieser Bl**mann, der das Buch "Das Wunder der Vergebung" geschrieben hatte, dem es lieber ist, dass Homosexuelle tot als homosexuell sind? Der glaubt, dass man von Masturbation schwul wird? Wenn das stimmen würde, wäre Deutschland umbenannt in "Gayland". In den 70ern war er in Deutschland, in NRW, wo er sagte, dass in Deutschland HUNDERTE von PFÄHLEN, DUTZENDE von TEMPELN, und HUNDERTTAUSENDE von Mitgliedern sein werden? Ich bin sicher, Kimball hat es anders gemeint, als du es interpretierst. Dazu müsste ich die ganze Rede lesen, am Besten im Original. Ich denke eher, er meinte, dass es Mormonen überall hinter dem Eisernen Vorhang geben wird. Ist aber nicht eingetroffen. Bulgaren und Rumänen hatten beide Anfang 2000 rausgeworfen, vor allem, nachdem zwei amerikanische Missionare sich in einer orthodoxen Kirche einiges an Frechheiten erlaubt hatten. Ging damals sogar durch die Presse. RE: Mormonen in Nazideutschland - Berliner - 02-07-2015 (02-07-2015, 11:00)Jutta schrieb: Kimball, dieser Bl**mann, der das Buch "Das Wunder der Vergebung" geschrieben hatte, dem es lieber ist, dass Homosexuelle tot als homosexuell sind? Der glaubt, dass man von Masturbation schwul wird? Wenn das stimmen würde, wäre Deutschland umbenannt in "Gayland". In den 70ern war er in Deutschland, in NRW, wo er sagte, dass in Deutschland HUNDERTE von PFÄHLEN, DUTZENDE von TEMPELN, und HUNDERTTAUSENDE von Mitgliedern sein werden? Ich bin sicher, Kimball hat es anders gemeint, als du es interpretierst. Dazu müsste ich die ganze Rede lesen, am Besten im Original. Ich denke eher, er meinte, dass es Mormonen überall hinter dem Eisernen Vorhang geben wird. Ist aber nicht eingetroffen. Bulgaren und Rumänen hatten beide Anfang 2000 rausgeworfen, vor allem, nachdem zwei amerikanische Missionare sich in einer orthodoxen Kirche einiges an Frechheiten erlaubt hatten. Ging damals sogar durch die Presse.Ich kannte ihn persönlich und ich habe seine Rede gehört. Und wenn Du schon obengenanntes Buch zitierst, dann pass auf. Es steht in meinem Bücherschrank. RE: Mormonen in Nazideutschland - Jutta - 02-07-2015 (02-07-2015, 12:12)Berliner schrieb:(02-07-2015, 11:00)Jutta schrieb: Kimball, dieser Bl**mann, der das Buch "Das Wunder der Vergebung" geschrieben hatte, dem es lieber ist, dass Homosexuelle tot als homosexuell sind? Der glaubt, dass man von Masturbation schwul wird? Wenn das stimmen würde, wäre Deutschland umbenannt in "Gayland". In den 70ern war er in Deutschland, in NRW, wo er sagte, dass in Deutschland HUNDERTE von PFÄHLEN, DUTZENDE von TEMPELN, und HUNDERTTAUSENDE von Mitgliedern sein werden? Ich bin sicher, Kimball hat es anders gemeint, als du es interpretierst. Dazu müsste ich die ganze Rede lesen, am Besten im Original. Ich denke eher, er meinte, dass es Mormonen überall hinter dem Eisernen Vorhang geben wird. Ist aber nicht eingetroffen. Bulgaren und Rumänen hatten beide Anfang 2000 rausgeworfen, vor allem, nachdem zwei amerikanische Missionare sich in einer orthodoxen Kirche einiges an Frechheiten erlaubt hatten. Ging damals sogar durch die Presse.Ich kannte ihn persönlich und ich habe seine Rede gehört. Und wenn Du schon obengenanntes Buch zitierst, dann pass auf. Es steht in meinem Bücherschrank. Ich hatte es mal von einer Verwandten geschenkt bekommen, und zwar kurz nach meinem lesbischem Coming out. Hab darin gelesen, und war überrascht, wie wenig der Typ über Homosexualität wusste, und wie sehr das Buch von Homophobie und Frauenhass geprägt war. Als ich mal kein Toilettenpapier hatte, hab ich ein paar Seiten daraus benutzt, und so kam Scheiße zu Scheiße! RE: Mormonen in Nazideutschland - Berliner - 02-07-2015 (02-07-2015, 12:34)Jutta schrieb: Ich hatte es mal von einer Verwandten geschenkt bekommen, und zwar kurz nach meinem lesbischem Coming out. Hab darin gelesen, und war überrascht, wie wenig der Typ über Homosexualität wusste, und wie sehr das Buch von Homophobie und Frauenhass geprägt war. Als ich mal kein Toilettenpapier hatte, hab ich ein paar Seiten daraus benutzt, und so kam Scheiße zu Scheiße!Dass Frauen mit lesbischen Neigungen mit diesem Buch Probleme haben, ist mir klar. Da gibt es noch andere, die die Ohren anlegten. RE: Mormonen in Nazideutschland - Harpya - 02-07-2015 Wo ist denn eigentlich die sachliche, vernünftige Begründung für diese "Rassenreinheit" bei Kirchen überhaupt. Das da irgendein Gott mal was geäußert hat gehört ja heutzutage ins Reich der Folklore. Ich seh da einfach keine negativen Aspekte, schwulsein ist doch keine Krankheit oder sind Mormonen oder Andere sowas woe Euthnasiefans di möglicherweise den Juden an seiner Nase und Kopfform erkennen. Also ich bin nie auf die Idee gekommen jemand wegen seiner persönlichen Veranlagung zu malträtieren oder zu benachteiligen. Kenne das auch von Menschen mit denen ich umgehe nicht. War aber auch nichts offensichtlich religiöses im Umgang. Wieso gerade Homosexualität das ist nicht ansteckend, Leuten mit Krebs geht man doch auch nicht aus dem Weg und das ist eine Krankheit. Muss man ja nicht mögen, ich hau aber doch keinen um weil er gerne reitet oder sich nur beim Laufen glücklich fühlt. Da muss doch mal ein Feindbild aufgebaut worden sein, die Vorraussetzung aller Art von Verfolgung. Warum kommt man da garnicht alleine drauf sondern braucht einen Vorsinger. In Nazideutschland gabs ja auch eine verfolgerische Rechtslage, hat man da vielleicht sein Fähnchen nach dem Wind gehängt, wäre ja auch religionstypisch. Das kann man aber wieder ändern. Wie siehts den da mit der FKK Bewegung im 3 Reich aus, ist man da auch superprüde ? RE: Mormonen in Nazideutschland - Berliner - 02-07-2015 Wer spricht denn von Rassenreinheit? Ich nicht. Und das Kirchen von Gott sprechen, liegt in der Natur der Sache. Das Homosexualität nichts mit Krebs zu tun hat, behauptet auch niemand. Ansonsten betrachtet die Kirche Jesu Christi Homos nicht als Feinde. RE: Mormonen in Nazideutschland - Harpya - 02-07-2015 Mag sein aber warum so ein Gedöns darum. Es gibt halt solche und solche. Muss menschlich sein, Porschefahrern wird auch nachgesagt das sie sich für was Besonderes halten. Religionsmäßig ist man da ja eher traditionel organisch unterwegs. Gesunde Grundlage, sollte man nicht aufgeben. Wo die Technik aufgab bin ich auch auf Mulis oder Esel umgestiegen. Mit Rassenreinheit meinte ich so das "gesunde Volk" nach irgendeiner Definition. Wie Moslems Christinen/Atheistinen heiraten können, die Kinder aber nach islamischer Tradition erzogen werden müssen. Jeder muss wissen das nach gutem Recht die Frau nur den Aussagewert von 1/2 Mann hat. Wie siehts denn bei den Mormonen aus, wieviele weibliche Haushaltsvorstände gibts da so prozentual ? RE: Mormonen in Nazideutschland - Berliner - 02-07-2015 Die ursprüglich jüdisch-christliche Lehre sprach sich schon immer gegen Homosexualität aus. Das wird heute gern geleugnet. Da wird die Bibel eben so hingebogen, bis es eben möglich ist. Dieses "nein" zur Homosexualität und zur Homoehe hat schon eine Menge Proteste ausgelöst. Da sind Auch Demonstrationen keine Seltenheit. Ein Tempel der Kirche musste wegen solch einer Demo schon unter Polizeischutz gestellt werden. Mormonen sind eher moderne "Traditionalisten". In der Lehre zeitlos und in der Technik von morgen. Und was die Frau angeht. Wie steht es geschrieben? Der Mann ist ohne die Frau und die Frau nicht ohne den Mann im Herrn. Frauen und Männer allein sind im gewissen Sinne nur halbe Menschen. Jetzt kannst Du auch mal überlegen, wie du das interpretieren musst. RE: Mormonen in Nazideutschland - Harpya - 02-07-2015 (02-07-2015, 16:45)Berliner schrieb: Die ursprüglich jüdisch-christliche Lehre sprach sich schon immer gegen Homosexualität aus. Das wird heute gern geleugnet. Da wird die Bibel eben so hingebogen, bis es eben möglich ist. Dieses "nein" zur Homosexualität und zur Homoehe hat schon eine Menge Proteste ausgelöst. Da sind Auch Demonstrationen keine Seltenheit. Ein Tempel der Kirche musste wegen solch einer Demo schon unter Polizeischutz gestellt werden.Ehrlich gesagt les ich gerne mal wie die Altvorderen so aufgefasst werden, natürlich sind die alten Überlieferungen viel umfangreicher als was in ein paar Bücher als gültige Lehre zusammengeklopft wurde. Das war ja weniger eine Frage der Sinnhaftigkeit als des Durchsetzungsvermögens. Auch die Bibel wurde ja schliesslich von einem Heiden, einem Kaiser entschieden, als sie ihm passend erschien. Was da drin steht ist nicht weniger oder mehr wert als die anderen Überlieferungen auch. Das Apokryphon des Johannes ist da ganz schick.*https://de.wikipedia.org/wiki/Apokryphon_des_Johannes Es sind Aufzeichnungen einer alten Zeit, warum man gerade denen hinterherläuft und nicht Mythen der Maori, keine Ahnung kannte man wahrscheinlich nicht. Religion ist ja eine Frage des Geburtsortes und der Indoktrinatoren. Welcher Buschmann würde schon einen unsinnigen Tempel bauen, man kann sich auch im Kreis hinsetzen. (02-07-2015, 16:45)Berliner schrieb: Mormonen sind eher moderne "Traditionalisten". In der Lehre zeitlos und in der Technik von morgen.Ist ja bischen jung als Tradition, fällt auch so wie andere Religionen unter die Freude der Menschen am Rollenspiel. Ich hatte mal einen Saal wo ein Fantasyclub mietete, alles da, Ritter, Maiden, Römer in Rüstung,grün bemalter Frosch aus dem Märchen, Mönche und Met, Araber und Sklaven, wunderschöne Elfen,alle möglichen Kleriker aller Richtungen mit geißelnden Büßern, Germanen , Ägypter....... 3 pralle Tage, dann kamen sie aber wieder runter. Sowas wie ein Mittelaltermarkt wo man Freude am alten Handwerk, den Umgangsformen und Sitten hat und sich da voll reinfindet. Frau und Mann sind im Herrn ? Manchmal kann man das operieren, gibt aber auch echte Zwitter. Die Männer, obere oder untere Hälfte. Die Frauen sind aber Ganze, wusste immer schon das die vorraus sind. Deswegen werden sie ja so unterdrückt, wie Sex, der immer schon stärker als Religion war. Sieht man auch im Klerus. |