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RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Ekkard - 15-10-2021 Dem schließe ich mich vollinhaltlich an! Am schlimmsten sind Begriffsbildungen wie "reine Transparenz", die mit "reinem Pathos" rein gar nichts verdeutlichen, sondern alles nur in den Nebel unklarer Vorstellungen verschieben. Es kommt nicht darauf viel zu schreiben oder das Viele, was im Kopf spukt zu begrenzen, sondern darauf (kurz und) klar zu fest zu legen, was der Begriff tun soll. Sollte es mehrere Definitionen geben, kann man diese ja auch Nummerieren und eventuell in verschiedenen Threads behandeln. Sätze wie: "Transzendenz bleibt also als Erkenntnis ein Spiel vom Vermögen des individuellen Gemüts, nicht als wirkliche Erkenntnis und nicht als wirksam sittliche Tat." sind ein vollkommenes Ärgernis. Vor allem entwerten sie den Begriff, den sie beschreiben sollen. Denn wenn ein Begriff an das "individuelle Vermögen" verwiesen wird, ist das die Flucht in den Müllhaufen der Denkfaulen. RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Urmilsch - 16-10-2021 (15-10-2021, 19:25)petronius schrieb:(15-10-2021, 09:21)Urmilsch schrieb: Das was sich in der Tora den Menschen offenbart und sich Gott genannt hat war sicherlich nicht jene Gottheit, jener Schöpfer, welche Menschen unterschiedlichsten Glaubens auf diesem Planeten anzubeten versuchen Mit dir über den Begriff "GOTT" zu diskutieren ist unsinnig, weil du kognitiv nicht zu fassen scheinst, dass die Vokabel GOTT eben nicht für einen Gott eines Volkes im Sinne eines abgegrenzten Territoriums steht. Die Vokabel Gott steht in diesen Schriften für denjenigen welcher dieses All und somit auch diese Erde schuf, welcher den Schriften nach diesem All entspricht, welcher sich jedoch nicht durch das All beschränken lässt. Was möchtest du mir also erzählen Petronius? Wenn Gott diese Erde schuf und dem Menschen von seinem Geist einhauchte, dann ist es der Gott aller Menschen, weil sich wohl alle auf dem Planeten Erde befinden und nicht ein Gott einer Personengruppe die in ihrem Wahn meint das auserwählte Völkchen zu sein, nur weil sie sich selbst als Juden bezeichnen. RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Urmilsch - 16-10-2021 (15-10-2021, 17:07)Ulan schrieb:(15-10-2021, 16:43)Urmilsch schrieb: Ironischerweise basiert die sichtbare Welt aus Energie etwas was nicht fest ist... Wie war das nochmal: Die Weisheit der Menschen ist Torheit vor Gott ![]() Wollt ihr oder könnt ihr eigentlich nicht verstehen das alles das was man sehen kann von der Vokabel Gott umfasst ist, also auch wir? Was macht es für einen Sinn Gott zu suchen, wenn er den Schriften nach dem All und wahrnehmbaren entspricht? Weiter ist es doch so, dass in diesen Schriften erklärt wird, dass Gott gleichzeitig sichtbar sowie auch unsichtbar, respektive Transzendent ist, was ja soviel bedeutet wie das Gott sich nicht ausschließlich erfahren lässt, sondern dass auch eine Komponente dieses Begriffs jenseits unserer gemachten Erfahrungen liegt. Also ich kann Elementarteilchen aus denen unsere Welt besteht nicht sehen und es entzieht sich auch meinem Verständnis, dass sich ein solches gleichzeitig in allen möglichen Wahrscheinlichkeiten befindet, bevor die Wellenfunktion kolabiert. Auch entzieht sich meinem Verständnis, dass grundsätzlich zwei verschränkte Teilchen, welche ja gar nicht auf noch kleineren Teilchen, sondern auf Energie beruhen, unabhängig von ihrer Entfernung instantan beeinflussen, selbst wenn es am anderen Ende des Alls wäre. Das Höhlengleichnis des Platons spielt doch genau darauf an, nämlich das unsere sichtbare Welt gar nicht das Reale, sondern das Abbild der realen Welt ist und wurden wir nicht den Schriften nach als Abbild erschaffen? Jetzt kommen Quantenphysiker daher, welche unsere materielle Welt genauestens untersuchen und stellen fest, dass das Materielle was für uns das Maß aller Dinge ist, eben nicht die Rolle spielt, welche uns unsere Sinne suggerieren. Vielleicht sollte man einfach mal akzeptieren, dass das was wir Gott nennen auch sicht- und wahrnehmbar ist, weil die zugehörigen Schriften eben erklären, dass Gott zum All wird, weil dann die Aussagen der Schriften besser einzuordnen sind. RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Ulan - 16-10-2021 Da Du auf keine der gemachten Einwendungen auch nur mit einer Silbe eingehst, braucht man auch auf Deine staendigen Wiederholungen nicht weiter einzugehen. An diesem Punkt sind sie nur noch ein bedeutungsloses Hintergrundgeraeusch. Dieses Verschmelzen mit dem Unsichtbaren wird Dir dann hoffentlich gefallen. RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Urmilsch - 16-10-2021 (15-10-2021, 19:49)petronius schrieb:(15-10-2021, 16:43)Urmilsch schrieb: Das Gott mit der Schöpfung nich identisch sei ist völliger Humbug, wenn es den Schriften nach nur den einen Gott ohne einen Zweiten gibt... Auch das ist eine Aussage welche an sinnfreiheit nicht mehr zu überbieten ist. Wir können doch nur über die Vokabel "Gott" überhaupt reden, weil es Schriften über diese Vokabel "Gott" gibt. Nun steht jedoch in diesen Schriften über "GOTT" folgendes:
Weiter ist es doch so, dass Gott gem. Sure 57: 3-4 des Korans der Sichtbare ist, man ihn also wahrnehmen, respektive auch sehen kann Petronius. Zufällig erklären auch die indischen Schriften dass das was wir Gott nennen selbst zum ALL wird, was man wohl sehen kann, er Gott das Wahrnehmbare sowie der Wahrnehmende ist, womit alles Sichtbare von der Vokabel "GOTT" tangiert wird. Was sollte das für ein Argument sein welches du suchst, wenn die Vokabel "Gott" für das steht, was wir alle um uns herum haben? RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Urmilsch - 16-10-2021 (16-10-2021, 09:53)Ulan schrieb: Da Du auf keine der gemachten Einwendungen auch nur mit einer Silbe eingehst, braucht man auch auf Deine staendigen Wiederholungen nicht weiter einzugehen. An diesem Punkt sind sie nur noch ein bedeutungsloses Hintergrundgeraeusch. Dieses Verschmelzen mit dem Unsichtbaren wird Dir dann hoffentlich gefallen. Gehst du darauf ein Ulan, dass in den Schriften einvernehmlich steht, dass Gott selbst zum ALL wird und sichtbar ist? Gehst du auf den Einwand ein, dass Gott den Schriften nach dem Wahrnehmenden sowie dem Wahrnehmbaren entspricht, womit die Suche nach Gott sinnlos ist, weil wir sowohl wahrnehmen als auch wahrnehmbar sind? Auf was geht ihr denn eigentlich ein, außer dass ihr grundsätzlich dagegen seid? RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Ulan - 16-10-2021 Ja, darauf bin ich eingegangen. Mehrfach. Das Thema dieses Threads ist jedoch "Transzendenz". Du definierst das als "unsichtbar", also so etwas wie Luft, oder halt besonders klein, so dass man's nicht mehr unters Mikroskop legen kann. Als unsichtbaren Teil Deiner Physik. Das alles sind aber keine transzendenten Elemente, da Du ja offensichtlich immanente Eigenschaften beschreibst. Versuch's noch einmal. RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Geobacter - 16-10-2021 (15-10-2021, 20:57)Reklov schrieb: Das Thema TRANSZENDENZ ist sehr umfassend und kann im hier vorgegebenen Rahmen nicht so bearbeitet werden, wie es nötig wäre.Also eigentlich wieder nur ein Spiel deines eigenen "individuellen Gemüts" und seines Unvermögens, zwischen Wahn und Transzendenz zu unterscheiden. Dass dann auch ganze Wagenladungen an Worten und chiffrierten Wortspielen nicht mehr ausreichen, "hinreichend" etwas über die Transzendenz auszusagen, versteht sich eigentlich auch von selbst. ![]() (15-10-2021, 20:57)Reklov schrieb: Die Wort-Chiffer "Gott" steht für die reine Transzendenz, für das, was ALLES umfasst und alles, was uns umfasst, zu tragen vermag.Und da bist du dir zu 100% sicher und gewiss? https://de.wikipedia.org/wiki/Wahn (15-10-2021, 20:57)Reklov schrieb: Transzendenz ist wahr im ständigen Versuch einer umspannenden und friedlichen Dialektik ...Und das, obwohl es mit deiner eigenen Dialektik in diesem Zusammenhang alles andere als weit her ist, wenn du wieder mal dabei ertappt wirst, eine Falschbehautung in die Welt gesetzt zu haben, um dann entweder wieder gleich mit der nächsten Falschbehauptung an deinen Mitmenschen (hier Mitforisten) vorbei zureden, oder um ihnen nicht nur alle Kompetenz abzusprechen, darüber urteilen zu können, was "rwahr (richtig) und falsch ist, sondern ihnen bei der Gelegenheit auch noch überhaupt zu verbieten, darüber zu urteilen, da ihnen das dafür nötige hehere transzendente Bewusstsein (wie das deine) fehle.... ![]() (15-10-2021, 20:57)Reklov schrieb: Unser Bewusstsein kann im Zusammenspiel der Gemütsvermögen die Wahrheit des EINEN ansprechen, aber nur als Form, als Richtigkeit, als ein Allgemeines.Dieser EINE ist aber in aller allgemeinen Gewissheit nur dein eigener (sogenannter innerer) "Schweinehund".... nach dessen Gemütsvermögen ![]() (15-10-2021, 20:57)Reklov schrieb: Für den Begriff "Gott" ist keine Identität seiner Erscheinung oder Sprache für alle zu finden.Selbstverständlich.. Dieser sogenannte innere Schweinehund, der in jedem Fall unsere eigener ist, hat keine Identität und keine Erscheinung die für alle gut geht. RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Reklov - 16-10-2021 (15-10-2021, 20:57)Ulan schrieb: Okay, ist das ein vorsorgliches Eingestaendnis, dass Du an dieser Aufgabe scheitern wirst? Hallo Ulan, über Transzendenz sind unzählige gute Zeilen verfasst worden. Scheitern tue ich an der Aufgabe nicht, aber ich will hier weder zeitraubenden "Schnellunterricht" erteilen, noch den Lesefaulen ihre, dafür nun mal unbedingt nötige Eigenarbeit ersparen. Entsprechende Texte müssen immer selber gelesen und durchdacht werden. Es ist hier ähnlich, wie bei den üblichen Kritiken zu Spielfilmen. Man muss eben den besprochenen Film schon selber gesehen haben, und nicht nur dem Urteil eines Kritikers glauben. Übrigens: Du solltest nicht alles, was Dir sprachlich nicht so liegt oder gefällt - schon gleich als "Geschwurbel" abtun. Der Begriff Transzendenz ist eben allein mit "naturwissenschaftlichen Methoden" nicht zu "bearbeiten", auch wenn sich das manche so wünschen oder es gar fordernd verlangen. Hierbei muss die menschliche Sprache nun mal zu Stilformen greifen, die bei anderen Themenbereichen keinerlei Verwendung finden. Hätte zu Zeiten Jesu jemand z.B. von "Quanten, Protonen und Neutronen" geredet, wäre er von keinem Hörer recht "verstanden" worden. Man hätte sich damals vom Redner abgewendet und dabei den Kopf geschüttelt! ![]() (15-10-2021, 20:57)Ulan schrieb: Gewitter ist, wenn's kracht, oder auch nicht? ... mit volkstümlicher Sprache kann man hier nur schlecht "dabei sein" wollen. Man gleicht dabei jemandem, der mit einfachen Dur-Dreiklängen ein Stück begleiten will, obwohl der Komponist lauter Akkorde verlangt, welche zusätzliche Bezeichnungen hinter ihrer Tonart-Bezeichnung haben, wie z.B.: maj7/9, 6/9, sus4, add9, maj7#5, sus2, m7b5 ... um nur einige zu nennen. (15-10-2021, 20:57)Ulan schrieb: Worum es hier ueberhaupt nicht geht. Und ob es hier um das geht! Streng Dich halt mal etwas mehr an! (15-10-2021, 20:57)Ulan schrieb: Wie waer's schlicht und einfach mal den Begriff "Transzendenz" zu definieren anstatt ueber Gott und die Welt herumzuschwadronieren? Oder weisst Du immer noch nicht, was eine Definition ist?nennen. ... aha, ich sehe schon, Du magst kurze Erklärungen - im Stil von "Gebrauchsanleitungen". Ich versuche es also mal so kurz wie möglich: Transzendenz liegt jenseits aller Erfahrungen mit dem Gegenständlichen. (Dies müsste an sich jedem unschwer einleuchten können, denn immerhin gibt es wohl keine Person, welche behaupten könnte, bereits im Gegenständlichen schon alles erfahren zu haben?!?) Selbst etwas Gegenständliches, wie die "Wesenheit Mensch", ist durch die Anthropologie nicht entscheidend erklärt worden, obwohl auch die Philosophie zu den auftretenden Problemen gute Impulse beigesteuert hat. C. F .v. Weizäcker meinte, es gäbe in Deutschland bisher kein Paradigma einer >umfassenden wissenschaftlichen Anthropologie<. Es gibt nur unterschiedliche Betrachtungsweisen, rückt man den "ganzen Menschen" ins Blickfeld. Erkenntnisse über das Wesen, Verhalten und Handeln des Menschen gibt es in der anthropologischen Forschung allerdings. Kognitive, verstandesmäßige Leistungen können zwar beim Gedanken an die Transzendenz hilfreich sein, diese kann aber von der Doppelnatur des Menschen deswegen noch nicht "ergriffen" werden, sei der Intelligenzquotient auch noch so hoch! ![]() Entscheidend ist hier das Gemüt der einzelnen Personen und keinesfalls ein Rangstufendenken. Man könnte die Rede und Gegenrede zu diesem Thema auch vor dem Hintergrund des Einsteinschen Gleichnisses von der verschlossenen Uhr betrachten. Hier begegne uns 3 Parallelen. Sie betreffen die Krankheit, den Kranken und die Ärzte. Die Krankheit gleicht für die Ärzte und für den Patienten einer Uhr, von der sie nur das Zifferblatt und die Bewegungen der Zeiger sehen, deren Ticken hören, deren Inneres ihnen aber verschlossen ist. Für die Ärzte ist das Zifferblatt die äußere Erscheinung des Kranken, die Bewegungen der Zeiger sind die Symptome, die sie ständig kontrollieren, und das Ticken sind die Klagen, die der Kranke vorbringt. Für den Kranken ist das Zifferblatt sein Aussehen, wenn er in den Spiegel schaut. Die Bewegungen der Zeiger und das Ticken sind seine Beschwerden. Beide, - Ärzte und Patient, versuchen sich das Bild eines Mechanismus auszudenken, der imstande ist, all das zu erklären, was sie beobachten können. Foucault hat es seinerzeit ähnlich formuliert. Das "Symptom" war für ihn die Form, in der sich die Krankheit präsentiert: daher seine wichtige Rolle. Von allem Sichtbaren ist es dem Wesentlichen am nächsten; es ist die erste Umschreibung der unzugänglichen Natur der Krankheit. Husten, Fieber, Seitenschmerz und Atembeschwerden machen nicht selber die Brustfellentzündung aus - diese ist nämlich den Sinnen niemals zugänglich, sondern "entdeckt" sich nur der Verstandestätigkeit. Diagnosen sind also lediglich Bilder, welche die Medizin für die Abläufe von Krankheiten entworfen hat, die ihrer direkten Beobachtung verschlossen sind. Sie sind Produkte der Verstandestätigkeit scharfsinniger Ärzte, die sich - wie alle Wissenschaftler - auf die Fragestellung, Zielsetzung und Methodik ihrer Beobachtungen (und nicht weniger wichtig!), auf die gemeinsame Sprache geeinigt haben, in der sie ihre Beobachtungen beschreiben. Diagnosen sind also Mittel, mit deren Hilfe der Arzt eine undurchsichtige Wirklichkeit strukturieren kann. (> Krankheit als verschlossene Realität. Was weiß die Medizin vom Menschen? < Thure von Uexküll, deutscher Mediziner und Begründer der psychosomatischen Medizin sowie Mitbegründer der Biosemiotik.) Gruß von Reklov RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Geobacter - 16-10-2021 (16-10-2021, 17:21)Reklov schrieb: über Transzendenz sind unzählige gute Zeilen verfasst worden. Scheitern tue ich an der Aufgabe nicht, aber ich will hier weder zeitraubenden "Schnellunterricht" erteilen, noch den Lesefaulen ihre, dafür nun mal unbedingt nötige Eigenarbeit ersparen. Entsprechende Texte müssen immer selber gelesen und durchdacht werden. Schon ab hier kann man sich den Rest des "Films" sparen... ![]() ![]() RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Ekkard - 16-10-2021 (16-10-2021, 17:21)Reklov schrieb: Transzendenz liegt jenseits aller Erfahrungen mit dem Gegenständlichen.Das wäre doch ganz prima! "Jenseits aller Erfahrungen" liegen so hübsche Spekulationsobjekte wie das Innere Schwarzer Löcher, die Raumzeit vor dem Urknall, fremde Traumlandschaften, alles, was sich jenseits der Ereignishorizonde bewegt, und vieles mehr. Bei Personen, wie du meinst, ist das direkt falsch. Denn eine (normale) Person kann ich fragen. Und ein Satz zu Gott "jenseits aller Erfahrung": Ein solcher Gott ist wirkunglos. Was nicht wirkt, ist nicht erfahrbar. Sorry, das ist außerordentlich unbefriedigend, obwohl sich manche Sätze im Philosophie-Lexikon genauso anhören. Vor allem öffnet diese Definition den Spekulationen Tür und Tor. Wohin das führt, kann man an den voran gegangenen Diskussionen lebhaft studieren. Also: Ich würde die Definition an das Funktionelle binden. Normalerweise haben wir Objekte vor uns, die aus funktionellen Teilen bestehen, z. B. ein Lebewesen. Dieses besteht aus Nerven, Muskeln, Sehnen Gelenken, Zellen und vielem mehr. Mit all diesen Teilen verbinden wir einen Haufen Erfahrungen. Auch mit dem gesamten Lebewesen haben wir einen Haufen Erfahrungen (Immanenz). Was wir hingegen nicht kennen, ist das subjektive Erleben. Diese zweifellos nachweisbare aber nicht nachvollziehbare Funktionalität transzendiert die Erfahrungen im Einzelnen. (Wir kennen diese nur von uns selbst!). So müsste die Definition von Transdendenz genauer und besser verwendbar lauten: Eine Funktionalität, die über die Funktionalität aller Teilbereiche hinausgeht, ist transzendent. Oder salopp: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile". Indes, angewendet auf Gott funktioniert diese Definition nicht. Ich kann mir keine Funktionalität in der Welt vorstellen, die zu einer "Gottesfunktion" transzendiert wird. Es sei denn, was Gläubige nicht so gerne hören werden: Die soziokulturelle Funktionalität menschlicher Teil-Gesellschaften bildet insgesamt eine funktionelle Struktur, die steuernd in das Weltgetriebe eingreift. Diese Superstruktur transzendiert unser tägliches Klein-Klein in Politik und Kultur. Ob das so ist, weiß ich nicht. Es würde aber das Verhalten großer Partialgesellschaften (mit ihren Göttern) erklären. RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Geobacter - 16-10-2021 (16-10-2021, 18:35)Ekkard schrieb: Es sei denn, was Gläubige nicht so gerne hören werden: Die soziokulturelle Funktionalität menschlicher Teil-Gesellschaften bildet insgesamt eine funktionelle Struktur, die steuernd in das Weltgetriebe eingreift. Diese Superstruktur transzendiert unser tägliches Klein-Klein in Politik und Kultur. Ob das so ist, weiß ich nicht. Es würde aber das Verhalten großer Partialgesellschaften (mit ihren Göttern) erklären. Der "Schwarm" ist mehr als seine "Teile/Mitglieder". Auch Ameisen sind Teil einer solch transzendenten Superstruktur. Es ist also "sehrsehr" wahrscheinlich "so". Natürlich ist auch jeder Wahn, der sich nur mehr auf das eigen eigene Empfinden, auf die eigenen geschmacklichen/ästhetischen Vorlieben.... auf die eigene Selbsteinschätzung fokussiert und damit auch eine grenzenlose Selbstüberschätzung erlaubt.... die wiederum die eigenen Glaubensvorstellungen zur absoluten Wahrheit von universeller Gültigkeit erhebt, eine sehr transzendente Wirklichkeit. Wenn auch heutzutage eine ziemlich fragwürdige und nicht weniger lächerliche. Trotzdem gibt es immer wieder Menschen, die sich davon täuschen und blenden lassen. RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Ulan - 16-10-2021 (16-10-2021, 17:21)Reklov schrieb: ... über Transzendenz sind unzählige gute Zeilen verfasst worden. Scheitern tue ich an der Aufgabe nicht, aber ich will hier weder zeitraubenden "Schnellunterricht" erteilen, noch den Lesefaulen ihre, dafür nun mal unbedingt nötige Eigenarbeit ersparen. Entsprechende Texte müssen immer selber gelesen und durchdacht werden. [...] Nur kurz hierzu: Ich brauche hier keinen Unterricht, ich will von Dir wissen, wie Du den Begriff definierst. Definitionen sind kurz und praegnant und beschraenken sich aufs Notwendige. Und dass hier jemand anderes ausser mir ein wenig faul geworden ist und einfach irgendwoher etwas kopiert hat, draengt sich mir geradezu auf, denn da stammt das "Geschwurbel" her: Deine vom Stapel gelassenen Saetze bringen alle moeglichen Konzepte hinein, die zeigen, dass sie irgendwo aus der Mitte einer laengeren Abhandlung genommen sind, ohne dass Du es fuer notwendig empfunden haettest, diese Ausfuehrungen an unsere Diskussion anzupassen. Da kommen dann ploetzlich Konzepte wie "sittliches Tun" irgendwo aus dem Nichts und verschwinden dorthin auch wieder, da sie weder eingefuehrt wurden, noch an irgeneiner Stelle klar wird, was das mit dem Thema jetzt zu tun haben sollte; da auch Du sie so schnell wieder vergisst, wie Du sie erwaehnt hast, hat das wohl irgendetwas mit einem Thema zu tun, ueber das wir gar nicht reden. Dass man sich in philosophische Sprache reinarbeiten muss, ist klar. In vielen Geisteswissenschaften ist es ueblich, ganze Kapitel darauf zu verwenden, Begriffe einzufuehren, zu definieren und an Beispielen zu erklaeren, um sie dann irgendwann spaeter zusammenzufuehren. Die an Dich gestellte Frage war aber gerade die einer Definition, also gerade diese Einfuehrungsfrage. Und jetzt geht's wieder in die Definition von Anthropologie, bzw. die Definition, was alles dazu gehoert, was dann angeblich das gleiche sein soll wie die Definition von Mensch (ist es definitiv nicht). Und bei Deinen medizinischen Bildern sind wir doch schon weit ueber das, was Du dort behauptest, hinaus. Wir verstehen viele Krankheiten vollumfaenglich, weil sich in den letzten 100+ Jahren dann doch eine Menge getan hat. Im Endeffekt hast Du mir jetzt gesagt, dass Transzendenz etwas jenseitiges ist, das wir nicht erkennen koennen (so weit, so gut; das steht ja schon auf Seite 1 des Threads). Nur, was soll dann das Ticken sein? Geht's Dir wieder mal nur um den "Gott der Luecke"? Was tut denn diese Transzendenz, dass Du meinst, ihr Wirken sehen zu koennen. Ist Dir klar, dass eine Transzendenz, die wirkliche Auswirkungen hat, dann auch immanent da ist und unserer Untersuchung zur Verfuegung steht? Und nein, den Mechanismus brauchen wir dafuer nicht zu sehen; wir haben auch Aspirin mehr als ein halbes Jahrhundert lang benutzt ohne dass irgendwer wusste, was es tut, weil wir die Wirkung gesehen haben. Aber hier haben wir wieder den geistigen Kurzschluss: es geht Dir nur um eine etwas verschwurbelte Aussage darueber, dass es Dinge gibt, ueber die wir nichts wissen und auch solche, ueber die wir was wissen, aber den Mechanismus nicht kennen. Das sind uebrigens Aussagen, die jedem Naturwissenschaftler vollkommen klar sind, um das noch einmal eindeutig festzustellen; waere dem nicht so, braeuchten wir keine Naturwissenschaftler. Aber hier benutzt Du jetzt Bilder, als wuerden wir doch Wirkungen sehen, die eindeutig der Transzendenz zugeordnet sind, waehrend Du gleichzeitig behauptest, sie sei nicht erfahrbar. Was denn nun? Beides geht nicht. RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - Ulan - 16-10-2021 (16-10-2021, 18:35)Ekkard schrieb: So müsste die Definition von Transdendenz genauer und besser verwendbar lauten: Eine Funktionalität, die über die Funktionalität aller Teilbereiche hinausgeht, ist transzendent. Wenn die Definition so waere, dann beschaeftigten sich auch die Naturwissenschaft und Technik mit Transzendenz. Gerade Biologie und Computertechnik sind ja federfuehrend in der Systemtheorie. RE: Die Transzendenz Gottes. Was ist das? - petronius - 16-10-2021 (15-10-2021, 20:57)Reklov schrieb: Das Thema TRANSZENDENZ ist sehr umfassend und kann im hier vorgegebenen Rahmen nicht so bearbeitet werden, wie es nötig wäre zumal du ja noch nicht mal den ansatz einer erklärung oder definition lieferst, sondern lieber alles mit schwurbeltext zuschwallst Zitat:Die Grundgewissheit über das Thema Transzendenz ist Aufgabe und Frage zugleich und bleibt als Gedankenbewegung stets ein Versuch. klassischer schwurbel - hohles pathos mit genau null konkreter aussage Zitat:In der Welt menschlichen Bewusstseins ist die Einheit "eine Wahrhheit" in der Welt des Bewusstseins überhaupt zum dreihundertsiebenunddrölfzigsten mal: WAS IST WAHRHEIT? |