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Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - Druckversion

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RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - Gundi - 20-01-2013

Hallo paradox, wollte mich nicht vor einer Antwort auf deinen ausführlichen Beitrag drücken. Nur etwas verspätet:

(18-01-2013, 19:33)paradox schrieb: Absolut zutreffend. Die Frage ist dann aber auch, wer über die Rationalität dieser Gründe entscheidet. Nur weil eine Bedründung nicht in das Modell gängiger Hypothesen passt, muss er nicht für ewig irrational sein.
Wäre es rationaler als eine Vision, wenn er zb Seekarten einer vergangenen Kultur vorlegt, auf denen dieses Land abgebildet ist?

Es wäre in meinen Augen eine vernünftigerer Grund solches Land zu suchen, wenn es bereits auf einer Karte vermerkt ist, als wenn jemand nur davon träumte, ja.

(18-01-2013, 19:33)paradox schrieb:
(18-01-2013, 15:21)Gundi schrieb:
(18-01-2013, 15:06)paradox schrieb: Gottes Existenz kann man vll. mit heutigen wissenschaftlichen Mitteln nicht nachweisen, aber wer weiß, eines Tages ist es vll. anders?
Mir geht es darum, dass Gläubige als Irrationale abgestempelt werden, auch wenn das nicht böse gemeint ist.

Nun, ist denn der Glaube an einen Gott rational? Wohl eher nicht, da es eben keinen Hinweis darauf gibt, dass die Erklärung über einen Gott in die richtige Richtung geht.

Ich finde schon. Alles was ich in meinem Leben bisher beobachtet und erfahren habe, deutet daraufhin.
Ich bin ein technisch und handwerklich begabter Mensch und habe schon des öfteren Tische, Schränke, Stühle, sowie elektronische Apparate ua. gebaut. Ich habe aber noch nie erlebt, dass sich zB ein Tisch von selbst aufgebaut hätte. Das wäre ja gar nicht so schlecht, wenn diese Dinge sich auch mal von selbst aufbauen würden; das würde mir auch Zeit und Kraft ersparen, aber nada, leider noch nie passiert.

Aber du siehst auch, dass Lebewesen Sexualität betreiben und sich so fortpflanzen. Eine Eigenschaft die ein Tisch nicht hat. Ein Tisch und noch ein Tisch ergibt keinen dritten Tisch Icon_wink
Die Übertragung eins zu eins halte ich daher für nicht praktikabel. Zu groß sind die Differenzen.

(18-01-2013, 19:33)paradox schrieb: Warum sollen dann ausgerechnet so hochkomplexe Dinge, wie Lebewesen, Naturgesetze, Galaxien, usw., die alle in einer gewissen Ordnung zu harmonieren scheinen, einfach so entstanden sein?

Das ist eine interessante Frage, die momentan nicht beantwortbar ist. Das Postulat eines Gottes (oder sogar eines konkreten Gottesbildes) wirft aber eigentlich nur noch mehr Fragen auf, da eben absolut ungesichert und nur eine weitere Hypothese.

(18-01-2013, 19:33)paradox schrieb: Die Dinge, die ich aufbaue, haben immer irgendwelche Funktionen. Alles was wir kennen, hat auch vielfältigste Funktionen.
Die Komplexität dieser Dinge zeigt mir ganz klar auf, dass hier eine planende Kraft/Macht/Wesen oä. (das ich als Gott bezeichne) dahinter stehen muss, der diese Dinge bewusst - auf welche Weise auch immer - entstehen hat lassen. Für mich ist das eine absolut rationale Erklärung.

Nun ja, ist es denn wirklich so verwunderlich, dass jedes Wesen in der Welt eine "Funktion" hat? Eigentlich nicht, da die Wesen dieser Welt natürlich mit dieser interagieren, da sie ein Teil eben dieser sind.
Fragen können wir, ob jedes Wesen dieser Welt eine Funktion für den Menschen darstellt. Und das können wir vermutlich vereinen. Zumindest keine notwendigen.

(18-01-2013, 19:33)paradox schrieb: Das irgendwas spontan einfach so entstehen soll, habe weder ich noch sonst jemand bisher beobachten können und halte ich für höchst irrational.

Das du so argumentierst zeigt mir, dass du dich nicht wirklich mit der ET und der Entstehung des Lebens beschäftigt hast.


(18-01-2013, 19:33)paradox schrieb: Klar, das ist verständlich. Aber muss es denn gleich irrational sein, auch wenn sich diese Gründe nicht immer komplett wissenschaftlich nachweisen lassen?

Gott erklärt nichts zufrieden stellen (im wissenschaftlichen Sinne) da er eine Behauptung ohne jeden Hinweis ist. Quasi eine zusätzliche Annahme, die mehr Fragen gibt als sie wirklich beantwortet.
Daher ist Gott in meinen Augen eine nicht-vernünftige Annahme.
Wie einige andere user auch, würde ich Gott in eher in die emotionale Ecke stecken. Das geht aber einher ohne jede Wertung, sondern dient lediglich einer Kategoriesierung.


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - Harpya - 20-01-2013

(20-01-2013, 00:08)indymaya schrieb:
(19-01-2013, 23:56)Harpya schrieb: du hast also Eingebungen, du bist ein Prophet !
Nach Jesus braucht man keinen Propheten mehr, weil jeder der in seinem Namen den "Vater" bittet, soviel "Eingebungen" erhält wie er braucht.
Moment, wenn mein Verständnis nur von Gott bestimmt ist, ist jeder Gedanke eine Eingebung, wenn nicht, wie unterscheide ich das eine vom andern.
Wenn ich eine Entscheidung fällen muss denke ich nach und komme zu einem Ergebnis (na ja, nicht immer).
Muss man für eine Eingebung ins Koma fallen, auf Berge klettern,
in Höhlen rumbibern, oder geht das auch in der Badewanne ?

Warum ist das eine mehr wert als das andere, mein Geist ist ja eh nicht frei.


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - Mustafa - 20-01-2013

(20-01-2013, 00:15)Gundi schrieb: Gott erklärt nichts zufrieden stellen (im wissenschaftlichen Sinne) da er eine Behauptung ohne jeden Hinweis ist....
Daher ist Gott in meinen Augen eine nicht-vernünftige Annahme.

Betrachtest du nur wissenschaftliche Aussagen als vernünftig?

Ist es nicht durchaus "vernünftig", die emotionalen und sonstigen Bedürfnisse des Menschen auch zu berücksichtigen?


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - indymaya - 20-01-2013

(20-01-2013, 00:16)Harpya schrieb: Moment, wenn mein Verständnis nur von Gott bestimmt ist, ist jeder Gedanke eine Eingebung, wenn nicht, wie unterscheide ich das eine vom andern.


Hier ist das Verständnis des "Wort Gottes" gemeint, das "Brot des Himmels"
Wenn Du in der Badewanne rumbibberst musst Du warmes Wasser einfüllen.


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - petronius - 20-01-2013

(19-01-2013, 23:22)paradox schrieb: die informationen zum aufbau und sämtliche darin enthaltenen funktionen stammen von gott

ah ja

und sonst tut dieser "gott" nix weiter?

dann kannst du ihn auch z.b. "naturgesetze" nennen


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - Gundi - 20-01-2013

@mustafa

Wie bereits geschrieben, bedeutet "vernünftig" für mich nicht besser oder richtiger. Ich lege damit kein Werturteil ab.
Vernunft sehe ich in einer logischen Herangehensweise und in Erklärungen, die gestellte Fragen aufgrund messbarer, beobachtbarer oder mathematischer Phänomene beantworten.


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - petronius - 20-01-2013

(19-01-2013, 23:32)paradox schrieb:
(19-01-2013, 20:31)petronius schrieb:
(19-01-2013, 13:31)paradox schrieb: Die richtigen Bedingungen im Labor zu schaffen, ist doch eine intelligente Planung, oder etwa nicht? Oder haben sich die Bedingungen im Experiment von selbst hergestellt, ohne dass die Wissenschaftler das geplant hatten?

heute bedingungen herzustellen, die früher ganz von selbst geherrscht haben, ist ergebnis von planung, ja

und weiter?

was soll daraus folgen?

nicht die gleichen, sondern richtige bedingungen, die man dann einfach unterstellt.

ja was jetzt?

was kritisierst du eigentlich?

daß die gleichen bedingungen hergestellt werden, wie sie vermutlich vor 3,5 mia jahren geherrscht haben, oder daß man einfach irgendwas "herstellt" und sagt, das war damals so, oder auf was willst du eigentlich hinaus?

willst du dich einfach gegen die einsicht immunisieren, daß nur die richtigen bedingungen herrschen müssen, damit bestimmte dinge sich von alleine ereignen?


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - petronius - 20-01-2013

(19-01-2013, 23:50)indymaya schrieb:
(19-01-2013, 23:25)petronius schrieb: amen, und schluß der märchenstunde

Mit Deiner Zustimmung hätte ich jetzt nicht gerechnet

träum weiter...


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - petronius - 20-01-2013

(20-01-2013, 00:19)Mustafa schrieb: Ist es nicht durchaus "vernünftig", die emotionalen und sonstigen Bedürfnisse des Menschen auch zu berücksichtigen?

klar

deshalb sagt mir die vernunft ja, daß "gott" nicht mehr als wunschdenken ist


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - Harpya - 20-01-2013

(20-01-2013, 00:26)indymaya schrieb:
(20-01-2013, 00:16)Harpya schrieb: Moment, wenn mein Verständnis nur von Gott bestimmt ist, ist jeder Gedanke eine Eingebung, wenn nicht, wie unterscheide ich das eine vom andern.

Hier ist das Verständnis des "Wort Gottes" gemeint, das "Brot des Himmels"
Wenn Du in der Badewanne rumbibberst musst Du warmes Wasser einfüllen.
Das ist ja eben das Problem mit dem Verständnis,
Anscheinend muss einem das erklärt werden. Die "Erklärer" haben bis jetzt wohl die größten Katastrophen über die Menscheit gebracht.
Solange kein Gott mit selbsterklärender Gebrauchsanweisung auftaucht
gibts wohl auch in Zukunft nur Krieg,Tod und Vertreibung.


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - Ekkard - 20-01-2013

(19-01-2013, 20:29)petronius schrieb: dann ist "gott" eben wieder mal nichts anderes als eine willkürlich neu erfundene bezeichnung für etwas schon längst benanntes:
überflüssig
Das sehe ich doch erheblich anders. Apodiktische Gewissheit, dass Gottesvorstellungen überflüssig seien, und das Heilige, Göttliche, schließlich Gott, nicht existent, ersetzt "Nicht-wissen-können" durch "nicht existent" und "überflüssig".
Manche Menschen mögen den Mythen der Hl. Schrift zu sehr verhaftet sein. Auch dort wird "Nicht-wissen-können" durch bestimmte Vorstellungen ersetzt. Aber der Ersatz durch "überflüssig" ist genauso extrem. Und ein Gemeindeleben ist unter dieser Prämisse sinnlos.


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - Ekkard - 20-01-2013

(20-01-2013, 00:28)Gundi schrieb: Wie bereits geschrieben, bedeutet "vernünftig" für mich nicht besser oder richtiger. Ich lege damit kein Werturteil ab.
Vernunft sehe ich in einer logischen Herangehensweise und in Erklärungen, die gestellte Fragen aufgrund messbarer, beobachtbarer oder mathematischer Phänomene beantworten.
Hier laufen offenbar zwei Ebenen durcheinander, die man besser auseinander hält. Auf der einen, der Wissen schaffenden Seite ist es vernünftig, sich auf Beobachtungen zu beschränken und die Ergebnisse durch Modelle zu repräsentieren. Auf der Seite unserer sozialen Beziehungen ist es genauso vernünftig, sich wichtige Konventionen geschickt zu merken. Deren "Modelle" sind mythische Erzählungen, Legenden und Berichte vom Gemeindeleben. In einem gewissen Sinn kann man auch hier von "Beobachtungen", eher Erfolgen bzw. Misserfolgen, sprechen mit der Frage nach dem Funktionieren der Gemeindearbeit. Aber die Maßstäbe bzw. Messverfahren sind doch ein Wenig anders.


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - indymaya - 20-01-2013

(20-01-2013, 00:37)Harpya schrieb: Solange kein Gott mit selbsterklärender Gebrauchsanweisung auftaucht
gibts wohl auch in Zukunft nur Krieg,Tod und Vertreibung.
Jesus war doch als "Wort Gottes" in unserer Welt. Er hat die "Gebrauchsanweisung" neu verkündet. Wie soll aber etwas selbsterklärend sein, wenn man nicht glaubt was er sagt?
Nur deshalb gibt es wohl bis zum "Jüngsten Tag" noch Krieg, Tod und Vertreibung.


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - indymaya - 20-01-2013

(20-01-2013, 00:37)petronius schrieb: deshalb sagt mir die vernunft ja, daß "gott" nicht mehr als wunschdenken ist
Wenn Du die Vernunft hörst, wieso glaubst Du nicht, dass es einen Gott gibt?


RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - indymaya - 20-01-2013

(20-01-2013, 00:33)petronius schrieb: träum weiter...
Du selbst schriebst "Amen!"
Dieses Wort soll im nachhinein eine Aussage bekräftigen und für unbedingt wahrhaftig erklären. Danke!