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Gibt es grundsätzliche Erkenntnisgrenzen in der Physik?
(10-03-2021, 15:12)Holmes schrieb: Dass es (in Mathematik, Philosophie, Soziologie*) ausgedachte Objekte sind, ist erstmal eine Behauptung und die Position, dass "reale Objekte" einen empirischen Zusammenhang beschreiben müssen, ist die alte Position des Empirismus.
Die ganze Crux ist, dass alles, was wir zur codierten Kommunikation brauchen, erfunden ist. Wäre da nicht die Rückmeldung durch Messungen/Beobachtungen/Fragen, wüssten wir nicht, ob unsere Gedankengänge einer Sachlage angemessen sind. Man kann nicht einfach leugnen, dass wir Menschen nicht die Realität wahrnehmen, sondern nur deren Abbild auf unsere Sinne und unser Zentralnervensystem. Was uns nicht durch irgendeine Rückmeldung die zutreffende Beschreibung signalisiert, ist und bleibt "ausgedacht". Und z. B. mathematische Objekte sind bis auf diejenigen, die eine angemessene Beschreibung liefern, von keiner anderen Qualität.

(10-03-2021, 15:12)Holmes schrieb: Als Methode für die Naturwissenschaft is natürlich der Empirismus oder Naturalismus ein sehr nützliches Instrument, aber es ist halt eben nur eine Methode.
In der Philosophie des Geistes gibt es ja extrem viele Beispiele die gegen einen Naturalismus im engeren Sinne sprechen, also Qualia z.B, denn qualitative Erfahrungen können durch ein Messgerät eben nicht eingefangen werden. Phänomenale Erlebnisse gehören auch zu den Grenzen der Naturwissenschaft, ebenso wie Moral und andere "nicht-empirische" Felder.

Was sich Philosophen ausdenken, kann in einigen Fällen nützlich sein, muss es aber nicht! Vorstellungen von moralischem Handeln, sind überhaupt nicht objektivierbar, sprich: sie sind innergesellschaftliche Vereinbarungen zwischen ihren Individuen (s. Beitrag 'Ulan'). Und wie schwach der Zusammenhang mit der äußeren Realität ist, zeigt sich in der Notwendigkeit von (Straf-) Justiz. Hier wird sehr deutlich, dass nicht die Realität regiert, sondern die Macht der gesellschaftlichen Strukturen.

Qualia: ... sind ausgedachte Strukturen des Urteilens; gelten nicht allgemein (objektiv), sondern nur für Menschen.

Phänomenale Erlebnisse: Was man dazu sagen kann, ist einzig intersubjektiv und häufig nur individuell beschreibbar. Daran ist nichts, was man im physikalischen Sinne untersuchen könnte. Solche Erlebnisse (Musik z. B.) kann man im günstigsten Falle beurteilen, wenn einem die "allgemein anerkannten Regeln" dazu eingebläut wurden. Noch weniger äußere, physikalische Realität**) geht doch kaum noch!

*) von mir zur Verdeutlichung eingefügt
**) im Sinne von "objektivierbar", etwas, auf das sich die Meisten einigen könnten.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkard


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RE: Gibt es grundsätzliche Erkenntnisgrenzen in der Physik? - von Ekkard - 10-03-2021, 23:05

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