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Gibt es grundsätzliche Erkenntnisgrenzen in der Physik?
(16-12-2020, 16:28)Ekkard schrieb: Man kommt "der Realität" überhaupt nicht bei, im Wesentlichen weil unser Gehirn aus den Sinnesreizen (nicht aus den Dingen!) Modelle erzeugt, uns also Geschichten erzählt. Ihr einziger, biologischer Zweck ist das Überleben in einer Welt voller Rauschen, aus dem unsere Hirne Gefahr und Gutes (Essbares, Partner) heraus filtern müssen.

"Dinge an sich" und "Realität" sind schlichte Unterstellungen im Sinne des o. a. Zwecks. Es gibt rein gar nichts, was man gegen den Unterschied zwischen Realität (draußen in der Welt) und Weltmodellen (Eigenmythos) in unseren Köpfen tun kann. Im Gegenteil, es ist eher so, dass wir außer dem Experiment (dem Ergebnis unseres Tuns) kein Indiz für irgend eine Eigenschaft der Realität haben.

Dass mathematische (oder philosophische) "Gegenstände" (ich bevorzuge "Konstrukte") "real" sind, kann nur bezüglich der gedanklichen Tätigkeit des Mathematikers (des Philosophen) gesagt werden. Mit der empirischen Methode sind sie in der Außenwelt (also unabhängig vom menschlichen Nachdenken) in keiner Weise nachweisbar (so wenig wie "schön" oder "gut" s. 'Geobacter'). Sie sind bestenfalls in Modellen anwendbar, die experimentelle Ergebnisse bestmöglich reproduzieren (aber nie mehr!).

Ich kann deine philosophie-geschichtlichen Hinweise nur mit Staunen zur Kenntnis nehmen. Überzeugen tun sie mich nicht.

Ja natürlich sind philosophische oder mathematische Gegenstände nicht experimentell überprüfbar, weil sie eben anderer Natur sind. Mit einem Experiment kann ich nur Sachen "messen", deshalb kann ich natürlich ein mathematisches Objekt nicht "vermessen", aber das ist ja ein Zirkelschluss? Die empirische Methode, wie du sie nennst, hat natürlich keine Möglichkeit so etwas zu messen, weil es von Anfang an unmöglich ist, per Definition. Zu den naturwissenschaftlichen Axiomen gehört, laut deiner Aufzählung, z.B auch die Kausalität. Die Kausalität lässt sich aber auch nicht messen, aber trotzdem kann man mit ihr sehr gute Ergebnisse vorzeichnen.

Die Annahme, dass sich unser Universum nicht ständig ändert, ist eben keine empirisch, statistische Annahme, sondern ist für die Naturwissenschaft notwendig. In einem Universum, in welchem sich ständig alles chaotisch verhalten würde, könnten wir keine Physik mehr betreiben.


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RE: Gibt es grundsätzliche Erkenntnisgrenzen in der Physik? - von Holmes - 06-03-2021, 13:27

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