05-12-2020, 23:18
(05-12-2020, 22:45)Holmes schrieb: Das hast du einen falschen Begriff von "Zeit" im Kopf. Bei Zeit geht es nicht um gefühlte Zeit, sondern um eine Anschauungsform. Es geht nicht darum sich an etwas "erinnern" zu können. Eindrücke oder Wirkungen finden auch bei Kindern nacheinander statt und nicht nebeneinander.
Nun, die Raumzeit mit ihren vier Dimensionen ist sicherlich immer existent als physikalische Realitaet und bestimmt so unser Verhalten. Das ist aber letztlich eine triviale Feststellung. Dass auch ein Kind eine innere Uhr besitzt, nachdem sein Handeln ausgerichtet ist, ist ebenso klar; solche hormonale Systeme sind uns angeboren.
Wenn wir von Zeit reden, dann meinen wir Dinge, die passiert sind und die passieren werden. Das ist es, was bei Kleinkindern nicht da ist. Sie verbinden Dinge mit Leuten, anderen Gegenstaenden, Gefuehlen, meinetwegen auch das Gefuehl des Muedeseins mit dem Untergang der Sonne. Nur, alle solche Eindruecke sind letztlich ersetzbar durch andere Eindruecke, und in solchen Faellen bleibt keine Spur dessen, was war, zurueck. Auch das Gefuehl des Hungers und das daraus folgende Beduerfnis nach Essen hat kein bewusstes Zeitelement. Wo bleibt da also Raum fuer philosophische Ueberlegungen?