06-08-2020, 18:19
(06-08-2020, 17:42)Ekkard schrieb:(06-08-2020, 11:13)Holmes schrieb: Die Erscheinungen müssen also gleichzeitig von der Naturwissenschaft und vom empirisch unabhängigem rationalem Denken untersucht werden und beide sagen nichts über das "Ding an sich" aus, sondern können sich immer nur auf die Erscheinungen beziehen.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Funktionalität als ontologisch minderwertig gilt. Doch ich denke, dass gerade die Erfassung der Funktionalität vollkommen ausreicht.
Wir haben doch nichts anderes! Alle naturwissenschaftliche Erkenntnis ist letztendlich ausprobiert und für überwiegend richtig befunden worden. Funktionalität ist leichter prüfbar als philosophische Aussagen z. B. aus der Ontologie, der Lehre vom Sein. Die "Dinge" sind jeweils ein Konvolut von Funktionsbeziehungen mit anderen Dingen. Alles ist nur aus einer relativen Warte gegeben. Abstrahieren wir bei einem Ding von seinen funktionellen Eigenschaften, verliert es sich für den Beobachter. Was man nicht (mehr) prüfen kann, existiert nicht.
Haben wir nichts anderes? Laut Kant ist die Mathematik kein Unterfangen a priori, also abseits von jeder Erfahrung, sondern ist synthetisch a priori, also erweitert unsere Erkenntnis von der Welt. Das objektive Prüfkriterium wäre bei einer synthetischen Wissenschaft a priori die Anschauung und bei einer Wissenschaft a posteriori die Untersuchung der Erscheinungen. Ich sehe hier kein Problem.