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Die Synergie zwischen Gott Vater, Gott Sohn und dem Heiligen Geist
Zu #98 @ Sinai :

Die Tatsachen zum sogenannten Taufbefehl laut Matth. 28,19 sind folgende:

Die Taufformel "auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" kommt nur in diesem im Evangelium enthaltenen "Taufbefehl" vor, nicht aber in den Tauferzählungen der Apostelgeschichte und der Briefe des Paulus.

Dort, wo die Taufhandlung selbst näher beschrieben wird, lautet die Taufformel: "auf den Namen Jesu Christi" (Apostelgeschichte 2,38 EU; 8,16 EU; 10,48 EU; 19,5 EU; Röm 6,3 EU und Gal 3,27 EU).

In seiner Pfingstpredigt ruft der Apostel Petrus öffentlich zur Taufe auf. Er verheißt denen, die umkehren und sich zur Vergebung der Sünden taufen lassen, dass sie den Heiligen Geist geschenkt bekommen:
"Petrus antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung eurer Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird." – Apostelgeschichte 2,38–39 EU.


Siehe dazu auch in http://www.trinitaet.com/geschichtliches...wurzeln-wm.

Hier nur mal folgende auszugsweisen Kopien daraus:

Herder - Bibel 1965: Einführungen und Anmerkungen zu Matth. 28, 16-20: Die trinitarische Taufformel hat sich in der frühen Kirche aus der einfachen Formel "auf den Namen Jesu" entwickelt.

Peter Gerlitz schreibt in "Hintergrund der Lehre vom dreifaltigen Wesen Gottes" zum religionsgeschichtlicher Vergleich mit der christlichen Trinitätslehre:
Die Geschichte der Trinität ist in ihren Anfängen zunächst Christologie. Daher ist auch der trinitarische Gottesbegriff als solcher im Urchristentum nicht nachweisbar. Außer dem - gegen Ende des 4. Jahrhunderts bei spanischen und afrikanischen Kirchenvätern auftauchenden Comma Johanneum (1. Joh. 5:7) - galt jahrhundertelang der Taufbefehl Matth. 28:19 als ältestes trinitarisches Zeugnis. Aber schon die Aufklärung hat gegen seine Echtheit Bedenken erhoben. Vollends hat F. Cony-Beare nachgewiesen, dass Eusebius in den vor dem Nicänischen Konzil verfassten Schriften nie den vollen Wortlaut des Taufbefehls zitiert, sondern immer nur "Auf den Namen Jesu". Möglicherweise findet sich diese Textform auch bei Justin, Dial.c. Tryphone 39 und 53 2); desgleichen vermutet Cony-Beare, dass auch Origenes den trinitarischen Taufbefehl nicht kannte. (Doktorarbeit, 1963)

Eine Text-Überprüfung von Schlachters Bibelübersetzung aus dem Jahr 1905 (bis 1922 in mindestens sechzehn Auflagen erschienen) bezüglich des "Comma Johanneum" hat ergeben, dass darin der unechte Text in 1. Joh. 5:7f nicht zu finden ist. Umso erstaunlicher ist es, dass der fragwürdige Text in der Neuauflage der revidierten Schlachter-Bibel im Jahr 2000 plötzlich auftaucht. Zumindest gibt man im Anhang in der neuen revidierten Fassung Version 2000 auf S. 1354 zu: "1. Johannes 5, 7-8 (das so genannte «Comma Johanneum«):
"(7) Denn drei sind es die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins, (8) und drei sind es, die Zeugnis ablegen auf der Erde: der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei stimmen überein. Die fettgedruckten Worte fehlen im Mehrheitstext."
Man hat leider vergessen, hinzuzufügen, dass das "Comma Johanneum" auch in Schlachters eigener Übersetzung nicht enthalten war. Franz Eugen Schlachter würde sich sicher - wie einst Dr. Martin Luther - dagegen verwahren, dass spätere Generationen unechte Texte in seine Übersetzung einfügen.

Um die "Echtheit des Comma Johanneum" zu "bestätigen" hat man scheinbar schon damals im gleichen Kapitel im Vers 20 durch entsprechende "Übersetzung" einen zusätzlichen "Paralleltext" geschaffen. Mit einiger Bibelkenntnis kann man mit mehreren Bibeltexten, besonders aber durch Jesu eigene Bestätigung, jedoch erkennen, wer der "wahrhaftige Gott" ist (Joh. 7:28-30a; Joh. 17:3; 1.Tim. 6:15f), nämlich der Vater. Am Ende seines göttlich inspirierten Briefes (1. Joh.5:21) hat Johannes im Auftrag Gottes vor den Abgöttern gewarnt.

John Robinson, ein anglikanischer Bischof, schreibt: "In der Praxis der kirchlichen Predigt und Lehre herrscht eine supranaturalistische Auffassung von Jesus vor, die nicht neutestamentlich ist. Dort heißt es, dass Jesus wirklicher Gott war, und dass deshalb die beiden Begriffe Gott und Christus austauschbar sind. Doch das ist nicht biblisch. Im Neuen Testament heißt es, dass Jesus das Wort Gottes war, dass Gott in Christus war und dass Jesus der Sohn Gottes ist.
"Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus erkennen" (Joh. 17:3)
Johannes 1:1 wird meist übersetzt: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort." Bei dem Versteil "Gott war das Wort" fehlt jedoch im griechischen Urtext vor dem Wort für "Gott" der bestimmte Artikel (Gott - bzw. "dem" Gott).
In dem vorangehenden Versteil "das Wort war bei (dem) Gott" hingegen steht vor dem Wort "Gott" der bestimmte Artikel. Darum können die beiden Wörter wohl kaum die gleiche Bedeutung haben." (Kopien Ende)

Nach meiner Kenntnis und meinem Verständnis der hier relevanten biblischen Texte und der mir dazu bekannten Quellenlage halte ich die Sache mit der angeblichen Trinität Gottes nach wie vor für Humbug. 


Viele Grüße
Herbert
Vorsicht: Lesen, was verständlich geschrieben ist, gefährdet die Dummheit.


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RE: Die Synergie zwischen Gott Vater, Gott Sohn und dem Heiligen Geist - von Herbert - 29-12-2019, 21:18

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