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Ist Islamunterricht in Deutscher Sprach und ...
#16
Aber wer soll die privaten Moscheen kontrollieren? Der deutsche Staat hat einfach kein sprach- und sachkundiges Personal.
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#17
Hallo!

und ganz abzusehen von den Kosten, die dabei entstehen wäre deutsches Personal ungeeignet, weil es sofort erkannt würde. Wie das bei anderem Personal ist weiß ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls würde dann, wenn bekannt beaufsichtigt würde sicherlich nichts falsches gesagt und das auf andere Zeiten verschoben. Und bei der vielzahl der Vereine ist eine solche Aufgabe in ihrer Durchführung unrealistisch.

Ein weiterer Punkt ist der möglicherweise unterschwellige Hass, das fängt möglicherweise bei teilweise falschen Behauptungen an, die diesen schüren aber unterhalb jeglicher Handlungsschwelle liegen.

Das wichtigste Argument, das gegen eine solche Überwachung spricht ist meines Erachtens, das wir kein Polizeilicher Überwachungsstaat sind der die Religionsgemeinschaften eben nicht großflächig und permanent überwachen kann. Meines Erachtens nach wäre bei einem solchen Vorgehen die Meinungs- und Religionsfreiheit die grundgesetzlich garantiert ist angegriffen. Meines ERachtens verbietet sich aus diesen Gründen ein solches Vorgehen. (Im Einzelfall ist dies durchaus anders zu sehen, wenn Leib, Leben oder Gesundheit von Menschen gefährdet sind.)

Würde nicht auch ein Fach Islam in einheimischen Schulen die Akzeptanz des Islam in der einheimischen Bevölkerung fördern?

LG Gerhard
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#18
Shia schrieb:...Islamunterricht an den Schulen fordert nur noch mehr ärger herraus, und sehe einfach keinen Sinn darin. wa salam Shia
Der türkische Staat, liebe Shia,
sieht das ganz anders

und forderte die deutschen Behörden schon lange zu einem Islamunterricht an staatlichen Schulen auf.
Leider wird erst jetzt langsam etwas daraus,
weil die Behörden immer behaupteten, es gäbe von muslimischer Seite keine Ansprechpartner.

Vielleicht, erwartest du zu viel von einem Religionsunterricht überhaupt,
als Schulen ihn leisten können.
Diese Diskussion gibt es auch schon lange im christlichen Bereich.

Die Schule vermittelt Wissen, und sonst nichts.
Dieses Wissen kann einer, der Islamwissenschaft studiert hat, wunderbar informativ vermitteln,
und zwar über Sunniten und Shiiten u.a. Glaubensrichtungen des Islam.
Es gibt genug Muslime, die hier in der dritten Generation leben, und Islamwissenschaft studieren.
Dadurch bekämen die muslimischen Jugendlichen eine Grundausbildung in ihrer Religion,
die vermutlich hier immer mehr nachlassen wird.

Nach den Forschungen von Faruk Sen vom Zentrum für Türkeistudien an der Uni Essen gehen inzwischen nur noch 13,5 % türkischer Jugendlicher in die Moschee.
Du erkennst also genau die gleiche Entwicklung wie bei christlichen Jugendlichen.
Eine Grundausbildung wäre da eine hervorragende Sache.

Wichtig dabei ist,
dass das nicht als Glaubens-Erziehung gesehen wird.
Die ist Aufgabe der Koran-Schulen oder Moscheen,
so wie es im christlichen Bereich die Aufgabe der Kirchen ist und nicht des Religionsunterrichts.

Das, was die Schulen leisten sollen,
ist demnach bescheiden als Information über den Islam zu sehen,
und die kann ein gut ausgebildeter Mensch wohl leisten.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#19
Shia schrieb:Salam,

ja natürlich gibt es deutsche Muslime, aber keine deutsche Gelehrte die das Wissen haben den Islam zu unterrichten.

Im Islam gibt es keine Religionslehrer sondern Gelehrte die den Islam jahrelang an einer Rechtschule studiert haben.Alles andere wäre unakzeptabel.

Ferner welcher islamsiche Richtung soll gelehrt werden ? Die Sunnitische ? die Schiitische ? Die von der Ahmadija ? Jeder pocht den auf sein Recht......Alles in meinem zu vereinigen ist unmöglich.

Sie sollten lieber die privaten Moscheen dort wo der Islam zum Terroristmus gelehrt wird kontrollieren.


wa salam
Shia


Ferner wie stellt ihr euch das vor ?

welche richtung ?´na

die ahmadiyya würde ich mal ausschließen das sie ne kleine unerlaubte und nicht anerkannte sekte sind die kein glaubensrichtung sind!!

die shiitische??
na wenn ich denke das 90 % der moslems sunniten und nur 10 % davon shiiten sind dann würd ich doch mal drüber nachdenken shia!

warum könnt ihr das ganze nich nur als eine religion sehen müsst ihr alles gruppieren vermehren und erschweren?`?
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#20
Ich halte in Glaubendingen eine Mehrheitsentscheidung für unpassende.

Wir haben ja schließlich Glaubensfreiheit und diese sollte vor allem auch für Minderheiten gelten.

Für Mehrheiten ist diese sowieso kein Problem.

Inwieweit da möglicherweise eine Trennung wie z.B. im Christentum Kath. und ev. denkbar ist weiß ich nicht zu beurteilen.
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#21
Ich sehe schon,

der eine will das, der eine dies, jede Richtung möchte Ihre Interessen vertreten.

Ich finde einen Islamunterricht für soweit gut.
In deutsch warum nicht.

Da sich aber die einzelnen islamischen Gemeinschaften uneinig sind, würde ich sagen, warum keinen Unterricht wo zumindest die Grundwerte des Islam gelernt werden, die Geschichte, über die Monate, Feiertage die alle Muslime gemeinsam haben. Also nur allgemein das lernen worin sich alle Muslime einig sind.

Denn es gibt sicherlich viele Familien wo man nicht einmal die Grundlagen und die Geschichte des Islam kennt.

Es soll ja nicht der Quran auseinandergenommen werden oder über Ahadith diskutiert werden ob nun wahr oder nicht.

Und das alles denke ich geht auch in deutsch.
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#22
Das halte ich auch für vernünftig - in Österreich gibt es sowohl islamischen
als auch buddhistischen RU an öffentlichen Schulen. Von ersterem weiß ich
nicht allzuviel, nur daß es ähnlich organisiert ist wie bei den Buddhisten.
Hier werden von der Kultusgemeinde Religionslehrer gestellt, die natürlich
einer bestimmten Richtung angehören (meist auch bereits Lehrer sind),
denen aber das Vertrauen entgegengebracht wird, daß sie diese nicht
über Gebühr herausstreichen. Wenn man einem Religionslehrer nicht mal
so weit vertrauen könnte, wär's wohl ein betrübliches Zeichen...

() qilin
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#23
Ich muss hier noch einmal betonen,
was genau so auch für den christlichen Religionsunterricht gilt:

Es muss Unterricht sein,
also Information über die Religion,
und nicht Mission oder Glaubens-Einübung.

Dann muss auch über alle Richtungen und Gruppierungen einer Religion, also hier des Islam, informiert werden,
damit sich die Kinder für ihren Glauben entscheiden können.

Deshalb ist ja das Angebot von Ankara,
Lehrer zu schicken, die auf der Uni ausgebildet sind und derartige Informationen "sachlich" vermitteln können,
in meiner Sicht vernünftig.

Es dürfen keine Imame unterrichten.
Die gehören in die Koranschule, aber nicht in eine öffentlich-staatliche,
zumal sie sowieso vom liberalen Islam und reformfreudigen Bewegungen wenig verstehen.

Es müssen Lehrer sein,
Beamte oder deren Entsprechung, die, soweit es geht, zur "Neutralität" verpflichtet sind.
Dass der Unterricht dann wie der andere Unterricht auch in Deutsch stattfindet, ist dann selbstverständlich.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#24
Hm, ja - das wäre natürlich eine schöne Sache, nur hat da der christliche Religionsunterricht
genausoviel Handlungsbedarf. Soviel ich sehe sind Religionslehrer häufig katholische Priester
oder protestantische Pastoren, und die vermitteln ganz sicher nicht objektive Info über das
Christentum an sich, sondern über ihre jeweilige Denomination, und wenn irgend möglich
machen sie auch gleich Einübung dazu... In dieser Beziehung habe ich immer meine Gattin
sehr geschätzt, die als kath. Religionslehrerin beste Beziehungen zu ihrem muslimischen
Kollegen hatte, und bei der auch mit seinem Einverständnis die muslimischen Kinder den
kath. RU mitbesuchten, wenn sie das wollten - und umgekehrt.

() qilin
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#25
Hallo

Das Gymnasium dass ich einst besuchte ist eine öffentliche Schule in kirchlicher (protestantischer) Trägerschaft. (Kopftücher bei Schülerinnen sind da kein Problem, wie ich anlässlich der Abifeier meines Neffen feststellen konnte; bei Lehrerinnen auch nicht - da (Tendenzschutz) eh in der Kirche :oops: ; Studienrätin iK (im Kirchendienst)).

Mit der Folge (öffentliche Schule), dass sämtliche Lehrer - auch Religionslehrer - staatlich ausgebildet waren. Und dass es Lehrer für römisch katholische Religion nicht gab. Mit der weiteren Folge, dass im konfessionell ausgerichteten Religionsunterricht die Katholen halt in die benachbarte Pfarrei entschwanden. Von Indokrinationsschüben weiss ich nichts zu berichten.

Klar waren die Katholiken auch von den damals noch allmorgendlichen Andachten befreit - von denen ich so ab Quarta (7.) nichts mehr zu berichten weiss: bei meinem Schulweg von 7KM verhinderte allmorgendlicher Gegenwind regelmässig pünktliches Erscheinen - und man stört eine begonnene Andacht ja nicht ... :wink: ... Aufsichtführende Lehrer waren auch kein Problem; manche schwänzten wohl auf diese Weise die Andacht (waren halt noch in der Kirche, aber das war's denn auch).

Zeitsprung ...

Neulich kam ich mit einer 24jährigen Türkin ins Gespräch, die von ihrer bevorstehenden Heirat erzählte. In mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: für eine Türkin schon recht alt, die beiden hatten sich ohne Familienbeteiligung gefunden und die Freundschaft dauerte auch schon einige Zeit (ob sie bereits zusammenlebten weiss ich nicht - aber sonst hatten sie auch nichts ausgelassen was nach strengen moralischen Ansprüchen der Ehe vorbehalten sei (ausser Schwangerschaft natürlich :wink: ).

Klar kamen wir dann auf in D lebende Muslime, insbesondere Türken. Und den Satz, die hier lebenden Türken hätten den jüngsten Modernisierungsschub (in der Türkei) nicht mithemacht ... ('lebten' also einen 'Glauben' von vor x Jahren). - Was sich sehr ähnlich auch an russlanddeutschen Christen (Baptisten o.a. Freikirchen) beobachten lässt - wobei hier der 'Modernisierungsschub' in den späten 60er und frühen 70er Jahren stattfand. Da wird's also wohl noch dauern, bis Mädchen und Frauen Hosen tragen dürfen ...

Weiter ist die je gelebte Religion auch eine Klammer der eigenen Identität in einer (erst mal) fremden Umwelt; verbunden allerdings mit Abschottungs- und Verhärtungstendenzen (trifft für jede 'Diaspora' zu - und ähnlich auch für kleine von der Hauptlinie abweichende Gemeinschaften).

Hinter der Religionsunterrichtsdiskussion sehe ich im wesentlichen soziale 'Probleme' - die sich über 'Religion' zwar äussern, im Grunde aber - zum grössten Teil - areligiös sind (also mit Religion nix zu tun haben).
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#26
Dieter schrieb:....Hinter der Religionsunterrichtsdiskussion sehe ich im wesentlichen soziale 'Probleme' - die sich über 'Religion' zwar äussern, im Grunde aber - zum grössten Teil - areligiös sind (also mit Religion nix zu tun haben).
Das kann gut sein, Dieter,
aber der Staat hat nun einmal die Pflicht zum Unterrichten und Informieren
und darf kein Missionieren so wie anderes Werben zulassen.
Vermutlich sind da die Bestimmungen in Ankara noch schärfer als bei uns.

Dass das Probleme mit sich bringt, Qilin,
kenne ich von meiner eigenen Berufserfahrung in diesem Fach.
Das ändert aber nichts an der staatlichen Neutralitätspflicht und der damit verbundenen Verpflichtung der Einzustellenden.

Selbst Pfarrer, die ja immer nur als Lückenbüßer eingesetzt wurden,
wurden gehalten, in diesem Sinne zu unterrichten, was natürlich schwer zu kontrollieren ist.
Dennoch haben Eltern, die hier wachsam sind, die Möglichkeit, sich auf diese Regelung zu berufen.

Glaubens-Appelle gehören in Kirchen und Koranschulen,
nicht in die staatlichen Schulen.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#27
Hallo

Wenn ich hinter der Religionsunterrichtdiskussion eine wesentliche soziale Komponente sehe, meine ich (um dies nachzutragen) die gegenwärtige Diskussion um islamischen Unterricht (und dann in diesem Zusammenhang durchscheinende Islamisierungsängste).

Nun ist es, wie Mandingo schreibt, für betroffene (Religions-)Lehrer schwierig, ihre Neutralitätspflich zu wahren. Tatsächlich kenne ich aus meiner Schulzeit (christliche) Lehrer, die mal mehr, mal weniger einen gewissen Missionierungseifer an den Tag legten. Na schön, wem das Herz voll ist, dem fliesst der Mund über; dann kamen sie aus der 'Hauptlinie', problematisiert wurde damals (60er Jahre) eh nichts; und im Übrigen hatten sie als Lehrer ja ihrem Curriculum zu folgen. Ach ja: Katholiken waren von ev. Schulgottesdienstveranstaltungen ebenso stillschweigend wie selbstverständlich befreit (andere hatten die Pflicht, ihren Selbstentzug gefälligst unauffällig zu gestalten).

Eine weitere Kompomemte: selbst diese kirchengetragene Schule war auch staatlich, stand in einem Umfeld - welches ja auch die Schüler prägte. Etwaige Missionierungstendenzen (die ich im engen Sinn übrigens nicht feststellen konnte) wären da schon auf die Dickfelligkeit und Anpassungsfähigkeit der Schüler getroffen und an diesen abgeglitten - vor etwaigen Elternaktivitäten.

Um auf die aktuelle Diskussion zurückzukommen ... da gibt's nun pragmatische Probleme: wer soll's machen? - Zur Erinnerung: Bekanntlich werden Lehrer an staatlichen Hochschulen ausgebildet, studieren dort die Fächer, die sie später unterrichten - und wie sie zu unterrichten sind. Auch Religion betreffend. - Damit gibt's ein pragmatisches Problem: Religionsunterricht an der Schule setzt dieses Fach - und zwar nach Religion und Denomination aufgefächert - an staatlichen Hochschulen voraus. Deren passende Infrastruktur aber scheint mir - den Islam betreffend - an deutschen Hochschulen vorsichtig ausgedrückt eher unterentwickelt.
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#28
Hallo Dieter,

ich weiß nicht wie's in Deutschland ist; in Österreich haben Grundschullehrer
keine Hochschulausbildung, und Religionslehrer müssen auch nicht als Lehrer
ausgebildet sein - meine Mutter war (ebenfalls) Religionslehrerin, auf Grund
eines 'laientheologischen Fernkurses'. Ein Freund, der an einer AHS buddh.
RU macht, hat dort schon vorher Kunstunterricht gegeben. Der muslimische
Kollege meiner Gattin kam zwar von der Hochschule, aber frisch aus Kairo...

() qilin
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#29
Gerhard schrieb:Ist Islamunterricht in Deutschland unter Deutscher Schulaufsicht in Deutscher Sprache vorstellbar/wünschesnwert?

Wie ist die Sicht der anderen?
Auf gar keinen Fall!
Das letzte, was das deutsche Schulsystem braucht, ist noch mehr Religionsunterricht. Und wenn wir schon dabei sind, sollte der christliche RU auch gleich abgeschafft werden.
Staat und Religion müssen endlich getrennt werden. Religion (egal welche) hat an einer staatlichen NICHTS zu suchen.
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#30
Hallo GermanHeretic!

Zu (christlichem)Religionsunterricht an Schule haben wir bereits ein Thema. Unterricht heißt schließlich nicht, das damit automatisch und gleichzeitig auch eine Verbindung zwischen Staat und Religion verbunden ist, die über die Unterrichtserteilung hinausgeht.

Mich würde interessieren, wieso Du im Besonderen gegen Islamischen Religionsunterricht an Deutschen Schulen bist, ich meine Gründe, die über die allgemeinen Gründe unter anderen Themen hinausgehen. Bin gespannt.

LG Gerhard
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