26-11-2018, 01:53
Es wurde inzwischen so viel geschrieben, dass ich leider nicht mehr nachgekommen bin. (Es gibt auch noch ein Leben außerhalb dieses Forums!)
Ein paar Fragen möchte ich gezielt angehen, verweise im Übrigen auf die Beiträge von 'Ulan' und 'Holmes'.
Mittelerde:
Vereinfacht ausgedrückt: Unsere Anschauungen sind geprägt von unserem alltäglichen Umfeld. Solange Strecken zwischen Millimetern und einigen 100 km liegen, greift unser Vorstellungsvermögen. Dasselbe gilt für Zeitdauern zwischen Sekunden und Jahrzehnten, für Gewichtskräfte zwischen 10 und 10 000 N, Beschleunigungen, denen man im Auto unterliegt und für viele weitere physikalische Größen. Dies ist die Welt, in der unser Geist überleben musste und konnte. Diese Welt habe ich in Anlehnung an J. R. R. Tolkien "Mittelerde" genannt (Link!).
Ganz besonders gilt dies dafür, dass wir alle Vorgänge räumlich und zeitlich zuordnen, kausal verknüpfen und hinter allen Horizonten weitere Weltteile erwarten, obwohl es dafür keinerlei Grund gibt. Bitte nicht missverstehen: In Mittelerde haben diese Anschauungen gewichtige Überlebensgründe! Wenn wir aber Mittelerde in Richtung Mikro- oder Makrokosmos verlassen, gibt es diese Gründe nicht mehr unbedingt.
Ich hatte das Beispiel eines Raumes erläutert, der zwar unbegrenzt ist, gleichwohl ein endliches Volumen aufweist. Genauso kann eine Kausalkette ('Gundi'?) in unserer Weltentwicklung irgendwann einen Anfang haben. Es ist nur unsere angelernte Anschauung, die sich damit schwer tut!
Singularität:
Es gibt im Universum Stellen, an denen die Massendichte so extrem wird, dass die Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie unendliche Werte annehmen. An diesen Stellen gilt unsere normale Physik nicht mehr. Es ist beispielsweise dort nicht gewährleistet, dass Vorgänge nur kausal stattfinden können. Es kann spontan Energie erzeugt und vernichtet werden. Die auch im normalen Vakuum vorhandenen Quantenfluktuationen könnten makroskopische Werte annehmen. Singularitäten sind (normalerweise) von einem Ereignishorizont umgeben, hinter dem wir von unserer Seite aus keine Informationen außer Gravitation und Rotation erlangen können.
Die Kosmologen sprechen auch im Falle unserer Weltentstehung von einer Singularität. Dies bedeutet zugleich, dass sich unsere Welt für mögliche andere Universen hinter einem Ereignishorizont verbirgt und umgekehrt.
Kausalität:
Religiöse Bedeutung/Gott:
Das Konzept "Gott" verschiebt das Problem der ersten Ursache lediglich! Wenn wir das Konzept der Ereignishorizonte ernst nehmen, dann beginnt und endet alle unsere Information dort. Wir können buchstäblich nichts erkennen, was sich jenseits davon tut. Das Problem gilt auf beiden Seiten: Sollte es ein göttliches Wesen in einem "Jenseits" geben, so kann es über uns keinerlei Informationen gewinnen. Es müsste sich schon in unsere Welt begeben, verliert dabei aber jegliche Rückkehrmöglichkeit, wäre also ein Gefangener dieser Welt. (Einem Raumfahrer aus unserer Welt passiert bei einer Reise in ein schwarzes Loch das Gleiche!)
Ein paar Fragen möchte ich gezielt angehen, verweise im Übrigen auf die Beiträge von 'Ulan' und 'Holmes'.
Mittelerde:
Vereinfacht ausgedrückt: Unsere Anschauungen sind geprägt von unserem alltäglichen Umfeld. Solange Strecken zwischen Millimetern und einigen 100 km liegen, greift unser Vorstellungsvermögen. Dasselbe gilt für Zeitdauern zwischen Sekunden und Jahrzehnten, für Gewichtskräfte zwischen 10 und 10 000 N, Beschleunigungen, denen man im Auto unterliegt und für viele weitere physikalische Größen. Dies ist die Welt, in der unser Geist überleben musste und konnte. Diese Welt habe ich in Anlehnung an J. R. R. Tolkien "Mittelerde" genannt (Link!).
Ganz besonders gilt dies dafür, dass wir alle Vorgänge räumlich und zeitlich zuordnen, kausal verknüpfen und hinter allen Horizonten weitere Weltteile erwarten, obwohl es dafür keinerlei Grund gibt. Bitte nicht missverstehen: In Mittelerde haben diese Anschauungen gewichtige Überlebensgründe! Wenn wir aber Mittelerde in Richtung Mikro- oder Makrokosmos verlassen, gibt es diese Gründe nicht mehr unbedingt.
Ich hatte das Beispiel eines Raumes erläutert, der zwar unbegrenzt ist, gleichwohl ein endliches Volumen aufweist. Genauso kann eine Kausalkette ('Gundi'?) in unserer Weltentwicklung irgendwann einen Anfang haben. Es ist nur unsere angelernte Anschauung, die sich damit schwer tut!
Singularität:
Es gibt im Universum Stellen, an denen die Massendichte so extrem wird, dass die Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie unendliche Werte annehmen. An diesen Stellen gilt unsere normale Physik nicht mehr. Es ist beispielsweise dort nicht gewährleistet, dass Vorgänge nur kausal stattfinden können. Es kann spontan Energie erzeugt und vernichtet werden. Die auch im normalen Vakuum vorhandenen Quantenfluktuationen könnten makroskopische Werte annehmen. Singularitäten sind (normalerweise) von einem Ereignishorizont umgeben, hinter dem wir von unserer Seite aus keine Informationen außer Gravitation und Rotation erlangen können.
Die Kosmologen sprechen auch im Falle unserer Weltentstehung von einer Singularität. Dies bedeutet zugleich, dass sich unsere Welt für mögliche andere Universen hinter einem Ereignishorizont verbirgt und umgekehrt.
Kausalität:
(25-11-2018, 02:24)Gundi schrieb: Hat jede Aktion eine Ursache? ...Ja, solange wir hinreichend weit weg sind von Singularitäten. Sobald wir auf eine solche treffen, stimmt dieses Prinzip nicht mehr. (Was nun genau gilt, weiß zur Zeit niemand.)
Religiöse Bedeutung/Gott:
Das Konzept "Gott" verschiebt das Problem der ersten Ursache lediglich! Wenn wir das Konzept der Ereignishorizonte ernst nehmen, dann beginnt und endet alle unsere Information dort. Wir können buchstäblich nichts erkennen, was sich jenseits davon tut. Das Problem gilt auf beiden Seiten: Sollte es ein göttliches Wesen in einem "Jenseits" geben, so kann es über uns keinerlei Informationen gewinnen. Es müsste sich schon in unsere Welt begeben, verliert dabei aber jegliche Rückkehrmöglichkeit, wäre also ein Gefangener dieser Welt. (Einem Raumfahrer aus unserer Welt passiert bei einer Reise in ein schwarzes Loch das Gleiche!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard