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Heilige Schriften in heutiger Zeit
#37
(20-08-2017, 11:49)HJS6102 schrieb: Jesus hat (was ich aber aus dem NT nicht entnehmen kann, ich unterstelle hier mal Deine These seiner Frauenfreundlichkeit als wahr) ...

Das war auch gar nicht sein Ziel, denn er wollte eigentlich (daher meine Kritik an Deiner Auslegung) zurück zum Urjudentum und damit zur Unterdrückung der Frau, wie die Bergpredigt zeigt. Ihm ging es nur um Israel, nicht um alle Menschen.
...
Dies auf die heutige Zeit ins Gegenteil übertragen zu wollen ist unsinnig. Es ist reine Spekulation, ob Jesus oder Paulus heute für oder gegen Gleichberechtigung wären. Damals waren sie jedenfalls nicht dafür, sonst stünde es klar in den Texten des NT.

Du hast zwar Recht, dass dazu nichts "klar" in den Texten zu finden ist, aber ich denke schon, dass z.B. das Markusevangelium einige beachtliche Stellen aufweist.

Weil dies meist niemandem so recht bewusst ist, verweise ich etwa gern auf Markus 14:9 ("Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat."). Du wirst keine andere Person in Mk finden, die von Jesus (oder Markus) derart "ausdrücklich" und "klar" gelobt wird.

In Mk 5:25ff scheint eine Frau als quasi "leuchtendes" Beispiel des Glaubens dargestellt. ("27 Da sie von Jesus gehört hatte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand. 28 Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühre, so werde ich gesund. ... 34 Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!").
Anders hingegen der Vater in Mk 9:21ff, dessen Glaube erst einer Ermunterung bedarf ( "Und Jesus fragte seinen Vater: Wie lange ist's, dass ihm das widerfährt? Er sprach: Von Kind auf. 22 Und oft hat er ihn ins Feuer und ins Wasser geworfen, dass er ihn umbrächte. Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns! 23 Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst: Wenn du kannst! Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.")
Im Übrigen werden nur noch der blinder Bettler in Mk 10:52 und die Träger des Gelähmten in Mk 2:5 für ihren Glauben gelobt.

Anders als bei Matthäus wird die Syrophönizierin in Mk 7:29 nicht wegen ihres Glaubens gerühmt, sondern wegen ihrer treffenden Replik, also einer intellektuellen Leistung Icon_wink  Sie ist damit die einzige Person im Evangelium, die gegen Jesus eine Diskussion "gewinnt" ("Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen geh hin, der Dämon ist aus deiner Tochter ausgefahren.")

Das alles mag letztlich keine klare und eindeutige message sein, aber "nichts" ist es irgendwie auch nicht. Oder? Eusa_angel
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Heilige Schriften in heutiger Zeit - von Gundi - 14-08-2017, 21:26
RE: Heilige Schriften in heutiger Zeit - von Gundi - 16-08-2017, 21:19
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RE: Heilige Schriften in heutiger Zeit - von Kunigunde Kreuzerin - 20-08-2017, 22:07

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