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ALLES-Thread, der ohne Bestimmung. Themenfreiheit.
#81
(29-09-2017, 08:54)Adamea schrieb: Bitte erkläre mir das mit den Ebenen genauer! Ich will das verstehen!
Die „großen Ebenen“ (oder Kategorien) sind die Sachebene und die Vorstellungsebene. Im weiteren Sinne zählen auch die Beziehungs- und die Gefühlsebene zur „Vorstellungsebene“, weil halt gewisse Vorstellungen wie Liebe, Hass, Empathie damit verbunden sind.

Sachebene
Die Sachebene wird bestimmt durch Dinge, die man „in die Hand nehmen“, „sehen“ und/oder messen kann. Klar, Temperatur und Zeit kann man nicht „in die Hand nehmen“ oder „sehen“, aber man kann sie messen. Hier sind nicht „gefühlte Zeit“ oder „gefühlte Temperatur“ gemeint, sondern das Messbare, Sichtbare, durch Versuch Bestimmbare.
Auf der Sachebene gilt hinsichtlich von Aussagen das Kriterium der (experimentellen) Nachprüfbarkeit. Wird eine Aussage durch das Ergebnis einer Prüfung bestätigt, gilt sie solange als wahr, wie vergleichbare Prüfungen zum annähernd gleichen Ergebnis führen. Werden die Messmethoden verfeinert, kann sich das ändern.

Vorstellungsebene
Die Vorstellungsebene umfasst alles, was man sich vorstellen und/oder empfinden kann. Hierhin gehören auch die Gefühle.
Insbesondere gehören hierhin mythologische Vorstellungen, Wertvorstellungen, Regeln, Gesetze, Verhaltensweisen (was man tut oder besser lässt), Urteile.
Natürlich sind viele Unterteilungen denkbar z. B. Recht auf der einen und Farburteile auf der anderen Seite.

Wenn man nun Gegenstände oder Personen aus der einen Ebene in die andere versetzt, dann kommt zwangsläufig Unsinn heraus. Letzteres ist auch nicht ohne Weiteres durchschaubar. Anderenfalls käme kein Mensch auf die schwachsinnige Idee nach Beweisen für Gott zu suchen oder diesen zu verlangen. Umgekehrt ist die Wissenschaft (Sachebene) nicht zuständig für Gedanken über religiöse Themen (Vorstellungsebene).

In der Vorstellungsebene sind die dort definierten Begriffe gewiss; denn sie sind in zwischenmenschlichen Vereinbarungen so und nicht anders festgelegt (und wenn sie nur innerhalb des eigenen Kopfes oder innerhalb einer Gruppe gelten).

(29-09-2017, 08:54)Adamea schrieb: Denn meine Meinung dazu ist ja eben dass diese Ebenen nicht ausreichend erkannt werden und es deshalb ständig zu Vermischungen kommt, deret wegen es in unserem Denken, über die Aussagen eines anderen, oft zu Mißverständnissen kommt.
Das mag wohl sein!

(29-09-2017, 08:54)Adamea schrieb: Eine dritte  Ebene ist der Sinn.
Nein, „Sinn“ ist ein menschliches Urteil („Vorstellungsebene“), das auch noch ziemlich willkürlich abgegeben wird.

(29-09-2017, 08:54)Adamea schrieb: Gott generell als Spinnerei abzutun, weil man Gott nun mal nicht persönlich als Person (dinglich und beweisbar) vor sich stehen haben kann, ist m.E. nicht gerecht.
Auch nein! Ein Bekenntnis zu Gott ist deine oder meine Sache. Diese wird in dem Augenblick ärgerlich (und löst alle unsere Kontroversen aus), weil diese Vorstellung verallgemeinert oder als Begründung für irgendetwas heran gezogen wird. Noch schlimmer sind die Konsequenzen, wenn solche Vorstellungen als das Bessere oder gar Verbindliche dargestellt werden und in Gesetze einfließen (sollen).

(29-09-2017, 08:54)Adamea schrieb: Diese Ebenen werden eben ständig vermischt (v.Atheisten). Die Beweisforderungen und Widerlegungen sind irrational, unlogisch, sinnlos.
Ja, sie werden ständig vermischt. Aber der Seitenhieb auf Atheisten ist nicht gerechtfertigt. Gläubige stehen dem in nichts nach.

(29-09-2017, 08:54)Adamea schrieb: Eine Ebene mit der anderen Ebene zu vergleichen oder sie als Gleiches zu vermischen sind 2erlei.
Nun, man nennt das „Analogie“. Analogien sind aber keine Beweise, sondern haben nur erläuternden Charakter. Beispiel: „Gott ist wie ein alles umschließender, weißer Nebel, in den die Gedanken der Menschen projiziert werden.“
Das macht über Gott keinerlei sachliche Aussagen (Nebel, Wand, weiß), sondern zeigt nur auf, was und wie manche Menschen denken.

(29-09-2017, 08:54)Adamea schrieb: Ja EBEN weil Gott nicht in das Fachgebiet der Wissenschaft als Objekt des Untersuchbaren gehört IST Gott einer anderen Ebene angehörig und kann nur gedacht werden.
Gott kann nur ohne die Chance je 100% ein gesichertes Wissen über ihn erhalten zu können gedacht werden. Gott entzieht sich logisch einem wissenschaftlichen Anspruches. = 2 Verschiendes.
Die Wissenschaft kann, auch wenn sie über alles irdische Wissen, alles wissen würde, Gott nicht zu einem Objekt machen über dass die Wissenschaft 100% Wissen haben kann. DAS 1 letztes Wissen kann die Wissenschaft nicht erlangen.
Ich möchte dies präziser sagen: Gott ist eine gedachte Größe (für Gläubige). ER hat mit Wissenschaft nichts zu tun. Das genannte Argument, „Gott entzieht sich logisch einem wissenschaftlichen Anspruch“ ist einfach falsch. Gott ist Gegenstand der Vorstellung (Vorstellungsebene) und nicht des Wissens (Sachebene). Die „Heiligen Schriften“ sind wunderbare Beispiele für Kategorienfehler aller Art. Aber sie sollen ja auch nur Glauben vermitteln. Auf der Sachebene sind sie überholt.

(29-09-2017, 08:54)Adamea schrieb: Diese (Wissenslücke) ist ausreichend, um immer an einen Gott glauben zu können!
Nach den Erörterungen oben, liegt in dieser Aussage ein Kategorienfehler (Vermischung der Vorstellungs- und der Sachebene). Gesetzt den Fall, die Menschheit  wüsste alles. Selbst dann ist der Glaube davon völlig unabhängig. Denn wie wir unser Zusammenleben gestalten hängt nicht vom Wissen, sondern vom Wollen ab.

(29-09-2017, 08:54)Adamea schrieb: Gott ist also im gewissen sinne ein "Problem".
Pro-blem nicht Kontra-blem. Icon_cheesygrin ....positiv Denken! Icon_cheesygrin
Überhaupt nicht, solange mich niemand zu veranlassen versucht, diesem Glauben zu folgen - Empfehlungen, Unterstellungen eingeschlossen.

(29-09-2017, 08:54)Adamea schrieb:
(27-09-2017, 22:48)Ekkard schrieb: Weil der Mensch Urheber des Gottesglaubens ist (ein Willens- oder Gewöhnungsakt) weiß man über Gott alles, was es zu wissen gibt. Im Gegensatz dazu wissen wir über die Welt relativ wenig.
Weil der Mensch Urheber des Gottesglaubens ist, und das Wissen über Gott aus dem Menschen kommt, kann er diesem Wissen um den Glauben ALLES was er will hinzufügen.
Eben! Und deswegen ist der so definierte Glaube individuell gewiss. Das ist ja zugleich die Schwierigkeit, die Gläubige und Ungläubige miteinander haben. Die Gewissheiten der einen (Gläubige) wie der anderen (so genannte Ungläubige) gelten nur für sie selbst und für niemand sonst, egal, wie sich die Vorstellungen im Laufe der Zeit entwickelt haben, entwickeln oder entwickeln werden!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard


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RE: ALLES-Thread, der ohne Bestimmung. Themenfreiheit. - von Ekkard - 29-09-2017, 21:26

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