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ALLES-Thread, der ohne Bestimmung. Themenfreiheit.
#77
(02-09-2017, 23:56)HJS6102 schrieb: Dazu Wikipedia:

"Zahlenbeispiel

Für eine Hin- und Rückreise mit 60 % der Lichtgeschwindigkeit ..."
Ich muss gestehen, dass die Chose unübersichtlich ist, und ich bislang das Zwillingsparadoxon ebenfalls geglaubt habe. Rein aus Symmetriegründen kann das aber nicht stimmen und das Physik-Lexikon hat Recht, dass dieses Paradoxon nicht existiert bzw. nur solange existiert, wie eine Lorentz-Transformation in das jeweils andere System erforderlich wird.

Ich mache den Versuch, die Sache aufzuklären:

Nehmen wir an, es bestehe eine Bildfunk-Verbindung: Die Signallaufzeiten bewirken eine Verlangsamung der Bilderfolge in jeder Richtung. D. h. der irdische Beobachter lebt für den Astronauten ebenfalls scheinbar langsamer. Das hat aber nur mit den Besonderheiten der Signallaufzeiten bei endlicher Höchstgeschwindigkeit (hier ~c) zu tun.

Beide altern aus der Sicht des jeweils anderen langsamer. Aber ...

Jetzt wechseln wir die Perspektive und betrachten die beiden Beobachterposten in ihrer Eigenzeit: Weder für den Erdbewohner noch für den Astronauten ändert sich bei Reise mit nahezu Lichtgeschwindigkeit irgendetwas im Inneren.

Was der Astronaut beobachtet: Das Sternenlicht aus Flugrichtung erscheint blauverschoben, aus Herkunftsrichtung rotverschoben. Etwas seitlich von vorne vorbei ziehende Sterne scheinen ihre Position in Flugrichtung zu verschieben. Warum: Weil die Entfernung der vorbei ziehenden Sterne mit einem kürzeren Maßstab gemessen wird. Die vorne liegenden Sterne rücken scheinbar weg, nach hinten übrigens auch. Die Längenkontraktion gegenüber ruhenden Objekten wird symmetrisch kleiner.

Was passiert nun mit der Reisezeit aus Sicht des Astronauten mit seiner normal funktionierenden Uhr?
Nichts; denn die Reisezeit bestimmt sich aus d0/v. Wenn v~c ist, dann beträgt die Reisezeit d0/c (d0=Ruhedistanz), also nach Andromeda ~2,5 Mio. Jahre.
Nur, wenn man unterwegs Distanzen bestimmt, dann spielt die Längenkontraktion eine Rolle, aber nur in sofern, dass man das Messergebnis auf die Ruhedistanz umrechnen muss. Und dann kommt für die Gesamtdistanz wieder d0 heraus.

So bleibt die Reisezeit immer mindestens Ruhedistanz/c, weil c (Vakuumlichtgeschwindigkeit) eine Konstante ist. Das gilt für Lichtwellen, wie für Astronauten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard


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RE: ALLES-Thread, der ohne Bestimmung. Themenfreiheit. - von Ekkard - 04-09-2017, 17:39

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