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Die "religio" einer Gesetzesreligion
#74
@Ekkard / @Ulan:

Alexander Leibitz

Tja gut – ich wollte nur den Hinweis darauf geben, wo detailiert beschrieben steht, wie es zu einer idiomatischen, idiotischen, atheistischen oder idiosynkratischen (= eigentümlichen) Wortauslegung kommt, oder was genau das ist.

Nebst widersprüchlicher Verwendung des Präfix "homo" gibt es auch noch zahllose andere Beispiel für so einen in sich un-schlüssigen Wortgebrauch. Der Ausdruck "Tag" etwa, wurde auf das Zeitintervall von "24 Stunden", bzw. auf eine volle Erd- oder Planetenumdrehung definiert. Nach genau dieser Definition wird er dann aber nicht auch in den Zusammensetzungen "Landtag", "Bundestag" oder "Tagung" gebraucht, und eben das ist INKONSEQUENT – das ist ein inkonsequenter, also in sich nicht schlüssiger Wortgebrauch. Die dahinterstehenden Definitionen widersprechen sich gegenseitig, und sind in genau diesem Sinne "unlogisch", denn "logisch" meint "schlüssig" (widerspruchsfrei). Das Stammverb "legein" liegt schon gemeinsam mit dem Päfix "ex-", bzw. "es-" den deutschen Verben "schließen", "schlingen", "schlagen" (siehe auch: S-logan / Schlager) und "schlucken" zugrunde.

Unterdessen ist völlig uninteressant, von wem, in welcher Kultur oder Epoche oder inwieweit eine Laut~ oder Zeichenfolge umgeformt / abgeändert worden ist, denn wenn beispielsweise das I gegen den Diphtong AU ausgetauscht wird, dann ist Tisch nicht mehr Tisch, sondern Tausch – egal wo, und egal wann, also ganz egal, unter welchen Umständen. Folglich interessiert das auch im Falle des Ausdruckes Homo Sapiens nicht, denn homo ist homo und nicht etwa „somo“. Über somo oder som~ können wir uns unterhalten, wenn's beantragt worden worden ist.

Sie haben also nicht Somologie und „dʰǵʰm̥mō Sapiens“ gegenübergestellt, sondern Homologie und Homo Sapiens, und zwar so, dass die Partikel „homo“ nicht in beiden Fällen der Wortzusammensetzung gleich oder „schlüssig“ gedeutet wird. Sie wollten ein und dieselbe Partikel in beiden Fällen unterschiedlich verstanden oder gedeutet wissen.  

Prinzipell derselbe Fehler unterlief Adam, als er danach gefragt wurde, wie derjenige heißen soll, der sich von den Früchten des Gartens ernährt, denn zuerst sagte er: „Fleisch und Bein von meinem Fleisch und Bein – man wird sie Männin heißen, weil sie vom Manne genommen ist“. Als er nochmals gerfragt wurde (nachdem von den verbotenen Früchten gegessen worden war), sagtre er jedoch dass es nicht er, SONDERN Eva war.

Wenn Sie den WIDERSPRUCH oder die INKONSEQUENZ in der Benennung ein und derselben Sache (Fleisch und Bein von meinem Fleisch und Bein) nicht erkennen, dann kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen. Wenn aber doch, dann hätten Sie jetzt verstanden, weshalb Menschen aneinander vorbeireden, in Zwietracht leben und aus der mündlich od. schriftlich überlieferter Erfahrung kaum etwas lernen / erfahren. Sie tauschen nämlich die Worte der Überlieferung gegen ihre eigentümlich / eigenmächtig formulierten Definitionen aus.  

Ein und derselben Sache zweierlei Namen zu geben, fällt übrigens ebenfalls unter (Fehl-) Definition, denn letztlich macht es ja keinen Unterschied, ob ein und demselben Definiendum (Signifikant) zweierlei Definientia (Signifikate) zugewiesen werden, oder ein und demselben Definiens zweierlei Definienda.

Re-ligio meint die Bindung persönlicher Rede und Wortauslegung (< gr.: legein ≈ dt.: legen) an den HErrn alias Logos. Das Präfix „re-“ ist auch identisch mit der ersten Silbe der Re-de (von lat. reor) oder Re-gierung. Das besagt zum einen, dass sämtliche Vokabeln, Laut~ oder Zeichenfolgen einer Ratung (Rede) in einem verwandtschaftlichen Verhältnis zueinander stehen, also ein zusammenhängendes (gebundenes), sinnvolles System bilden, und zum anderen, dass die Wortauslegung „wörtlich“ (= gr.: logisch) erfolgen SOLL.

Was Ekkard für Logos definiert – abhängig davon, wo dieses Wort steht, oder wer es genannt hat (Johannes, Platon od. Aristoteles) – spielt keine Rolle, denn Logos ist Logos und kann genau nur den Logos und dessen Ahnlaute bezeichnen – keinesfalls das, was Ekkard meint, glaubt oder definiert. Da 10 nicht 2181 mal 34 ist, ist Logos auch nicht "das göttliche Wort, präexistent, Schöpferkraft nach der Auffassung des Autors des Johannesevangeliums." Ekkard setzt hier quasi Jacke und Hose gleich, weil er nicht weiß, was ein Ist-gleich-zeichen aussagt.

Eine Nominaldefinition kann ohnehin zu keiner Bedeutung führen, denn solche Definitionen setzen sich ja schon selbst aus nur solchen Worten zusammen, welchen im Rahmen postulierter Definitonsnotwendigkeit schon unterstellt worden ist, dass sie ohne Definition keine Bedeutung haben. Wenn ein Wort nicht schon jenseits aller Definition etwas bedeutet, dann bedeutet es auch dann noch nichts, wenn es mithilfe vermeintlich bedeutungsloser Worte umschriebedas göttliche Wort, präexistent, Schöpferkraft nach der Auffassung des Autors des Johannesevangeliums.n worden ist. Da auch die Worte der Umschreibung noch definiert werden müßten, liefe die Notwendigkeit der Definition auf einen infinitiven Regress auf noch zu definierender Worte hinaus.  

Deuten ist NICHT dasselbe wie Definieren, denn im Gegensatz zur Deutung nimmt die Definition keine RÜCKSICHT darauf, wie das zu definierende Wort klingt. Per Definition kann „Hobel“ auch ihr Haustier oder ein Ikearegal bezeichnen – mithin beginnt das Verwirrspiel, und die Überlieferung von Erfahrung mittels selbiger Worte wäre mit einigem Erfolg sabottiert. Definitionen haben immer Form „A = B“ oder „A = Nicht-A“ – es wird also gleichgesetzt oder ausgetauscht was weder gleich noch verwechselbar ist. Für die Gleichsetzung einer Zeichenfolge mit einem Gegenstand des Gesichts~ oder Tastsinnes gilt das erst recht. „Stein“ an sich bezeichnet also keinen solchen Gegenstand, und das erklärt dann auch den Unterschied zwischen der EIGENT-lichen und uneigentlichen Bedetung eines Wortes, denn die Auslegung kann dem Wortlaut EIGNEN und auch nicht EIGNEN. Wenn Sie „Stein“ sagen und im Rahmen eines Sprachunterrichtes auf etwas zeigen, was NICHT dasselbe oder ein verwandtes Wort ist, sondern eine davon verschiedene Sache, dann deuten Sie ebenso „eigentümlich“ wie eigenmächtig. Die Auslegung erfolgte dann nicht logisch, sondern unlogisch – nicht wörtlich, sondern unwörtlich – denn einer Zeichenfolge ist ganz offenkundig NICHT möglich, auf Gegenstände des Gesichtssinnes zu deuten. Das könnte nur Ihr Zeigefinger, trifft dann aber nicht das, was wörtlich angedeutet ist.

Ganz insgesamt mag Ihnen diese Erklärung nun sehr komisch vorkommen, aber bestimmt nicht komischer als die Szene, inwelcher der eine Mensch den anderen Menschen totschlägt. Das erwähne ich nun wieder nur vorsichtshalber, damit Sie mich nicht nochmal fragen, was das mit der Genesis, der Religion, dem darin enthaltenen „Logos“ oder der „Verfluchung des Ackers“ zu tun haben soll. Wenn Sie's trotzdem nicht begreifen, kann ich Ihnen nicht mehr weiterhelfen, und muß es auch nicht. 


Euren Standpunkt aber durchaus verstehen - ihr möchtet am gegenwärtigen Zustand samt gegenwärtigem Wortgebrauch, Denken und ggw. "Schule" / Politik nichts ändern, sondern weiterhin so leben, wie bisher. Das dürft ihr auch, und da wollte ich auch keineswegs jemandem reinreden. A ist aber trotzdem nicht B oder C, und wer das dennoch behauptet sabottiert die Überlieferung der Erfahrung unser Vorfahren, also die "Empirie" aus mehreren hundert (tausend?) Generationen Menschenleben.
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Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Gysi - 30-09-2014, 13:05
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Harpya - 30-09-2014, 21:36
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