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Die "religio" einer Gesetzesreligion
#68
@ Ulan:

Mein Thema ist keineswegs beliebig, obschon freilich mein „Steckenpferd“, weil ich mich über 18 Jahre äußerst intensiv um eine ebenso zweifelsfreie wie restlose Entschlüsselung des Schöpfungsmythos (speziell  der Genesis) bemüht habe, und zwar hauptsächlich deshalb, um besser zu verstehen, weshalb und woran der Mensch „gebunden“ sein sollte. Eine vorläufige Antwort ist natürlich nicht weit entfernt, denn die Erneuerung des Bündnisses mit Gott (Logos!) samt neuerem Bruch wird ja schon im Pentateuch mehrfach angesprochen.

Sicherlich ist das hiesige Thema „re-ligio“ / Rückbindung, aber gerade deshalb interessiert die Frage: „GEBUNDEN an was?“, denn sicherlich nicht an der „Rücken“. Historische Exegese (nach Anwendung des „Vierfachen Schriftsinnes“ usw.) und auch die neueren Methoden waren ja nun weißgott und bis einschließlich heute nicht dazu in der Lage, einem vermeintlich „normal denkenden Menschen“ plausibel zu machen, was dieser komische Mythos soll, oder inwiefern eine „Schlange“ mit einer Frau gesproch haben könnte, nachdem doch jederman weiß, dass Schlangen nicht sprechen können. Aber genau da liegt der Knackpunkt:

Die „Schlange“ kann eben schon mit Eva sprechen, denn aus der ganzen Erzählung drumherum wird ja deutlich, dass nicht von einem Reptil, sondern vom SLANG die Rede ist – laut Legende flux AUSGESCHLOSSEN aus dem Reich der Tiere, also nicht länger „Tier“. Außerdem ist dem Etymologen längst bekannt oder offenkundig, dass derartige Ausdrücke ganz problemlos von Indien (sanskrit), Persien oder Ägypten bis nach England oder sogar bis nach Nordamerika finden (abwandern). Eigentlich behauptet nur der mod. Zoologe, dass „Schlange“ ein beinloses Reptil bezeichnet, denn der hat's ja auch so definiert, weiß aber nichtmal wirklich, was nur „Bein“ heißt.

Was der Haubentaucher definiert interessiert / tangiert den Logos oder Kausalnexus nicht, denn ein Bruch mit diesem bricht dem Menschen Herz und / oder Genick, und zwar auch dann, wenn der Zoologe definiert, dass der Genickbruch kein Genickbruch, sondern ein Gänseblümchen ist.

In der Genesis ist sehr präzise dargestellt, was „re-ligio“ ist, und nachdem Sie mir ohne groß Ahnung von der Materie zu haben, vorgeworfen hatten, dass die „etymologische Deutung“ quasi nur mein „Hirngespinnst“ ist, und „ganz zwangsläufig“ zu keinem Ergebnis führen kann, wollte ich gerne demonstrieren, dass die Genesis auch nach Ihrer Auffassung oder Auslegung ganz unvereinbar mit den Ergebnissen moderner Wissenschaft ist. Ich wollte demonstrieren, dass nicht mir, sondern Ihnen und den Theologen „Ergebnisse“ fehlen.

Offenbar können Sie ja eben nicht en detail und nach aktuellem „Idiom“ (also in einer uns verständlichen Sprache) darstellen, was genau in dieser kurzen Erzählung passiert – eben genau dort, wo geschildert wird, inwiefern und woran der Mensch GEBUNDEN ist. Täusch' ich mich da, oder täuschen Sie uns?

Mit meinen Einschränkungen bezügl. möglicher Antworten wollte ich lediglich vermeiden, dass jemand nur wieder dasselbe Idiom oder ein anderes Idiom verwendet, denn „Gebunden an Gott“ oder die Vorgabe, nicht „den Bock abzuschießen“ erklärt ja nicht wirklich was. Dass irgendwas „schiefgelaufen“ ist, ist jedem klar, aber die Phrase „schief gelaufen“ ist ebenfalls nur eines von zahlreichen Idiomen, die das Rätsel nicht auflösen können. Auch „Gott“ ist kein Begriff, der dem Naturwissenschaftler etwas sagen, geschweige denn erklären könnte, aber eine Rückbindung an den Urknall, wäre ein nur noch größerer Blödsinn, woraus der Atheist nur noch schließen kann, dass die Verfasser des Mythos einfach einen Sprung in der Schüssel gehabt haben müssen. Glauben Sie das ebenfalls, oder vermögen Sie die von Seiten der Nachfahren verletzten Ehre ihrer Vorfahren zu retten? Können Sie sich vorstellen, dass die Verfasser dieses Mythos sogar noch schlauer waren, als die jüngste Generation der Nachfahrenschaft?

Ich sagte ja schon mal: In der Genesis findet sich die Antwort auf die Frage, weshalb ein Mensch den anderen totschlägt, und wennauch nicht sogleich totschlägt, so doch zumindest bestiehlt und betrügt. Sehen Sie den täglichen Massenmord überhaupt, oder blenden Sie den einfach aus, etwa "weil er nichts mit religio zu tun hat“?

Sehen Sie wenigstens die „Rückbindung“ des Geschosses im Kopf eines Ihrer Mitmenschen an das Gewehr und den Treibsatz, oder reißt die Schlußfolge schon auf diesem kurzen weg?

Und nur um jetzt mal nicht wieder den Faden zu verlieren: Sie halten die etymologische Deutung für nicht brauchbar - können Sie mir jetzt bitte erklären, wie sie zu diesem Urteil gekommen sind, oder nicht. Sie scheinen sich ja auszukennen, und sollten das auch irgendwie zeigen und aufklären zu können. Um welche Bindung geht es ihrer Meinung nach (beim Rückbinden)?
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Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Gysi - 30-09-2014, 13:05
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Harpya - 30-09-2014, 21:36
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Harpya - 02-10-2014, 22:36
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Harpya - 03-10-2014, 15:37
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Harpya - 03-10-2014, 20:45
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Harpya - 04-10-2014, 00:23
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Harpya - 04-10-2014, 22:28
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Harpya - 06-10-2014, 19:27
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Harpya - 05-10-2014, 21:33
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Harpya - 05-10-2014, 18:40
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Alexander Leibitz - 17-04-2015, 11:37
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Harpya - 17-04-2015, 14:07
RE: Die "religio" einer Gesetzesreligion - von Alexander Leibitz - 17-04-2015, 18:43
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