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Buschmänner lesen unsere Eiszeitspuren
#1
Ich bin heute auf einen Bericht gestoßen.
Titel: Buschmänner lesen unsere Eiszeitspuren
Quelle: *http://www.rp-online.de/panorama/wissen/buschmaenner-lesen-unsere-eiszeitspuren-aid-1.4494624

Wie immer wenn Höhlen erforscht werden, wurden hier vermutet das es sich um rituelle Handlungen handelt. aber ist das immer so.
Archeologen sind zu allen Zeiten immer geschult auf rituelle und somit religiöse Handlungen, aber ist es wirklich so?
Haben wir es hier wirklich mit einer Wende in der Archeologie zu tun:"Weg vom Glauben"?
PS: Der Film darüber wird am Samstag 06.09.2014 bei Arte ab 20.15 Uhr ausgestrahlt.
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#2
Interessanter Versuch:
3 Buschmänner werden in eine südfranzösische Höhle geführt

"Die Buschmänner können uns vielleicht neue Aufschlüsse über die Tierdarstellungen geben und uns dort helfen zu verstehen, was die Menschen in den Höhlen gemacht haben", hofft der Archäologe.

Die Idee ist sehr originell. Kann ja durchaus sein, daß diese drei Buschmänner irgendwelche Details erkennen, die einem modernen Europäer – selbst wenn Archäologe – nicht aufgefallen wären

Leben und Glauben waren bei alten Stämmen immer eine Einheit, unmöglich das zu trennen zu versuchen. Nehmen wir die Geburt. Ein wichtiges Ereignis im Leben einer Angehörigen des Stammes. Aber die Rituale der Geburt (ob liegende Geburt oder Hockergeburt) war ritulell vorgeschrieben. Jeder Stamm hatte sein religiöses Ritual wie das zu geschehen hatte. Damals gab es keine Wissenschaft der Medizin und alle Handgriffe wurden rituell – durch Religion vorgeschrieben.

Oder die Jagd. Damals gab es noch kein Gewehr mit dem jeder Idiot einen Hirschen auf 150 Meter schießen kann. Jagd war sehr gefährlich, denn im Wald lebten zahlreiche Bären und andere Raubtiere (Wölfe). Das Wild konnte nur mit Speeren erlegt werden, das heißt auf nächste Entfernung. Das war oft gefährlich, und außerdem war es extrem schwierig, auf 20 Schritt Entfernung ans Wild heranzukommen. Viele Jagdrituale zum bannen des Wildes wurden durchgeführt, die Buschmänner erkennen da möglicherweise irgendwelche Details in den Höhlenmalereien

Allerdings sollten diese drei Buschmänner getrennt in die Höhlen geführt werden und dann ohne daß sie die Möglichkeit hatten sich abzusprechen, befragt werden. Sonst kann es sehr leicht sein, daß sie sich verabreden und eine Story erfinden
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#3
In "Bild der Wissenschaft", Ausgabe Juli, stehen die Ergebnisse dieser Untersuchung.
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#4
(02-09-2014, 14:00)Sinai schrieb: Leben und Glauben waren bei alten Stämmen immer eine Einheit, unmöglich das zu trennen zu versuchen.
Ja, es war auch mal unmöglich Atome zu trennenEusa_boohoo
Woher stammt dein Wissen?
Sag jetzt nicht alle Literatur schreibt das doch so seit Jahren.
Kann es nicht sein, das die Gedankenwelt der Archeologen immer nur auf Religion und Glauben gerichtet war und nicht nur einfach auf auf Leben?
Ich denke, das eine religiöse Erziehung der Archeologen nicht so einfach für religionsfreie Denkweisen abzulegen ist.
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#5
(02-09-2014, 14:45)Lelinda schrieb: In "Bild der Wissenschaft", Ausgabe Juli, stehen die Ergebnisse dieser Untersuchung.

Hast du auch den Link dazu?
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#6
Ich habe die Zeitschrift.
Wenn du willst, kann ich heute Abend die Ergebnisse zusammenfassen.
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#7
@Lelinda

Wäre Dir dankbar.
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#8
(02-09-2014, 14:00)Sinai schrieb: Leben und Glauben waren bei alten Stämmen immer eine Einheit, unmöglich das zu trennen zu versuchen. Nehmen wir die Geburt. Ein wichtiges Ereignis im Leben einer Angehörigen des Stammes. Aber die Rituale der Geburt (ob liegende Geburt oder Hockergeburt) war ritulell vorgeschrieben.

Wow, diese Detailkenntnis, kann nur von einer Reinkarnation eines Chromagnon stammen.
Hast du früher wirklich die Frauen an Haaren in die Höhle geschleift
und mit der Keule willig gemacht.
So als religöses Ritual Icon_lol

Manchmal gehts durch , gell.
Da müsste man ja eigentlich noch die Nephilim gekannt haben.

Was die Jagd betrifft, Ausdauerjagd war angesagt.

"Die San erlegen noch heute schnelle Huftiere wie Zebras oder Steinböckchen ganz ohne Fernwaffeneinsatz, indem sie so lange hinter diesen herlaufen, bis diese entkräftet zusammenbrechen. Auch Aborigines in Australien jagen auf diese traditionelle Weise Kängurus.[22] Zur Initiation in die Erwachsenenwelt muss ein Junge ein größeres Tier zu Tode hetzen. Dies geschieht mit rund 15 Jahren.

Bis zu 40 Stunden dauert die Verfolgung einer großen Kudu-Antilope bis zu deren Erschöpfung. Bezeichnet wird so eine Hetzjagd als „Der Große Tanz“. Ihrem Empfinden nach werden die Jäger eins mit dem Kudu, ahnen seine Wege voraus und erlegen es zuletzt aus kurzer Distanz mit dem Speer. Die getrockneten Fleischstreifen der Beute stellen dann für viele Wochen eine wertvolle Proteingabe dar." wiki

Beine haben eine größere Reichweite als Schusswaffen.
Fallenstellen ist auch sehr erfolgreich.
Wie an anderer Stelle schon mal behandelt, Jäger kannst du nicht sein.
Klippenjagd, Treibjagd , Giftjagd etc. sind wohl noch nicht in den Sinn gekommen.

In Kanada bekommt man für wenige Dollar eine Schwarzbärenlizenz für Armbrust oder Bogen.
Schussentfernung ca. 30 m.
Aufspüren und stellen kann Tage dauern.
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#9
Zusammenfassung von „Bild der Wissenschaft“ 07/2014, S. 56-63 (mit Interview):

Drei Buschmänner aus Namibia haben im Auftrag von zwei deutschen Prähistorikern als Spezialisten für Fährtenlesen steinzeitliche Fußspuren (und auch Spuren von Fingern, Knien und Ellenbogen) in Höhlen in Südfrankreich untersucht. Diese Fußspuren waren teilweise sehr schwer zugänglich. Sie stammen aus der Kultur der Magdalénien und sind ca. 12.000-18.000 Jahre alt.

Während die (europäischen) Forscher bisher – im Gegensatz zu den Felsbildern in der gleichen Höhle - wenig mit den Fußspuren anfangen konnten, konnten die afrikanischen Fährtenleser eine Menge über die Menschen, die die Spuren hinterlassen haben, herauslesen. Zum Beispiel über Geschlecht, etwaiges Alter, Gesundheitszustand (z.B. Hinken oder Betrunken-Sein), Laufgeschwindigkeit und momentane Tätigkeit (z.B. Tanzen). Fußspuren, die zur gleichen Zeit entstanden sind, können darum, ähnlich wie ein Video, eine Momentaufnahme bieten. Dabei mussten einige Funde neu interpretiert und einige angebliche Erkenntnise revidiert werden. So stellte sich heraus, dass die Menschen der Megdalénien noch keine Schuhe trugen, obwohl man das bisher immer gedacht hatte.

In den Höhlen fanden sich Spuren von Männern, Frauen und Kindern. Zwei Personen holten aller Wahrscheinlichkeit nach Lehm aus einer Lehmgrube, um damit eine noch heute vorhandene Lehmskulptur zweier Wisente zu bauen, die etwa 90 kg wiegt. Dabei gingen sie auf den Fersen, anscheinend, um unerkannt zu bleiben, wobei unklar ist (und auch von den Buschleuten nicht interpretiert wird), ob unerkannt vor anderen Menschen oder vor Geistern.

Die drei Fährtenleser verfuhren beim Lesen der Spuren übrigens so, dass sie erst jeder allein betrachtete, dass sie danach miteinander ihre Vermutungen (z.B: hier ist ein 14-jähriger Junge gegangen) austauschten und dass sie dann die plausibelste davon auswählten. Was (auch) sie nicht erklären konnten, ließen sie offen. Laut eines der beiden Prähistoriker ist das wissenschaftliches Vorgehen.

Um die Spur eines Menschen zu interpretieren, braucht man länger als für die eines Tieres. In ihrer Heimat untersuchen die Fährtenleser auch die Spuren ihrer Familienmitglieder, wenn diese nicht zu Hause sind, um z.B. herauszufinden, wo sie hin und wann sie weggegangen sind. Schließlich gibt es dort kein Telefon.
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#10
Was ja an den Höhlemalereien , teils Panoramen von 30-40 m
ist die später anscheinednd vergessene perspektivische Darstellung von Wild u.a.
Von religiös ist da garnichts.

Trifft man aber öfter in der Archäologie, wenn man was nicht erklären kann,
ist es erstmal sprituell oder was anbeterisches.

Da wirken die Malereien der Ägypter und früher Christen wie Strichmännchen aus dem
Kindergarten in 2-D.
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#11
(02-09-2014, 14:00)Sinai schrieb: Leben und Glauben waren bei alten Stämmen immer eine Einheit, unmöglich das zu trennen zu versuchen.

(02-09-2014, 14:46)Wilhelm schrieb: Sag jetzt nicht alle Literatur schreibt das doch so seit Jahren.

Der Mensch, der vor mehr als 5000 Jahren lebte, lebte in einer Welt der Geister.
Man sagt "Animismus" dazu. Jede Quelle, jeder große Baum, jedes Reh war im Besitz eines Geistes. Das hielt sich in Europa in einzelnen unzugänglichen Alpentälern bis um etwa 1500 n. Chr. und stellenweise, wo die christliche Zivilisation nur mühsam hinkam, das heißt in einigen hochalpinen Siedlungen sogar bis heute, wenn man an den Perchtenlauf denkt. Seit 1860 gibt es zwar keine weißen Flecken auf den Landkarten Europas mehr (selbst in den Hochalpen), aber die Gesellschaft ist damals liberal geworden, man ließ den Perchtenkult gewähren, rottete ihn nicht aus. Wäre das Christentum bereits 1700 in den hochalpinen Raum restlos vorgedrungen, gäbe es heute sicher keinen Perchtenlauf mehr

In Afrika gibt es noch solche alte Kulte, wo Christentum und Islam noch nicht hingekommen sind. Buschmänner und einzelne Bantu-Stämme. Wobei zu sagen ist, daß die vom Threadstarter erwähnten Buschmänner schon viel länger in ihren Gebieten wohnen und von den viel größer und stärker gebauten Bantu verdrängt werden. Ein Genozid

In Nordamerika gibt es Berichte über das Leben der Prairie-Indianer aus 1830

In Nordsibirien leben die Eskimos noch im Animismus

In Südamerika ist an das Amazonasbecken zu denken

In Australien die Aborigines

Man kann sagen, daß sich überall dort, wo kein Mensch leben will, uralte Kulturen gehalten haben

Sie sind sich alle sehr ähnlich, sie leben im Stadium des Animismus

Monotheistische Religionen bekämpfen solche Kulte sehr. Man denke was die Israeliten im Lande Kanaan gemacht haben, man denke daran was die Christen in Nord- und Südamerika gemacht haben, man denke daran was die Moslems selbst heute noch mit den Völkern in Afrika aufführen, die das Pech haben, zu keiner "Buchreligion" zu gehören.
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#12
(02-09-2014, 17:16)Lelinda schrieb: Während die (europäischen) Forscher bisher – im Gegensatz zu den Felsbildern in der gleichen Höhle - wenig mit den Fußspuren anfangen konnten, konnten die afrikanischen Fährtenleser eine Menge über die Menschen, die die Spuren hinterlassen haben, herauslesen. Zum Beispiel über Geschlecht, etwaiges Alter, Gesundheitszustand (z.B. Hinken oder Betrunken-Sein), Laufgeschwindigkeit und momentane Tätigkeit (z.B. Tanzen).


(z.B. Hinken oder Betrunken-Sein)

Bei allem Respekt, aber man darf nicht alles glauben, was diese Großmäuler sagen

Die wollen jetzt nach 12.000-18.000 aufgrund eines Fußabdruckes sagen können, ob der Mensch damals hinkte oder betrunken war ??

Dann sollen sie am besten gleich an der Universität in Paris Orthopädie-Professoren werden und Weiterbildungsseminare für Orthopäden abhalten. Werden hoch angesehen sein, Patienten werden von weit her anreisen um sich von ihnen eine Diagnose zu holen . . .
ein Fußabdruck im weichen Lehm und diese Spezialisten erkennen sofort, daß einer ein Leiden des Bewegungsapparats hat

Kein Röntgen mehr, weg damit ! Keine Magnetresonanz und dergleichen. Alles unsinnig wenn es diese drei Buschmänner mit ihren scharfen Augen gibt
Eusa_dance Eusa_dance Eusa_dance
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#13
(02-09-2014, 21:02)Sinai schrieb: Bei allem Respekt, aber man darf nicht alles glauben, was diese Großmäuler sagen

Welcher Respekt?

Noch garniert mit einem kleinen Schwank aus einem fiktiven Paris.
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#14
(02-09-2014, 15:52)Harpya schrieb: Was die Jagd betrifft, Ausdauerjagd war angesagt.


Zweifellos mußten Jäger vor der Erfindung der Feuerwaffen sehr ausdauernd sein.
Ich schrieb ja:
(02-09-2014, 14:00)Sinai schrieb: Oder die Jagd. Damals gab es noch kein Gewehr mit dem jeder Idiot einen Hirschen auf 150 Meter schießen kann.

Allerdings gab es auch andere Jagd, zum Beispiel das treiben einer Rotwildherde in Richtung eines steilen Abgrundes. Der Abgrund durfte nicht 90 Grad steil sein, sondern etwa so 70 Grad, sodaß die verängstigte Herde versuchte, runterzulaufen. Dabei brach sich immer wieder ein Tier das Bein und konnte dann erschlagen werden

Hier war Ausdauer nicht erforderlich, man jagte mit List

Aber die Frage nach der Jagdart, die Du aufgebracht hast, ist zwar interessant aber hier im Thread OT

Fest steht, daß die alten Menschen am Abend vor der Jagd einen Jagdzauber aufführten, um im Wege der Magie das Wild zu "bannen"
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#15
(02-09-2014, 21:10)Sinai schrieb: Fest steht, daß die alten Menschen am Abend vor der Jagd einen Jagdzauber aufführten, um im Wege der Magie das Wild zu "bannen"
Etliche Frühmenschen haben garnicht gejagt.
DIe Küsten waren nachweislich von vielen Fischfängern, Muschelsuchern...
besiedelt.

Jagdzauber vor der Jagd?
Da steht garnichts fest, reine Spekulation.
Kann genausogut Freudenfest nach der Jagd gewesen sein
oder nur Spass an der Freud.

Wieso die alten Menschen, waren die Jungen zu gebrechlich.

Halt dich lieber aus der Jagd raus, da fehlen dir alle Grundlagen.
wir können uns woanders ja mal über die Arten von ringeln und aushaken unterhalten.

Immerhin hast du ja selbst erkannt das dein Jagdthema OT ist.
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