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Der stv. Chefredakteur der "Bild am Sonntag" Nicolaus Fest schrieb in einem in der Ausgabe vom 27.07.14 veröffentlichtem Kommentar:
Ich bin ein religionsfreundlicher Atheist. Ich glaube an keinen Gott, aber Christentum, Judentum oder Buddhismus stören mich auch nicht.
Nur der Islam stört mich immer mehr. Mich stört die weit überproportionale Kriminalität von Jugendlichen mit muslimischem Hintergrund. Mich stört die totschlagbereite Verachtung des Islam für Frauen und Homosexuelle.
Mich stören Zwangsheiraten, „Friedensrichter“, „Ehrenmorde“.
Und antisemitische Pogrome stören mich mehr, als halbwegs zivilisierte Worte hergeben.
Nun frage ich mich: Ist Religion ein Integrationshindernis? Mein Eindruck: nicht immer. Aber beim Islam wohl ja. Das sollte man bei Asyl und Zuwanderung ausdrücklich berücksichtigen!
Ich brauche keinen importierten Rassismus, und wofür der Islam sonst noch steht, brauche ich auch nicht.
Ich teile diese Ansicht nicht vollständig. Mir ist durchaus bewusst, dass es besonders in D mit dem hier gegebenen hohen Anteil an aus der, die Trennung von Religion und Staat betreffend, geradezu mustergültig verfassten Türkei stammenden Muslime und den bosnischen Muslimen außerhalb islamischer Ballungsviertel viele gut integrierte Muslime gibt -vielleicht mehr als in anderen Staaten der EU und ich erkenne in den von Nicolaus Fest genannten Gründen auch nicht die Haupthindernisse für eine Integration von Muslimen in Westeuropa.
Aber Glaube beeinflusst maßgeblich die Kultur von Nationen. Die europäische Kultur basiert auf der polytheistischen Antike und einem quasi europäisiertem Christentum. Und aus dieser in den letzten Jahrhunderten nach und nach durch Aufklärung und Säkularisation maßgeblich beeinflussten Kultur entstanden Werte, die denen des Islam teilweise widersprechen.
Ich sehe im Islam der beiden großen Konfessionen (Sunna, Schia - zusammen annähernd 100% der Muslime weltweit) Widersprüche
- zu den Menschenrechte nach UN-Deklaration
- zur weitgehend praktizierten Trennung von Staat und Religion
- zur im politischen Westen praktizierten Art von religionsunabhängiger Demokratie
- zur individuellen Freiheit
- zur Gleichberechtigung der Geschlechter in Familie und vor Gericht
- zur Gleichberechtigung aller Religionen und des Atheismus/Agnostizismus im geltenden Recht
- zur Meinungs- und Publikationsfreiheit
- und ein Hindernis wissenschaftlicher Forschung, soweit deren Ergebnisse den Aussagen des Korans und der Sunna widersprechen.
Die derzeitige Entwicklung in der islamischen Welt demonstriert m.E. augenfällig den gegenwärtigen Rückfall in eine religionsdominierte Zeit, die Europa annähernd vollständig überwunden hat - zu unserem Glück, wie ich meine.
Zwei fremde Welten stehen sich in der EU gegenüber.
Kann überzeugter Glaube an die islamische Botschaft die Integration von Muslimen in Europa behindern?
Ich meine: Ja, dieser Glaube kann es und er tut es auch weitgehend!
(02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Kann überzeugter Glaube an die islamische Botschaft die Integration von Muslimen in Europa behindern?
Ich meine: Ja, dieser Glaube kann es und er tut es auch weitgehend!
Kann vielleicht, was willst du unterstellen.
Das gläubige Christen der Dreifaltigkeit mit der Monotheisten Theorie nicht
zurechtkommen.
Was meinst du denn wieviel Christen rumlaufen, die nicht mehr wissen,
als wie man Bibel richtig schreibt.
Nur alle Muslime sind völlig abstrus in koranischen Gedankenknast verloren
und wollen alle noch Kamele treiben wie der Prophet Mohammed ?
Was ist das , Vorstufe von Panik ?
Warum sollte ein Einvernehmen schwieriger sein als Miteinanderleben
von brasilianischen kannibalischen Kopfjägern mit ihren Naturreligionen ?
Mit australischen Buschmänner ists auch nicht gerade einfach die Schöpfung und GG nahezubringen.
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(02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Aber Glaube beeinflusst maßgeblich die Kultur von Nationen
natürlich
und zwar je nachdem er zur leitidee wird
der christliche glaube hat vor der aufklärung und der damit einhergehenden säkularisierung da ja auch keine nur rühmliche rolle gespielt
warum also muslime sich nicht auch in einer aufgeklärten gesellschaft wohl und aufgehoben fühlen sollten, kann ich erst mal nicht sehen
(02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Die europäische Kultur basiert auf der polytheistischen Antike und einem quasi europäisiertem Christentum. Und aus dieser in den letzten Jahrhunderten nach und nach durch Aufklärung und Säkularisation maßgeblich beeinflussten Kultur entstanden Werte, die denen des Islam teilweise widersprechen
sie widersprechen einem bestimmten islamverständnis - wie auch dem bestimmten christlichen verständnis, welches diese kultur großteils überwunden hat
(02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Ich sehe im Islam der beiden großen Konfessionen (Sunna, Schia - zusammen annähernd 100% der Muslime weltweit) Widersprüche
- zu den Menschenrechte nach UN-Deklaration
- zur weitgehend praktizierten Trennung von Staat und Religion
- zur im politischen Westen praktizierten Art von religionsunabhängiger Demokratie
- zur individuellen Freiheit
- zur Gleichberechtigung der Geschlechter in Familie und vor Gericht
- zur Gleichberechtigung aller Religionen und des Atheismus/Agnostizismus im geltenden Recht
- zur Meinungs- und Publikationsfreiheit
- und ein Hindernis wissenschaftlicher Forschung, soweit deren Ergebnisse den Aussagen des Korans und der Sunna widersprechen
gut, das ist deine sicht auf "den islam"
der einzelne muslim, und auf den kommt es an, mag das ganz anders sehen
(02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Die derzeitige Entwicklung in der islamischen Welt demonstriert m.E. augenfällig den gegenwärtigen Rückfall in eine religionsdominierte Zeit
das kann man so nicht sagen. zwar hat sich im gefolge der arabellion die vorher unterdrückte fundamentalistenfraktion in etlichen ländern durchgesetzt (mit den uns allen bekannten traurigen folgen) und werden weitere islamische nationen von hren altgedienten autokraten unterdrückt, aber es gibt auch andere beispiele, wie tunesien oder indonesien
auch hier ist es nicht gerechtfertigt, die "islamische Welt" über einen kamm zu scheren, schon gar nicht, die muslime in europa mit diesen regimes zu identifizieren
(02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Kann überzeugter Glaube an die islamische Botschaft die Integration von Muslimen in Europa behindern?
Ich meine: Ja, dieser Glaube kann es und er tut es auch weitgehend!
er kann es (in einer sehr spezifischen ausprägung, wie andere, auch von autochthonen deutschen vertretenen integrationsfeindlichen haltungen ebenfalls), tut es aber nur in geringer zahl. wir sind gut beraten, die extreme minderheit zwar nicht aus den augen zu lassen, aber alles zu tun, daß die integration der großen mehrheit zur gemeinsamen erfolgsgeschichte wird
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-08-2014, 23:28 von Mustafa.)
(02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Ich sehe im Islam der beiden großen Konfessionen (Sunna, Schia - zusammen annähernd 100% der Muslime weltweit) ...
Die derzeitige Entwicklung in der islamischen Welt demonstriert m.E. augenfällig den gegenwärtigen Rückfall in eine religionsdominierte Zeit
Warum wird dann im größten islamischen Staat ein aufgeklärter und moderner Muslim zum Präsidenten gewählt?
Einen "Metalhead" als Präsident gibts noch nicht mal in der "westlichen Welt".*g*
Und seine Ideen und Ansätze widersprechen komplett den von dir dargestellten "Widersprüchen", die du "dem Islam" gerne anhaftest.
(02-08-2014, 23:27)Mustafa schrieb: Warum wird dann im größten islamischen Staat ein aufgeklärter und moderner Muslim zum Präsidenten gewählt?
Etwas Einspruch, das letzte Wort hat immer noch Chameini.
Der kann durchaus mal sachdienlich,zweckorientiert zum letztendlichen Sieg des Islam entscheiden.
Allahs Listen sind die besten.
Stehs nicht so geschrieben ?
Auch wielange man Verträge einhalten muss
Wenn du den als aufgeklärt und modern bezeichnest
was ist dann ein Fundamentalist ?
Verfassung Iran
"Artikel 107
(1) Nach dem Ableben des herausragenden Vorbild der Nachahmung, dem großen Oberhaupt der weltweiten islamischen Revolution und dem Begründer der Islamischen Republik Iran, dem geehrten Groß-Ajatollah Imam Chomeini, möge Gott seine edle Seele heiligen, der als Vorbild der Nachahmung und Oberhaupt von einer entscheidenden Mehrheit des Volkes anerkannt und akzeptiert war, soll die Ernennung des Oberhauptes der vom Volk gewählten Expertenversammlung [madschlis-e-chobregaan] übertragen werden (vgl. Struktur der Verfassung).
Artikel 110
(1) Pflichten und Befugnisse des islamischen Oberhauptes:
Festlegen der allgemeinen politischen Richtlinien der Islamischen Republik Iran nach Beratung mit dem Schlichtungsrat zur Festlegung des Interesses der islamischen Ordnung.
Aufsicht der richtigen Durchführung der allgemeinen Politik der Regierung.
Herausgabe von Erlassen für nationale Volksabstimmungen.
Oberbefehl über die bewaffneten Streitkräfte.
Erklärung von Krieg und Frieden und Mobilmachung der bewaffneten Streitkräfte.
Ernennung, Entlassung und Annahme des Rücktritts von:
den Rechtsgelehrten des Wächterrats;
dem Oberhaupt der Justiz;
dem Leiter von Rundfunk und Fernsehen der Islamischen Republik Iran;
dem Chef des Generalstabs;
dem Oberkommandierenden des Korps der Islamischen Revolutionswächter;
die Befehlshaber der bewaffneten Streitkräfte und der Polizei;
Lösung von Meinungsverschiedenheiten zwischen den drei Staatsgewalten und Regulierung ihrer Beziehungen. "
Das Oberhaupt ist der religiöse Führer !
Da wird faktisch nichts aus einer Hand gegeben.
Wenn du mal lesen willst , was der shiitische Führer von Demokratie hält , kann ich das gerne dezidiert nachreichen.
In die Pfanne hauen kannst du dich auch selber
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(02-08-2014, 22:35)Harpya schrieb: Kann vielleicht, was willst du unterstellen. Das gläubige Christen der Dreifaltigkeit mit der Monotheisten Theorie nicht zurechtkommen.
Ooch, ich meine schon, dass gläubige Christen keine Probleme mit der von ihnen geglaubten Trinität haben. In Anbetracht der gedachten Allmacht des geglaubten Gottes widerspricht die These zur Trinität nicht der monotheistischen Theorie.
(02-08-2014, 22:35)Harpya schrieb: Was meinst du denn wieviel Christen rumlaufen, die nicht mehr wissen, als wie man Bibel richtig schreibt.
Jou, da gibt`s sicher einige, die sich zu den Christen zählen, aber wenig Ahnung von Bibel und Lehre haben und es gibt auch Angehörige der großen Konfessionen, die nicht an die Existenz eines personalen Gottes glauben.
(02-08-2014, 22:35)Harpya schrieb: Nur alle Muslime sind völlig abstrus in koranischen Gedankenknast verloren
und wollen alle noch Kamele treiben wie der Prophet Mohammed ?
Also selbst im Dar al-Islam dürfte sich so langsam rumgesprochen haben, dass Kamele nicht die einzigen Transportmittel sind, die Waren von A nach B bringen. Aber durchschnittliche Muslime sind gläubiger als durchschnittliche Christen. Das ergaben Umfragen auch in D. Muslime wissen über ihre Religion besser Bescheid als viele Christen im aufgeklärten Europa, für die Religion eh Nebensache ist.
(02-08-2014, 22:35)Harpya schrieb: Was ist das , Vorstufe von Panik ?
Panik? Nee. Warum auch? Kein heute Lebender und keines unserer Kinder und wahrscheinlich auch keiner unserer Enkel wird eine islamisch dominierte Politik erleben. Unsere Urenkel jedoch vielleicht schon. Aber wir könnten auch in D noch eine Annäherung europäischer an die islamischen Werte erleben, die in anderen Staaten Europas bereits im Gange ist - und das lehne ich vollständig ab.
(02-08-2014, 22:35)Harpya schrieb: Warum sollte ein Einvernehmen schwieriger sein als Miteinanderleben
von brasilianischen kannibalischen Kopfjägern mit ihren Naturreligionen ?
Mit australischen Buschmänner ists auch nicht gerade einfach die Schöpfung und GG nahezubringen.
Zunächst erhebt sich die Frage, unter welchen Bedingungen einvernehmliches Miteinander stattfinden soll. Kompromisse zu Lasten europäischer Werte und Bräuche lehne ich entschieden ab. Ich denke z.B. nicht, dass man den Befindlichkeiten der Muslime z.B. durch eine Verschärfung des Blasphemie-§en Rechnung tragen soll und ich lehne u.a. auch Geschlechter-getrennten Schwimmunterricht ab. Und da gibt`s noch `ne Menge mehr, was ich ablehne (s. u.a. Eröffnungsbeitrag oben).
Und "kannibalische Kopfjäger", so es denn noch welche geben sollte, ziehen eher selten nach Europa, würde ich `mal vermuten. Und weil sie keiner Weltreligion angehören, dürften selbst übereifrige Vertreter der political correctness nicht aufschreien, würde deren Kultur als Integrationshindernis erkannt.
(03-08-2014, 02:03)Erich schrieb: Zunächst erhebt sich die Frage, unter welchen Bedingungen einvernehmliches Miteinander stattfinden soll. Kompromisse zu Lasten europäischer Werte und Bräuche lehne ich entschieden ab. Ich denke z.B. nicht, dass man den Befindlichkeiten der Muslime z.B. durch eine Verschärfung des Blasphemie-§en Rechnung tragen soll und ich lehne u.a. auch Geschlechter-getrennten Schwimmunterricht ab. Und da gibt`s noch `ne Menge mehr, was ich ablehne (s. u.a. Eröffnungsbeitrag oben).
In der Intetion sich gegenseitig nichts aufzuwingen kann ich durchaus folgen.
Das hier einige Lebensgrundlagen nicht diskutierbat sind auch.
Was aber nicht dazugehört ist da irgendeine religiöse Diskussion.
Europa hat als christliche Besatzungszone schon genug erduldet, da braucht
man einen neuen Religionspoker wie einen Pickel am Arsch.
Religion ist Privatsache und mit Blasphemievorstellungen und religiösen Begründungen darf sich jeder gerne seinen Keller tapezieren.
Religionen haben nie etwas gebracht was praktisch mit normalem Menschenverstand nicht erfassbar wäre oder sich sowieso ergeben hätte.
Nur für sich vereinnahmt und instrumentalisiert.
Das braucht kein Schwein.
Nenn mir doch mal ein größeres Beispiel wo etwas speziell religiöses
umfassend und langfristig zu einer Verbesserung von Irgendwas
geführt hätte.
Viele der jetzigen Probleme kommen doch von den Christen, die sind auch ein grosses Hemmnis einer freien Gesellschaft.
Mehr als die anderen.
Da gibts dicke Bretter zu bohren aber je verbohrter man das angeht, umso schwieriger wirds.
Nehmen wir ruhig mal Schwimmunterricht, an dem anscheinend für manche schon der Untergang der westlichen Welt anfängt.
Trennung, unnütze Bekleidung find ich auch nicht besonders
(nicht aus religiösen Gründen!).
Für mich wäre aber an erster Stelle erstmal, wie auch immer, das Kinder
überhaupt mal schwimmen lernen.
Das ist lange nicht selbstverständlich.
Über den piefigen Kleinkram kann man sich dann die nächsten 200 Jahre noch ereifern.
Besonders mit der Kinderindoktrination könnte man ruhig forscher an die Aufhebung rangehen.
Die grundsätzliche Zurückdrängung von religiösen Eigenarten in einer multinationalen Welt, zähl mal die allein europäischen Staaten durch,
halte ich für ein Haupthemmnis einer zusammenwachsenden Gesellschaft.
Religionen haben meist nicht verhandelbare Grundsätze.
Mit wem sollte man überhaupt verhandeln ?
Gibt doch keine Religion, nur eine Ansammlung religiöser Sekten.
Wer sollte denn da für wen sprechen. ?
Das ist von vorneherein eine Endlosschleife verschwendeter Energie.
Religionen haben nichts im Angebot was von nenneswerter
Substanz wäre.
Siehs mal so, wenn um Religion geht verteidigen die Christen nur, was si sich angeeignet haben, vor anderen, die das gleiche tun wollen.
Ohne Rücksicht auf die riesige Zahl Areligiöser.
Ein Gotteshaufen bekämpft einen anderen um Aufteilung der Gesamtbeute.
Ist es nicht so
KLeiner Integrationsnachtrag.
Muslim zu sein scheint tatsächlich ein Integrationshemmnis zu sein.
Im westfälischen Sönnern wude einem Schützenkönig die Königswürde
aberkannt, weil er kein Christ war. (spiegel/panorama)
Da fasst man sich doch an den Kopf.
Nur Christen dürfen die Besten sein.
Nicht mal die Schützenbrüder haben noch Eier in der Hose
sondern verstecken sich hinter Statuten.
Die hätten das wirklich mal verdient aus Scham mal ein paar Wochen Burkha zu tragen
damit man diesen Leuten nicht in die Augen sehen muss.
Soll der Mann vielleicht nach Syrien gehen um einen Sport auszuüben ?
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(02-08-2014, 22:41)petronius schrieb: (02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Aber Glaube beeinflusst maßgeblich die Kultur von Nationen
natürlich
und zwar je nachdem er zur leitidee wird
der christliche glaube hat vor der aufklärung und der damit einhergehenden säkularisierung da ja auch keine nur rühmliche rolle gespielt
warum also muslime sich nicht auch in einer aufgeklärten gesellschaft wohl und aufgehoben fühlen sollten, kann ich erst mal nicht sehen
Ich stimme Deiner Aussage zur Rolle des christlichen Glaubens vor dem Sieg der Aufklärung und der erfolgten Säkularisierung zu. Das Leben in den Zeiten davor war ganz wesentlich von Religion dominiert, was im Vgl. zu heute u.a. auch beträchtliche Einschränkungen der individuellen Freiheit bewirkte - zeitweise sogar Glaubensfreiheit vollständig negierte. Europa sollte das nicht nochmal durchleiden müssen!
Der Islam erfuhr jedoch bis heute keine Aufklärung und die Dominanz der Religion ist in islamischen Staaten nicht gebrochen - meist sogar im Gesetz verankert. Die riesige Mehrheit der Muslime glaubt im Koran die wörtliche Botschaft Gottes erkennen zu müssen - im Gegensatz zur Sicht der großen christlichen Konfessionen HEUTE auf die Bibel. Und der Prophet Mohammed, u.a. auch ein Warlord - imho -, gilt den meisten Muslimen als sakrosankt und als Vorbild für ihr eigenes Leben. Wird das Leben der Gläubigen entsprechend dieser Vorbildfunktion ausgerichtet, bewirkt dies beträchtliche Einschränkungen der eigenen individuellen Freiheit und, wächst dieser Religion politische Macht zu, auch der von Anders- oder Ungläubigen.
(02-08-2014, 22:41)petronius schrieb: (02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Die europäische Kultur basiert auf der polytheistischen Antike und einem quasi europäisiertem Christentum. Und aus dieser in den letzten Jahrhunderten nach und nach durch Aufklärung und Säkularisation maßgeblich beeinflussten Kultur entstanden Werte, die denen des Islam teilweise widersprechen
sie widersprechen einem bestimmten islamverständnis - wie auch dem bestimmten christlichen verständnis, welches diese kultur großteils überwunden hat
Nun, dieses "bestimmte Islamverständnis" ist das Verständnis der großen Mehrheit der Muslime.
(02-08-2014, 22:41)petronius schrieb: (02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Ich sehe im Islam der beiden großen Konfessionen (Sunna, Schia - zusammen annähernd 100% der Muslime weltweit) Widersprüche
- zu den Menschenrechte nach UN-Deklaration
- zur weitgehend praktizierten Trennung von Staat und Religion
- zur im politischen Westen praktizierten Art von religionsunabhängiger Demokratie
- zur individuellen Freiheit
- zur Gleichberechtigung der Geschlechter in Familie und vor Gericht
- zur Gleichberechtigung aller Religionen und des Atheismus/Agnostizismus im geltenden Recht
- zur Meinungs- und Publikationsfreiheit
- und ein Hindernis wissenschaftlicher Forschung, soweit deren Ergebnisse den Aussagen des Korans und der Sunna widersprechen
gut, das ist deine sicht auf "den islam"
der einzelne muslim, und auf den kommt es an, mag das ganz anders sehen
Es ist in der Tat meine "Sicht" auf das Glaubensverständnis der Mehrheit der Muslime.
(02-08-2014, 22:41)petronius schrieb: (02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Die derzeitige Entwicklung in der islamischen Welt demonstriert m.E. augenfällig den gegenwärtigen Rückfall in eine religionsdominierte Zeit
das kann man so nicht sagen. zwar hat sich im gefolge der arabellion die vorher unterdrückte fundamentalistenfraktion in etlichen ländern durchgesetzt (mit den uns allen bekannten traurigen folgen) und werden weitere islamische nationen von hren altgedienten autokraten unterdrückt, aber es gibt auch andere beispiele, wie tunesien oder indonesien
In der indonesischen Provinz Aceh ist die Scharia geltendes Recht - und zwar in vollem Umfang. Und es gibt Bestrebungen, das Recht auf ganz Indonesien auszudehnen, was den Hindus in der indonesischen Provinz Bali (>90%) nicht gefallen dürfte. Ein Musterbeispiel für einen die Menschenrechte achtenden Staat kann ich in Indonesien eigentlich nicht erkennen.
Und Tunesien? Die als Sieger aus den freien Wahlen hervorgegangene Partei ist die Ennadah (mit 90 von 217 Parlamentssitzen). Ein Kommentar der FAZ dazu:
#http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/tunesien-nach-der-revolution-was-ist-wenn-die-folterer-zurueckkehren-11855540.html
(02-08-2014, 22:41)petronius schrieb: auch hier ist es nicht gerechtfertigt, die "islamische Welt" über einen kamm zu scheren, schon gar nicht, die muslime in europa mit diesen regimes zu identifizieren
Nun, da ich nicht jeden Muslim persönlich kenne , kann ich mein Urteil über die Auswirkungen der Religion Islam ausschließlich aufgrund der Ergebnisse freier Wahlen, der Berichte von Korrespondenten, der Ergebnisse von Umfragen, auch solchen in Europa durchgeführten, der Ergebnissen europäischer Untersuchungskommissionen, Darstellungen auf zumindest offiziell anmutenden islamischen Websites und Diskussionen in Foren, darunter einem Forum von Muslimen für Muslime (Misawa) bilden.
Ehrlich, wie nun `mal halt so bin, , kommt noch meine ganz persönliche Abneigung gegenüber einer Religion hinzu, die vollständige Unterwerfung (= Islam) fordert und die das Leben für Gläubige 24 h am Tag und 365 Tage im Jahr bis in intimste Details regeln will, was zu befolgen natürlich jedem freistehen soll und in D auch jedem freisteht.
(02-08-2014, 22:41)petronius schrieb: (02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Kann überzeugter Glaube an die islamische Botschaft die Integration von Muslimen in Europa behindern?
Ich meine: Ja, dieser Glaube kann es und er tut es auch weitgehend!
er kann es (in einer sehr spezifischen ausprägung, wie andere, auch von autochthonen deutschen vertretenen integrationsfeindlichen haltungen ebenfalls), tut es aber nur in geringer zahl. wir sind gut beraten, die extreme minderheit zwar nicht aus den augen zu lassen, aber alles zu tun, daß die integration der großen mehrheit zur gemeinsamen erfolgsgeschichte wird
Die demografische Entwicklung in großen Teilen Westeuropas, besonders in D, erfordert Zuwanderung. Wer das anders will, erscheint mir schon ein wenig blind zu sein. Und die Integration ist ja meist auch kein Problem in einem Land, welches, wie z.B. D, wirtschaftlich prosperiert. Aber unter Integration verstehe ich auch die Übernahme der in einem Demokratie und Liberalität praktizierenden Zuwandererland geltenden Werte. Und daran mangelt es vielen Menschen, die einer Religion angehören, die lehrt, dass ein Leben nach dem Tod in ewigem Glück von der Erfüllung von z.T. freiheitsfeindlicher Richtlinien ihrer Religion abhängig sei und die sich zudem von der Herrschaft ihrer Religion im Zuwandererland gar noch eine Verbesserung ihres oft als unterprivilegiert empfundenen Status hier im Diesseits versprechen können.
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04-08-2014, 20:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-08-2014, 20:55 von Mustafa.)
(04-08-2014, 20:43)Erich schrieb: Ein Musterbeispiel für einen die Menschenrechte achtenden Staat kann ich in Indonesien eigentlich nicht erkennen.
Klar gibt es in einem Land mit 240 Millionen Einwohnern verschiedene politische Bestrebungen, darunter auch Islamisten.
Jedoch scheint die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ganz klar gegen diesen Kurs, und für eine Modernisierung zu sein, wie die Präsidentschaftswahl belegt.
(04-08-2014, 20:43)Erich schrieb: Aber unter Integration verstehe ich auch die Übernahme der in einem Demokratie und Liberalität praktizierenden Zuwandererland geltenden Werte.
Wie sehen denn die politischen Ausrichtungen europäischer Muslime aus?
Was wählen Muslime?
Wie viele europäische Muslime sehnen sich deiner Meinung nach einem Gottesstaat?
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(02-08-2014, 23:27)Mustafa schrieb: (02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Ich sehe im Islam der beiden großen Konfessionen (Sunna, Schia - zusammen annähernd 100% der Muslime weltweit) ...
Die derzeitige Entwicklung in der islamischen Welt demonstriert m.E. augenfällig den gegenwärtigen Rückfall in eine religionsdominierte Zeit
Warum wird dann im größten islamischen Staat ein aufgeklärter und moderner Muslim zum Präsidenten gewählt?
Einen "Metalhead" als Präsident gibts noch nicht mal in der "westlichen Welt".*g*
Und seine Ideen und Ansätze widersprechen komplett den von dir dargestellten "Widersprüchen", die du "dem Islam" gerne anhaftest.
Joko Widodo gilt als frommer Muslim. Vielleicht ist er es nicht, brauchte aber das religiöse Image, um gewählt zu werden.
Zu Indonesien schrieb ich oben was.
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(04-08-2014, 20:55)Erich schrieb: Joko Widodo gilt als frommer Muslim.
Na und? Das hindert ihn nicht an seiner liberalen und modernen Einstellung.
(04-08-2014, 20:43)Erich schrieb: Die demografische Entwicklung in großen Teilen Westeuropas, besonders in D, erfordert Zuwanderung. Wer das anders will, erscheint mir schon ein wenig blind zu sein. Und die Integration ist ja meist auch kein Problem in einem Land, welches, wie z.B. D, wirtschaftlich prosperiert. Aber unter Integration verstehe ich auch die Übernahme der in einem Demokratie und Liberalität praktizierenden Zuwandererland geltenden Werte. Und daran mangelt es vielen Menschen, die einer Religion angehören, die lehrt, dass ein Leben nach dem Tod in ewigem Glück von der Erfüllung von z.T. freiheitsfeindlicher Richtlinien ihrer Religion abhängig sei und die sich zudem von der Herrschaft ihrer Religion im Zuwandererland gar noch eine Verbesserung ihres oft als unterprivilegiert empfundenen Status hier im Diesseits versprechen können.
Wie kommst du auf die Idee, das Zuwanderung zuerstmal was mit Religion zu tun hat.
Da gehts um Lebensstandard und Geld.
Ich hab auch in viele Ländern der Welt gearbeitet, wollte bestimmt keinem
Atheismus beibringen.
Auch nicht je nach Land Bibel, Koran, Maoismus, Shintiosmus,anderen Atheismus oder Naturreligionen übernehmen.
Erst komme das Fressen dann die Moral.
WO siehst du denn hier irgendeine homogene Gruppe von Muslimen ?
Zunehmend machen sich deitlich die "aufgeklärten"breit,
die die alten Lehren so einschätzen, das das Vorkommnisse
einer vergangenen Zeit, mit den zeitlich dazu passenden Weisheiten
geregelt wurden un nicht auf das hier und heute übetragbar sind.
Was die biblischen übrigens auch nicht begriffen haben.
Wos siehst du irgendwo "die Muslime".
Extremes Verhalten muss man regeln, klar.
Aber nicht das Kind mit dem ganzen Bad auskippen.
Was interessiert Indonesien, warum nicht Maoisten ?
Sudan ist übrigens viel näher für Horrorliebhaber.
"In die Steinzeit zurückbomben" im Sinne des Generals McArthur ?
Muslime rangieren hier mengenmäßig so in der Größenordnung von Aquaristen.
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(04-08-2014, 20:57)Mustafa schrieb: (04-08-2014, 20:55)Erich schrieb: Joko Widodo gilt als frommer Muslim.
Na und? Das hindert ihn nicht an seiner liberalen und modernen Einstellung.
Nach ihm kommen andere...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
(04-08-2014, 21:07)Geobacter schrieb: Nach ihm kommen andere... Und wieder andere, pflege jeder seinen persönlichen Satan.
Vorverdammung ist eine Sache, etwas Vertrauen eine Andere.
Letztendlich kann mans ja mit Herrn Schilly halten,
" Wer den Tod sucht, kann ihn finden".
Bis dahin sollte man mal auf feste Fakten warten.
Will man zu den Leuten gehören, die da sagten,
" wir sind überfallen worden, ab 5:45 wird zurückgeschossen " ?
Kann ja auch die christliche Selbstmörder (?) Jones-Sekte nehmen und behaupten
die Christen wollen uns in den Tod treiben.
Irgendqwie muss das da einen christlichen Besatzerverlustreflex/allergie geben,
vielleicht hilft da ein demokratisches Antihistamin.
Gibt da eine Menge Leute die sich von keiner Seite ausplündern lassen wollen.
CHristen sind auch nicht sonderlich demokratiegeeignet, sieht
man an ihrer größten Organisation.
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