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gleichnis von jesus gesucht
#1
es soll ein gleichnis jesus geben, welches in etwa so lautet:

jemand sieht einen schatz auf einem acker, voller freude kauft er daraufhin den acker (mitsamt dem schatz);

wie lautet das gleichnis genau, und wie interpretiert ihr es?

an die bibelexperten, religionswissenschaftler, theologen, etc: falls kontroversielle interpretationen, z.b. evangelisch-katholisch, fundamentalistisch-nichtfundamentalistisch existieren, würde mich eine darstellung derselben ebenfalls interessieren;

danke
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#2
Matthäus schrieb:Vom Schatz im Acker und der kostbaren Perle
44Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und a verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.

a: Kap 19,29; Lk 14,33; Phil 3,7

45Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, 46und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.

Erst ein mal das Gleichnis. Ich nehme an, Du meinst dieses hier oben zitierte.
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#3
Es sind beides Gleichnisse über das Himmelreich.

In beiden oben zitierten Versen setzt ein Mensch alles, war er hat auf eine Karte, um eben dieses eine zu bekommen. In der Konsequenz der Nachfolge Jesu Christi könnte es meines Erachtens nach kurz und bündig bedeuten, kein Vielleicht in der Nachfolge, sondern ein ja oder nein*.

Lukas schrieb:12,34 Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. Vom Warten auf das Kommen Christi (Mt 24,43-51) 12,35 ...

*eine gewagte These; mal schauen, was so an weiteren Antworten kommt.
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#4
Hallo Gerhard,

diese Deutung scheint mir schon treffend - was (für uns heute) vielleicht das Bild etwas stört ist, daß in diesem Gleichnis (und noch mehr in dem vom ungerechten Verwalter) eine vielleicht strafwürdige, sicher aber unmoralische Handlung als Bild für den Rechten Weg verwendet wird. Wenn ich in einem (fremden) Acker einen Schatz finde und den dann extra noch besser verstecke, damit ihn der Besitzer nicht findet, um ihm das Land billiger abkaufen zu können, dann ist das ja nicht unbedingt nachahmenswert. Es wäre interssant nachzuforschen, wie diese Dinge vor 2000 Jahren im heiligen Land gesehen worden sind.

() qilin
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#5
Hallo Qilin!

Du hast Recht, aus dieser Sicht eine ziemlich fragwürdige Angelegenheit. Sicherlich ist es auch nicht die Aufforderung, so zu handeln. Es seht in einer längeren Aufzählung von verschiedenen (Ver)gleich(niss)en, wie das mit dem Himmelreich ist. Es soll wohl viel mehr der große Wert des Himmelreiches zum Ausdruck kommen, sodaß es sich lohnt, alles andere dafür einzusetzen.

LG Gerhard
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#6
Um Zugang zum Gleichnis zu erhalten, betrachten wir zum Vergleich nun einmal einen klugen Landwirt, der seine Felder bebauen will:
Er prüft den Samen und bestimmt ihn nach den Geldmitteln, die er zur Verfügung hat. Er wird seinen Acker betrachten und sich überlegen, ob der Boden, der ihm zur Verfügung steht, alles Notwendige in sich birgt, um eine reiche Ernte hervorzubringen.

Fehlt dem Acker etwas, so wird er ihm die notwendigen Stoffe zufügen, die es ermöglichen, dass es zu einem reichen Ertrag kommen kann!

So handelt der Kluge:
Er überlegt; er sät nicht aufs Geratewohl. Er prüft; denn er will ja eine reiche Ernte, er will 'Profit' haben - sonst ist seine Arbeit vergeblich! Noch vieles dazu spielt ja für den Ertrag eine Rolle, z. B. die Gefahren der Natur, die ihm die ganze Ernte vernichten können..usw.
So will dieser Landwirt also klug handeln - als ein kluger Mensch -, und er muss so handeln, wenn er einen Ertrag haben möchte!

Nun aber zum geistigen Samen, dazu muss man das geistige Innenleben des Menschen kennen, sich besinnen auf seine inneren Verpflichtungen, seine Aufgaben, Prüfungen und Probleme und überhaupt alles, was dazu gehört:
Der Mensch muss für sein Innenleben genauso besorgt sein wie der kluge Landwirt für seinen irdischen Acker! Allerdings kann der Mensch seinen geistigen Samen, den er mitbringt, wenn er wiedergeboren wird, nicht auswählen! Er hat ihn in früheren Zeiten - in früheren Erdenleben - bestimmt, und nun haftet er ihm an. Ist die Seele fürs neue Leben vorbereitet, so wird ihr auch gleich der Beutel mit diesem Samen mitgegeben, und diesen nimmt sie mit ins Erdenleben hinein. Einstmals also hatte der Mensch den Samen bestimmt; doch im gegenwärtigen Leben ist ihm das nicht mehr möglich.

Beim geistigen Samen geht es vor allem um die Prüfungen, die dem Menschen auferlegt sind - vielleicht sogar ein Karma. Es sind Lebensstationen, die er durchschreiten muss, oder die Probleme, die einfach an ihn herankommen müssen - die Auferlegung all dieser Prüfungen hat er mit sich gebracht.

Steht nun ein Mensch mitten in seinem Leben und weiß in seinen Problemen und Nöten nicht ein und aus, so kümmert er sich nicht um seine eigene innere geistige Fruchtbarkeit, und er denkt nicht, dass seine Seele auch ein Acker ist, der gepflegt werden muss und dem zum besseren Gedeihen des Samens das beigefügt werden kann, was er nicht mit ins Leben gebracht hat.

Es ist einem Menschen aber nur möglich, das Mangelnde zu ergänzen, wenn er meditiert und einsieht, dass dazu geistige Erkenntnisse, ein starker Glaube und ein starker Wille das Gute zu tun, notwendig sind.

Wer aber nicht nach seiner Fruchtbarkeit fragt, der macht es so wie ein Landwirt, der aufs Geratewohl aussät - der sich nicht um die Beschaffenheit seines Bodens kümmert, nicht die Qualität des Samens prüft, sondern einfach erntet, wie es gerade kommt. Unüberlegt handelt er!

Gruß

Arius
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#7
Naja Qilin, ich denke das dieser Acker eines fremden 'die Welt' ist. Und die gehoert ja einem anderen, Satan.

Gott kam in die Welt und richtete seine Herrschaft auf. Das ist die Perle, das Reich Gottes.

@Gerhard

Ja oder Nein. Kein Vielleicht. Damit hast du vollkommen recht. Doch dazu muss man ja kein priester werden. Denn das sind wir irgendwie ja dann doch alle. Hm...

Gerhorsam ist das dann wohl, oder was meint ihr. Oder besser Hingabe!


Jazzter
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#8
Naja - das Gleichnis ist einer Reihe paralleler Gleichnisse erzaehlt, unter anderm dem, dass jemand auf dem Markt eine kostbare Perle entdeckt und hier ganz ohne verdeckte Listigkeit und Geheimnistuerei heimrennt, alles verkauft, was er hat und diese Perle ergattert, womit er gewiss den Reibach nicht im Sinne hatte, denn er will sie nur haben, nicht weizterverkaufen.
mfG WiT
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#9
ups - ich wurde unterbrochen -

Also diese Gleichnisse wurden von Jesus als juedischem Rabbi den heimischen Juden im Gallil erzaehlt, welche ja herbeistroemten, um den nahe erwarteten Messias zu unterstuetzen, von dem sie erwarteten - auch wenn das den staatlichen Judaeern - die sich dem Rom Reich ja fuegten - nicht passen sollte. Daher heisst es so oft in den Evangelien "die Juden", als meine das fremde Leute, was es dem Christentum nahelegte, sich gleich nicht mehr als auch-Juden zu definieren.

Galilaea, wo die David-prinzliche Familie Josef, Maria und Jesus nach der Asylzeit in Aegypten aufwuchs und meistenteils auch lehrte, unterstand seit 722vdZ (Verschleppung durch Assur) bis 100 vdZ immer noch Syrien, erst da kam es zurueck an Judaea mit Jerusalem, zum Staat - um im Jahr 64vdZ zu erleben, dass nun Rom Jerusalem mit Gewalt erobert hatte und das die Vorstufe zum Reich des Augustus war, der grad 63 vdZ geboren wurde.
Diese ganze Zeit hatten religioes getreue Galilaeer es mit Assur, Persien, Aram (Syrien) aushalten muessen, als Minderheit unter lauter Hellenisten und teils brutal aggressiven G=tter-Glaeubigen, und mussten es nun ansehn, dass der Staat Judaea, den sich die juedische Priesterschaft erkaempft hatte, inzwischen von einem am ehesten als saekular zu definierenden Diktator edomitischer Verwandschaft regiert wurde, der in verbotener Ehe lebte.
Das konnte doch dazu fuehren, dass ein Messias sich nun erst recht nicht offenbaren wuerde - und dennoch, wo er nun da zu sein schien, zauderten viele, sich nun voll zu engagieren. Andere trauten sich zu, es mit der Republik Rom noch aufnehmen zu koennen, als gerade der Feldherr Octavian "kaiserte".
Es gab damals einen aufstaendischen Juda aus Galilaea, der wollte aus dem Reich Rom wieder raus - der war mit vielen hundert Anhaengern und vermuteten Unterstuetzen vom Rom-untertaenigen Koenig Judaeas Herodes I gekreuzigt worden, aber dessen Nachkommen und Anhaenger beruhigten sich ja nun erst recht nicht. Zu Sprach-Unterscheidung sollte man hier sagen "Jehudisten" oder so, wissenschaftlich nennt man diese Bewegung im Endstadium "Messermaenner", weil sie so weit gingen, Rom zugeneigte oder einfach Frieden wollende Juden meuchlings zu erdolchen, als es zum Freiheits-Krieg 66-70ndZ kam.

Hier genau zwischen lebten Jesus und seine Anhaenger etwas ruhiger im Gallil am See Genezareth - waehrend einem politisch bedrueckenden Durcheinander im Hl.Lande je naeher man Jerusalem kam, wo es zu den Wallfahrtsfesten 3x im Jahr der Fall war, dass sich alle auch mit den Juden von ueberall in der welt trafen. Nicht selten fuehrte das damals dazu, dass grad zu Pessachh, dem Fest der Befreuung die roemische Besatzung die Pilger im Tempel zusammengeschossen hatte. Rom war eben nicht durchgehend edel oder feinsinnig (- von wegen "Was ist Wahrheit?" hauchte Pilatus -) sondern machtpolitisch knallhart.

Die "Jehudisten" in Galilaea befassten sich mit Ueberfaellen auf die roemischen Strassen, Nadelstiche-Politik sozusagen, und auch im Kreis der Apostel waren einige zornige junge Maenner - warum wohl heissen sie "Donnersoehne" (Jakobus und Johannes) und "Eiferer" (Simon Kanaani)? - stellen wir uns mal vor, dass dieser Jesus, der Nazarener, das sehr wohl kennt, man ist mit 30 ja gut informiert - und er vermerkt, in welche Schiene man ihn draengen moechte, nun zum Krieg anzuheben, laut Jesaja ein ziemlich heftiger Krieg - und er weiss, dass das nicht sein Weg ist, er sieht fuer die G"TTES-Religion einen weiteren Weg, ohne Krieg - aehnlich wie die Pharisaeer, die lehrten, man muesse Fremdherrschaften eben ertragen, solange Volk Israel sich nicht an seine eigene Thorah gut haelt. Wenn es sich hielt, dann hatte in der Historie Volk Israels immer G"TT Selbst einen Weg gefunden, uns zu befreien und wieder autonom zu machen. Er ist allerdings auch nicht aus einer Schule der Pharisaeer - was nicht dagegen spricht, einmal eine Meinung zu teilen. Die Debatten Jesu gehn ja in den Evangelien mit verschiedenen Parteiungen im Hl.Lande hin und her. Sadduzaeern, die nichts als die geschriebenen Texte Israels akzeptieren, stimmt er noch weniger zu. (Als Essener definieren ihn aber gar keine Evangelien-Texte).

Nun versucht er in den Gleichnissen klarzumachen, dass niemandem damit gedient ist, nur so nebenbei und halbherzig auch-G"TT zu dienen und alles andere auch noch zu beruecksichtigen. Selbst ein nationaler Hoehenflug, unbedingt ein autonomer Staat sein zu wollen, ist nicht das Aufgetragene in der Thorah vom Sinai - sondern G"TT ist da -

Der eine kann es also beharrlich angehen wie der mit dem Beispiel vom Acker - woraus der "Schatz" besteht, definiert er ja nicht, aber spontan darf man durchaus an vergessene Juwelen irgendwelcher Besatzungen denken, die als herrenloses Gut galten, das galt an sich nie als unredlich, solch eine Zufalls-Entdeckung dem Zufalls-Besitzer des Grundstuecks zu verheimlichen, soweit der Erwerb anschliessend anstaendig und nach realen Bodenpreisen geschafft wird (nehmen wir aus der Neuzeit als Beispiel eine Oelquelle als "Schatz" - aber Land Israel hat keine einzige Oelquelle). Also ein beharrlicher Entdecker - und sei er aus dem Heidentum - der erkennt, dass in Volk Israels Religion endlich mal ein richtiger G"TT verehrt wird, kann Jude werden. Dann gehoert auch er zu den "Aeckern und Weinbergen G"TTES". Die Beziehung des Adam zum "Acker" und Volk Israel zum "Weinberg" deutet an, dass hier jeder Adamit, also Mensch, der weiss, was ein Vater und eine Ehe ist, gemeint ist, dem man darin folgen koennte, auch unter Vorwaenden beliebiger Art ("nur um zu heiraten" - "nur um geheilt zu werden" - "nur weil meine Geschaeftsfreunde auch Juden sind" - "nur um reiiiiich zu werden" - nur weil die Roemer gut Freund sind zu Juden Judaeas Ersten Familien") in diese Glaubensgemeinschaft zu kommen, mit dem Hintergedanken, Diesen G"TT kennenzulernen - denn DER wird sich um das Weitere kuemmern, das ist gewiss.

Kann auch sein, dass einer dies als "Perle" bemerkt, und nun alles verkauft, was er hat, also es erstmal gedanklich entkleidet von allen Zutaten, Nation, Sippe, Landes-Lokalisation, Politik, Vaterhaus, Staat, Geschaeftsbeziehungen, Verwandtschaft - wie Abraham (!) - und erwirbt einzig das: mit G"TT auf dem Weg zu wandern. Das kann zur Zeit Jesu besagen: sogar, wenn einer jetzt gerade schon ein Jude ist, koennte es ihm wichtiger werden, G"TT zu gehoeren als "nur"-auch juedisch zu sein.

Denken wir an die Aufstaende, die ich anfangs erwaehnte, es ist zu einer bestimmten Hoererschaft gesagt worden in eine konkrete historische Zeit. Da ist es wie immer: schlaegt das Pendel dann um in ein anderes Extrem, muss man etwas Anderes sagen, so auch Rabbi Jesus.

Im Uebrigen - er spielt in vielen Reden auf die Buecher Koenige a und b an. Man sollte seine Reden mal mehr mit den Situationen um Eliahu haNawi und Elischa haNawi vergleichen, auch wenn es nicht als Zitat im Apparat der Bibeln steht. Ich sag immer wieder: man sollte das Ganze lesen.

Schalom
WiT :.) :P
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