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Rechtsstellung von Juden und anderen Ethnien im Römischen Reich
#14
(19-04-2014, 02:06)Sinai schrieb: Das stimmt zum Teil. Viele Christen gehörten bis 135 der Synagoge an (Judenchristen) – aber nicht alle. Die Heidenmission hatte schon begonnen. Abgesehen davon widersprach die Idee eines gestorbenen Messias der später wiederkehren wird, der jüdischen Religion. Ein zweimaliges Kommen des Messias ist keineswegs "im juedischen Kontinuum" zu sehen. Das ist ein glatter Bruch mit der jüdischen Religion.

Es gibt keinerlei Anzeichen, dass sich die Christen damals als ausserhalb des juedischen Kontinuums stehend ansahen. Sie waren zunaechst einmal nur eine Sekte unter vielen, die alle sehr unterschiedliche Ansichten hatten. Erst nach dem Untergang des Tempels reduzierte sich die Anzahl der Sekten, so dass hauptsaechlich all die verschiedenen Schattierungen des Christentums und die Pharisaeer uebrig blieben, wobei letztere langsam in das rabbinische Judentum uebergingen.

Ich wuerde den Hauptmotor fuer die Entstehung eines unabhaengigen Christentums bei Markion sehen, der den totalen Bruch mit dem Judentum propagierte und als erster ein Neues Testament schuf. Auch wenn der protCoolrthodoxe Fluegel der Christenheit ihm darin nicht folgen wollte, war dies doch die Initialzuendung.

(19-04-2014, 02:06)Sinai schrieb:
(19-04-2014, 00:48)Ulan schrieb: wenn auch mit ausgeprochen hellenistischer Praegung.

Das ist absolut unrichtig.
Das Christentum war dem hellenistischen Polytheismus gegenüber von Anfang an feindlich eingestellt. Zeus wurde von allen Christen abgelehnt. Und das riesige hellenistische Pantheon ebenso.

"Hellenismus" hat erst einmal nichts mit "Polytheismus" zu tun. So oft, wie wir diesen Austausch schon hatten, solltest Du das eigentlich mittlerweile wissen. Paul, als Hauptgruenderfigur des Christentums, war ein hellenistischer Jude aus Kleinasien, nach konservativer Lesart. Es ist fraglich, ob er ueberhaupt Hebraeisch konnte; wahrscheinlich nicht. Das NT ist komplett original in Griechisch verfasst. Einfluesse des Platonismus und wohl auch des Kynismus sind unverkennbar. Markion war aus Kleinasien, ebenso Polykarp. Die Version des Alten Testaments, die die Urchristen benutzten, stammte aus Alexandria. Die starken hellenistischen Praegungen des Christentums sind unverkennbar.
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RE: APOKRYPHENBUCH als Grundlagenwerk ,,, - von Harpya - 19-04-2014, 02:01
RE: APOKRYPHENBUCH als Grundlagenwerk ,,, - von Harpya - 19-04-2014, 02:22
RE: APOKRYPHENBUCH als Grundlagenwerk ,,, - von Harpya - 19-04-2014, 02:46
RE: APOKRYPHENBUCH als Grundlagenwerk ,,, - von Ulan - 19-04-2014, 02:50
RE: APOKRYPHENBUCH als Grundlagenwerk ,,, - von Harpya - 19-04-2014, 03:00
RE: APOKRYPHENBUCH als Grundlagenwerk ,,, - von Harpya - 19-04-2014, 03:09

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