Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
APOKRYPHENBUCH als Grundlagenwerk ,,,
#16
Eher ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass die Jesusgestalt nach den APOKRYPHEN die legendenhafte Romanfigur einer Art Endlosgeschichte der Spätantike war, angelehnt an eine Begebenheit, die sich weit weniger spektakulär zutrug, als von den späteren Jesuanern von einer Erzählung zur nächsten immer weiter "ausgebaut" wurde, bis hin zu einem Sohn Gottes und Gott gleich.

Solche Erzählungen verteilen sich nicht gleichmäßig und linear über die Zeitgeschichte und ihre Menschen. Besonders dann, wenn Geschichten sehr emotional auf den Einzelnen einwirken, verändert sich ihr Inhalt zu einer immer lebhafteren Dynamik. Zudem breitet sich die Geschichte schon beim 2. Mal weitererzählen nicht nur in eine Richtung aus, sondern in immer neuen Verästelungen weiter von einander Weg und damit in alle bildlichen Himmelsrichtungen. Auch Inhaltlich!!

Was dann zwangsläufig sehr viele "Evangelien" ergibt. Icon_lol
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Zitieren
#17
(18-04-2014, 19:26)Lelinda schrieb: Außerdem stellt Jesus in diversen Gleichnissen dieser Evangelien . . . die Gesellschaftsordnung von Herren und Knechten, in der die Knechte zu gehorchen haben und die Herren die Knechte drangsalieren dürfen, als etwas Normales, ja Selbstverständliches hin.

Es wurde also genommen, was dem Kaiser gefiel. Also eher politische als religiöse Entscheidungen.


Das klingt plausibel.
Zitieren
#18
Warum wurde in der Reformation der Kanon geändert ?

Sicher gab es Gründe. Es wäre interessant, sie zu kennen.
Zitieren
#19
(18-04-2014, 15:36)Sinai schrieb: Wie dem auch sei, ich stelle fest, daß es im Christentum einen unterschiedlichen Bibelkanon gibt.

Katholiken und Protestanten haben da unterschiedliche Ansichten, was biblisch und was apokryph ist

wow - ein blitzmerker!

demnächst wirst du wohl noch aufdecken, daß kanzler merkel eine frau ist...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#20
Beiträge zur Frage der Rechtsstellung von Nichtrömern (Fremdvölkern) im Römischen Reich wurden abgetrennt.

Bitte HIER weiterdiskutieren.
MfG B.
Zitieren
#21
Zur Frage, wann und warum sich die Christen vom Judentum zu lösen begannen, bitte HIER weiterdiskutieren.
MfG B.
Zitieren
#22
a) Ist es denn richtig dass als Urwerk die meisten Apokryphen in ÄGYPTEN entstanden sind ? Das deutet darauf hin, dass hier ein Exilparadies war für alle Bibeldeuter die von der frühchristlichen Kirche ausgestoßen waren.

b) Eine systematische Verfolgung von Blasphemikern die Jesus als verheirateten Ehemann darstellten scheint aber erst mit Konstantin dem Großen ab 313 nach Christus eingesetzt zu haben.

c) Dennoch müsste doch ein Kompendium existieren, die man als Kompass mit Sekundärnachweis nutzen kann. Nur so macht ein lesen dieser komplexen Materie meines Erachtens überhaupt Sinn.
Zitieren
#23
(22-04-2014, 09:19)Kreutzberg schrieb: a) Ist es denn richtig dass als Urwerk die meisten Apokryphen in ÄGYPTEN entstanden sind ?

Aegypten war sicherlich ein Schwerpunkt der christlichen Gnosis, aber der Eindruck, dass dort das Zentrum aller nicht-orthodoxen christlichen Bewegungen war, kommt wohl mehr durch die Quellenlage. Da der Hauptbestand der ueberlebenden gnostischen Texte von einem einzigen Fund stammt, entsteht halt solch ein Eindruck.

Ansonsten wuerde ich Kleinasien als mindestens ebenso bedeutend ansehen, wenn nicht gar bedeutender. Marcionismus oder Montanismus kommen von dort, und ich habe Schaetzungen gesehen, dass etwa ein Drittel aller fruehen Christen solchen Bewegungen folgten.

Man darf sich nicht dem Irrglauben hingeben, dass damals eine organisierte Kirche bestand, die einfach grosse Teile ihrer Glaeubigen ausstiess. Das waren gleichberechtigte, unterschiedliche Straenge im Kontinuum der Christenheit. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass einige dieser Bewegungen zeitweise besser organisiert waren als die orthodoxen Christen, so z.B. die Marcioniten.

Die Konkurrenzkulte hatten aber gewisse kompetitive Nachteile. Die meisten gnostischen Kirchen waren als Mysterienkulte organisiert, was wohl die Verbreitung etwas hemmte. Die Marcioniten mit ihrer strikten Ablehnung von Sexualitaet hatten zudem ein demographisches Problem (ohne Kinder waechst man halt nur langsam) und drifteten auch relativ fix komplett in den Gnostizismus ab.

Unsere kanonischen Evangelien sollte man bei der Betrachtung des fruehen Christentums nicht uebersehen. Das Markus-Evangelium mit seinen Hinterbedeutungen hat das Zeug dazu, gnostische Texte anzustossen (es gibt auch eine Tradition, die das Wirken von Markus in Alexandria sieht). Das Matthaeus-Evangelium ist am ehesten als das der protCoolrthodoxen Kirche anzusehen. Im Lukas-Evangelium steckt die heilige Schrift der Marcioniten, angepasst fuer orthodoxe Glaubensinhalte. Das Johannes-Evangelium kommt von einer anderen, proto-gnostischen Gruppierung von Christen.

Uebrigens traf die Aussortierung nicht nur solche Richtungen, die in Gnostizismus abdrifteten. Die judenchristlichen Schriften wurden ebenfalls so ziemlich komplett verworfen, wohl einerseits, weil sie die Goettlichkeit Jesu so nicht herausstellten, zum anderen, weil dort Jakobus die Rolle des Petrus in den Evangelien einnahm. Die Thomas-Tradition scheiterte wohl auch an ihrer "niedrigen" Christologie.
Zitieren
#24
Es gibt aber auch noch Klärungsbedarf beim Erfolg der frühchristlichen Missionierung an sich. Wenn man hier einmal eine regide Bilanz ziehen würden müsste man sagen dass die Bekehrungsbemühungen der anderen APOSTEL doch recht dürftig ausgefallen sind. Allerdings stellt sich der gläubige Katholik sicher nicht die Frage weshalb war nur Petrus besonders erfolgreich in der Gewinnung von Anhängern und die anderen nicht.

Für mich ist auffällig, dass das Schicksal eine Reihe von APOSTEL doch recht im Dunklen geblieben ist obwohl deren Märtyrer-Tod ja gerade auch in dieser Zeit hätte mündliche Schlagzeilen machen müssen. Die Dokus bei N-TV hierzu über Ostern fand ich zumindest erhellend, weil hier ausnahmsweise diese Punkte einmal thematisiert wurden.

übrigens: kenne ich immer noch kein Kompendium zu den Apokryphen ; ich könnte wetten ich hätte ein älteres inzw. vergriffenes Werk hierzu aus dem Jahre 2006 im Internet einmal gesehen, das wegen mangelhafter Nachfrage dann eingestellt wurde.
Zitieren
#25
Deine Frage nach einem Buch zum Thema Apokryphen ist unvollständig und daher unbeantwortbar.

Zuerst solltest Du sagen, wie Du Apokryphen definiertst, aus jüdischer, aus katholischer, aus russisch-orthodoxer, aus lutherischer Sicht . . .

Deine Frage ist so unbeantwortbar wie wenn jemand sagt er sucht einen guten Bibelkommentar . . .

Man kann Dir zum Beispiel ein katholisches oder ein evangelisches etc. Buch zum Thema Apokryphen nennen.

Im Neuen Testament spielen die Juden nicht mit.
Aber auch hier haben Katholiken, die Ostkirche und diverse Protestanten einen unterschiedlichen Bibelkanon.

Was für die einen eine Apokryphe ist, ist für die anderen ein reguläres Buch der Bibel.

- - - -

Ich vermute mal so, Du willst Durch Deine scheinbar unschuldige Frage Antworten herauskitzeln, die objektiv sind. Du suchst allgemeingültige Antworten. Gehe ich da richtig ?

Aber es gibt keine objektive Antwort zu diesem Thema. Und wer behauptet eine objektive Antwort geben zu können, vertritt dennoch eine subjektive Sicht.

Selbstzitat entfernt!/Bion

Wenn man an eigene Beiträge erinnern will, sollte in der Regel ein Link genügen.
Zitieren
#26
In religiösen, philosophischen, zwischenmnschliche Fragen gibts nun mal keine
Objektivität.

Das heisst aber nicht alles beliebig zu machen, dafür steht der Kontext.

Wenn einer hier von Ehe spricht komme ich auch nicht gleich
mit Aborigines sehen das aber anders.

Den letzten Satz mit der subjektiven Sicht solltest du dir selbst mal verinnerlichen.

Oder sowas " du willst ja nur meine Quellen wissen".
Ich verate jetzt mal was , ich bin auch Gottes Sohn mit unschlagbaren Beweisen.
Sag ich aber nicht.
Zitieren
#27
(27-04-2014, 17:59)Harpya schrieb: Den letzten Satz mit der subjektiven Sicht solltest du dir selbst mal verinnerlichen.


Genau das habe ich getan – genau aus diesem Grunde empfehle ich keinen Kommentar zum Thema Apokryphen.
Zitieren
#28
Ist doch ganz einfach,
Apokryphen sind alle Aufzeichnungen
die Anhängern einer bestimmten Lehre wurscht sind.
Zitieren
#29
Die Sache ist allerdings komplexer:

Einige der Apokryphen sind den Anhängern einer bestimmten Lehre "wurscht" (wie Du zu sagen pflegst) – andere gelten jedoch als schädlich, wie etwa die Erzählung vom Jesuskind, das aus Lehm Sperlinge (Spatzen) formte und sie fliegen ließ . . .

Aus katholischer Sicht sei das eine christenfeindliche Lügenpropaganda, die bereits damals in alter Zeit in Umlauf gesetzt wurde, Glauben heuchelnd, aber mit böswilliger Absicht

- - - -

Bei manchen Büchern gibt es aber sehr ernsthafte theologische Kontroversen etwa zwischen katholischer und lutherischer Kirche, da ist es manchmal schlichtweg unmöglich, objektiv zu sagen was apokryph ist und was nicht

Paradebeispiel: Das Buch der Weisheit
Für Katholiken ein sehr wertvolles Buch im Kanon der Bibel, für die Lutheraner jedoch apokryph
(Wie es damit ganz allgemein im Protestantismus aussieht, weiß ich nicht so auf Anhieb, denn es gibt ja unüberschaubar viele Denominationen)
Zitieren
#30
Na manches ist eben evangelisch apokryph anderes katholisch.
Jedem das Seine.

Wie das jetzt mit den Lehren der modernen Proheten der ZJ
oder Scientology aussieht weiss ich auch nicht.
Sind die zeitlich begrenzt die apokryphen Geschichten

Nichtreligiösen ist auch so einiges apokryph, ziemlich viel sogar.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste