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Bibel - Metapher oder wahre Begebenheiten
(06-02-2014, 17:31)Glaurung40 schrieb: Die Auferstehung Christi, ist das jetzt eine wahre Geschichte, also real passiert ?
Aha. Unter "wahr" verstehst Du also "real passiert". Das ist zwar ein wenig eigenwillig, aber nun gut.

Woher soll ich denn wissen, ob Jesus vor 2000 Jahren auferstanden oder den Lazarus von den Toten erweckt hat? Im Grunde finde ich das auch gar nicht besonders interessant. Daß das auch viele der Tradenten der Bibeltexte so gesehen haben dürften, habe ich ja schon beschrieben. Und von Jesus selbst ist auch schon überliefert, daß es ihn gelegentlich genervt hat, wenn von ihm erwartet wurde, sich durch irgendwelche Wunder zu legitimieren. Er scheint sowas für sensationsgeil gehalten zu haben. Es gab andere Dinge, die ihm viel wichtiger waren.

Viel entscheidender ist für mich, was Gott in und mit meinem Leben macht. Das bringt mich zu der Überzeugung, daß ihm prinzipiell alles zuzutrauen ist, und das macht all diese alten Geschichten dann auch lesenswert. Sie sagen für mich weniger darüber aus, was war, sondern darüber, was sein kann. Bzw. darüber, daß das, was so ist, wie es ist, nicht so sein muß, wie es ist. Auch Potential ist Wahrheit.

So viel für den Augenblick. Auf die Sache mit der Auferstehung kann ich gern nochmal extra eingehen.
Hallo
ich möchte gern mal was los werden,so in die Runde
ich hab gerade so einen emotionallen MomentIcon_cheesygrin ,das was ich gerade vondir Scheingreis gelesen habe.Das hat so ein warmes Gefühl in mir ausgelöst,weil es so ...so symphatisch,so ....menschlich ....ich finde nicht die richtigen Worte....

In letzter Zeit ,bin ich manchmal fast innerlich zusammengezückt vor soviel Gelehrsamkeit und dem hin und her jonglieren von Facten(oder Scheinfacten)
Ich fühlte mich schon ziemlich fehl am Platze inmitten sovieler Gescheiten.

Und ich dachte ; man da kannst du gar nicht mithalten, kommst manchmal gar nicht mit,mußt googleln was manche Fremdwörter bedeuten
um herauszufinden ,was meint der jetzt...Icon_cheesygrin

Ich bin dann froh etwas zu lesen,wenn ein Mensch plötzlich herausschaut hinter all der Gelehrsamkeit.....

ich weiß nicht ob das jemand versteht...
jedenfalls wollte ich das mal loswerden.

sicher wäre es viel netter,wenn man einander sehen und miteinander reden könnte,so als ganzer Mensch.
Aber so ist es halt wie es ist...Icon_razz
(06-02-2014, 01:23)Bion schrieb:
bridge schrieb:Das er Markus aus Grundlage nimmt ist nichts weiter als eine bloße Unterstellung.

Nein! Das ist keine Unterstellung und schon gar keine "bloße". Das ist Stand der Wissenschaft.

(06-02-2014, 01:01)bridge schrieb: Wieso sollte er es auch tun ,wenn er selbst ganz nahe an der Quelle war.

Niemand der Evangelisten "war ganz nah an der Quelle". Die Autoren sind unbekannt. Der einzige Autor des Neuen Testaments, dem mit Sicherheit ein Teil der Briefe zugeordnet werden kann, über denen sein Name steht, ist Paulus.

Ich versteh das nicht Bion
ich verstehe nicht warum man sich mit Texten beschäftigt wenn man das nicht erst nimmt,was da steht
Wenn du glaubst die Evangelien sind nicht echt ,nicht authentisch ,ich würde doch meine kostbare Zeit nicht damit verschwenden
Wenn du glaubst die Bibel ist ein Buch voller Ungereimheiten,manipuliert
und und und
was für einen Wert hat es sich damit auseinander zu setzten?

Du meinst du kannst aus diesem alten Buch herausfinden und untescheiden was wahr und authentisch ist?-wie das?

Du wirst dann doch nur das finden und für wahr erachten ,was was du ohnehin schon glaubst oder für akzeptabel hälltst.

Aber der Witz ist doch,WENN er Gott gibt und wenn er dieses Buch uns als Offenbarung gegeben hat ,ist es dann nicht völlig logisch das du Dinge liest die dich überraschen,erstaunen

wenn du und andere nur das glauben und akzeptieren was ihren Verstand und Erkenntnisshorizont nicht wiederspricht und alles andere verwerfen
was tun sie dann anderes als Gott auf ihr Niveou herunterzuholen.

Auf so einen Gott kann auch ich gut verzichten
der wäre so langweilig und bedeutungslos wie nur was....

Mein Gott übersteigt bei weitem mein Horizont
und deshalb bin ich dankbar das er sich herabneigt und sich die Mühe macht mir etwas von seiner Größe mitzuteilen,der mich mitnehmen will
und mich Dinge erleben läßt die ich nicht für möglich gehalten hätte.
Der mir eine innere Schau und Dinge fühlen lässt die mich staunen und anbeten lassen.
Und dabei bin ich gar kein so emotionaller Mensch,mein Mann hat sogar oft seine liebe Not mit meiner Nüchternheit Icon_cheesygrin

Der Gott ,der Jesus der hier so herausschaut aus der historisch-kritisch gelesenen Bibel ,ist für mich so langweilig und nichtssagend das ich einfach nicht verstehen kann warum man sich damit abgibt....

außer das es mich vielleicht intellektuell befriedigen würde,aber was hätte ich davon?

Bitte erklärt es mir,ich möchte es wirklich wissen.....
(06-02-2014, 23:52)bridge schrieb: Ich verstehe nicht warum man sich mit Texten beschäftigt wenn man das nicht erst nimmt,was da steht. Wenn du glaubst die Evangelien sind nicht echt ,nicht authentisch ,ich würde doch meine kostbare Zeit nicht damit verschwenden
Wenn du glaubst die Bibel ist ein Buch voller Ungereimheiten,manipuliert
und und und ...was für einen Wert hat es sich damit auseinander zu setzten?

Der Gott ,der Jesus der hier so herausschaut aus der historisch-kritisch gelesenen Bibel ,ist für mich so langweilig und nichtssagend das ich einfach nicht verstehen kann warum man sich damit abgibt....

Ich bin zwar nicht Bion, aber nach diesem Post bin ich mir sicher, dass Dich meine Antwort auf Deine noch offene Frage zu Markus und Johannes an mich langweilen wuerde, so dass ich mir die spare. Zumindest was mich angeht, hast Du die Antwort auf Deine jetzige Frage schon gegeben: Ich suche nicht Gott in diesen Texten - der ist fuer mich ein menschliches Konstrukt - sondern den Menschen. Religion ist fuer mich ein Werkzeug, das der Mensch verwendet, um sich selbst und seinen Platz in der Welt zu definieren und zu verstehen, oder dies zumindest zu versuchen. Und textkritische Auseinandersetzungen spiegeln fuer mich diese Suche. Ich finde das unwahrscheinlich spannend, wie Religionen entstehen, sich verwandeln, neue Ideen entwickeln und diese ineinander umformen. Und zumindest einen schemenhaften Blick darauf werfen zu koennen, wie das in den Kindertagen der groessten Religion dieser Welt passiert ist, ist fuer mich noch viel aufregender, als dies bei Mormonen oder Wicca zu tun. Wie auch immer, dies erzaehlt uns eine Menge Dinge ueber uns selbst.

(06-02-2014, 23:52)bridge schrieb: Du meinst du kannst aus diesem alten Buch herausfinden und untescheiden was wahr und authentisch ist?-wie das?

Nee, was "wahr und authentisch" ist, werden wir wohl nie herausfinden. Wir koennen von Glueck sagen (grosses Wort, da viele Glaeubige, die sich an den Wortlaut der Bibel klammern, das wohl eher als Unglueck begreifen), wenn wir herausfinden koennen, was nicht authentisch ist.

Wobei es bei der Prioritaet des Markus-Evangeliums nicht um Authenzitaet geht. Da sieht man schlicht, wer von wem abgeschrieben und die unangenehmen Details weggelassen hat, dafuer aber mehr als genug "Geschichte" addiert hat.
(06-02-2014, 23:52)bridge schrieb: Bitte erklärt es mir,ich möchte es wirklich wissen.....

Ulan hat das vergeblich versucht, warum sollte ich mehr Erfolg haben?

Sollten Dich derlei Dinge wirklich interessieren, besorge Dir irgendeine "Einleitung in das Neue Testament". In guten Bibliotheken können solche Bücher auch ausgeliehen werden.

Die Entstehungsgeschichten der Synoptischen Evangelien werden beispielsweise in der "Einleitung zum NT" von Martin Ebner und Stefan Schreiber (Studienbuch Theologie, Verl. Kohlhammer, ISBN 978-3-17-018875-4) mit allen gängigen Hypothesen ausführlich behandelt. Auch die Einleitung von Ingo Broer (Studienausgabe, Echter-Verl. ISBN 978-3-429-02846-6) ist empfehlenswert. Ebenso die Einleitung von Petr Pokorny und Ulrich Heckel (Mohr Siebeck ISBN 978-3-8252-2798-2) oder jene von Udo Schnelle (Vandenhoeck & Ruprecht ISBN 978-3-525-03246-6).

Einen sehr guten Einblick in die Materie vermittelt Peter Pilhofer mit "Das Neue Testament und seine Welt" (Mohr Siebeck ISBN 978-3-16-150217-0).

Solltest Du etwas Einfaches, gut Lesbares bevorzugen, dann empfiehlt sich Gerd Theißens "Das Neue Testament" (Verl. Beck, ISBN 978-3-406-47992-2). Das Büchlein ist um € 8,95 zu haben, vermittelt eine Grundübersicht und ist in jedem guten Buchladen vorrätig bzw. kurzfristig besorgbar.
MfG B.
(06-02-2014, 18:12)Scheingreis schrieb: Aha. Unter "wahr" verstehst Du also "real passiert". Das ist zwar ein wenig eigenwillig, aber nun gut.

Na ja, umgangsprachlich ist eine "wahre Geschichte" meistens gleichzusetzen mit "real passiert", ob das jetzt eigenwillig ist...

(06-02-2014, 18:12)Scheingreis schrieb: Woher soll ich denn wissen, ob Jesus vor 2000 Jahren auferstanden oder den Lazarus von den Toten erweckt hat?

Wissen kannst du das natürlich nicht, die Frage war, ob du glaubst das es "real passiert" ist.

(06-02-2014, 18:12)Scheingreis schrieb: Im Grunde finde ich das auch gar nicht besonders interessant.

Dafür das sich im Christentum so ziemlich alles um die Leidensgeschichte Christi von der die Auferstehung ein wesentlicher Bestandteil ist, dreht, siehst du das ziemlich locker. Für John Lennox ist das schließlich ein Beweise für die Validität des Christentums.

Finde ich an dir aber sehr sympathisch, bedeutet schließlich, dass du dir deine Religion selbst zusammen gebastelt hast. Wie übrigens so ziemlich die meisten "Christen" die ich kenne und (kann ich natürlich nicht beweisen, ist aber mein Eindruck) die meisten "Christen" in Deutschland.

(06-02-2014, 18:12)Scheingreis schrieb: Daß das auch viele der Tradenten der Bibeltexte so gesehen haben dürften, habe ich ja schon beschrieben.

Möchte ich doch sehr bezweifeln, leider auch nicht mehr beweisbar, die Herren (sind es ja auch ausschließlich) kann man nicht mehr fragen.


(06-02-2014, 18:12)Scheingreis schrieb: Und von Jesus selbst ist auch schon überliefert, daß es ihn gelegentlich genervt hat, wenn von ihm erwartet wurde, sich durch irgendwelche Wunder zu legitimieren. Er scheint sowas für sensationsgeil gehalten zu haben. Es gab andere Dinge, die ihm viel wichtiger waren.

Oh ja, die Wunder, auch etwas was man für wahr (oder von mir aus real) halten kann oder nicht.

(06-02-2014, 18:12)Scheingreis schrieb: Viel entscheidender ist für mich, was Gott in und mit meinem Leben macht.

Wenn das nicht zu persönlich ist, möchte ich dich gerne fragen, was das denn konkret so ist ?

(06-02-2014, 18:12)Scheingreis schrieb: Das bringt mich zu der Überzeugung, daß ihm prinzipiell alles zuzutrauen ist,

Was einen wieder zu der Frage bringt, ob dieses Wesen überhaupt existiert und dieses Wirken nicht auch anderen Ursachen zugeschrieben werden kann, ist aber (wieder mal) ein anderes Thema.

(06-02-2014, 18:12)Scheingreis schrieb: und das macht all diese alten Geschichten dann auch lesenswert. Sie sagen für mich weniger darüber aus, was war, sondern darüber, was sein kann. Bzw. darüber, daß das, was so ist, wie es ist, nicht so sein muß, wie es ist. Auch Potential ist Wahrheit.

Sofern man aus dem biblischen Geschwurbel denn so etwas rauslesen kann und an die Alltagserfahrung widersprechenden Ereignisse glaubt. Das soll jetzt in keinster Weise beleidigend sein, aber der letzte Sätze von dir hört sich doch sehr esoterisch an. Soweit aber immer noch sympathischer als die "offizielle" christliche Doktrin.

(06-02-2014, 18:12)Scheingreis schrieb: So viel für den Augenblick. Auf die Sache mit der Auferstehung kann ich gern nochmal extra eingehen.

Brauchst du nicht, zumindest nich in diesem Thread.
(07-02-2014, 07:33)Glaurung40 schrieb: Na ja, umgangsprachlich ist eine "wahre Geschichte" meistens gleichzusetzen mit "real passiert", ob das jetzt eigenwillig ist...
Ich weiß. Umgangssprache ist aber nicht immer sonderlich differenziert. Deshalb fragte ich ja nochmal nach.

Zitat:Dafür das sich im Christentum so ziemlich alles um die Leidensgeschichte Christi von der die Auferstehung ein wesentlicher Bestandteil ist, dreht, siehst du das ziemlich locker.
Locker? Ich nehme Jesus als Teil meines Lebens war, also als jemanden, der selbst lebendig ist. Gut möglich, daß er so da hingekommen ist, wie es in der Bibel steht. Aber letztlich nicht entscheidend.

Zitat:Finde ich an dir aber sehr sympathisch, bedeutet schließlich, dass du dir deine Religion selbst zusammen gebastelt hast.
Schön für Dich, daß Du weißt, wie man als Christ eigentlich zu denken hat. Nein, Spaß beiseite: Nicht alles, wovon Du noch nie gehört hast (sei es weil Du noch nie jemanden getroffen hast, der es Dir hätte sagen können, sei es weil es Dich nicht interessiert hat), ist deswegen gleich selbstgebastelt.

Aber vielleicht sind wir ja hier auch am Kern des Problems: Du hast ein bestimmtes Bild von christlicher Denke, und das willst Du gern bestätigt sehen. Was nicht in dieses Bild paßt, muß dann eben selbstgebastelt sein. Typischer Zirkelschluß. Nicht gefährlich, aber eben auch nicht zielführend.

Zitat:Wenn das nicht zu persönlich ist, möchte ich dich gerne fragen, was das denn konkret so ist ?
Das ist mir tatsächlich zu persönlich, solange ich bezweifeln muß, daß solchen Ausführungen dann auch mit dem angemessenen Respekt begegnet wird. Und solange ich Dinge lesen muß wie
Zitat:biblischen Geschwurbel
halte ich solche Zweifel für angebracht.
Zitat:der letzte Sätze von dir hört sich doch sehr esoterisch an.

Igitt! Hilfe! So wollte ich das nun gar nicht verstanden wissen. Es geht mir hier nicht um irgendein individuelles, von meiner Umwelt losgelöstes Potential. Esoterisch bedeutet "Alles Gute kommt von innen". Nichts liegt mir ferner. Meiner Meinung nach kann man die Menschen nicht verbessern. Aber man kann die Beziehungen zwischen ihnen verbessern. D.h. sogar mit diesen unvollkommenen Wesen wäre noch jede Menge anzufangen, auch wenn jeder für sich isoliert betrachtet im Prinzip der alte bleibt. Das ist doch genau das Gegenteil eines esoterischen Ansatzes.
(07-02-2014, 10:58)Scheingreis schrieb: Nicht alles, wovon Du noch nie gehört hast (sei es weil Du noch nie jemanden getroffen hast, der es Dir hätte sagen können, sei es weil es Dich nicht interessiert hat), ist deswegen gleich selbstgebastelt.

Was denn sonst ? O.K. hier sind wir wieder bei Begrifflichkeiten. Ich könnte auch sagen, dass ist eben dein ganz persönlich gebautes Christentum, ist ja nichts schlimmes oder doch ?

(07-02-2014, 10:58)Scheingreis schrieb: Aber vielleicht sind wir ja hier auch am Kern des Problems: Du hast ein bestimmtes Bild von christlicher Denke, und das willst Du gern bestätigt sehen. Was nicht in dieses Bild paßt, muß dann eben selbstgebastelt sein. Typischer Zirkelschluß. Nicht gefährlich, aber eben auch nicht zielführend.

Nein, ich habe kein besonderes Bild vom Christentum. Bei grob geschätzten 10000 und mehr verschiedenen Geschmacksrichtungen des Christentums gibt's da kein einheitliches Bild (obwohl sich alle wohl auf das gleich Buch beziehen, aber das ist ein anderes Thema). Alles zurechtgebastelte Christentümer/Religionen, wenn man will, da es so etwas wie "den wahren Glauben" (verzeihe mir diesen Ausdruck) so ja gar nicht gibt. Was ich meinte ist, dass in unseren westlichen Gesellschaften, zum Glück, jeder die Freiheit hat sich seinen Glauben zurecht zu schneiden. Das ist mir auf jeden Fall sympathischer als doktrinärer Staatsglauben.

(07-02-2014, 10:58)Scheingreis schrieb: Das ist mir tatsächlich zu persönlich, solange ich bezweifeln muß, daß solchen Ausführungen dann auch mit dem angemessenen Respekt begegnet wird. Und solange ich Dinge lesen muß wie

Zitat Glaurung40:biblischen Geschwurbel

halte ich solche Zweifel für angebracht.

Klar, bleibt dir unbenommen, ich muss zugeben, dass ich entsprechende Kommentare abgeben würde, wenn du das nicht willst, kein Problem.

(07-02-2014, 10:58)Scheingreis schrieb: Esoterisch bedeutet "Alles Gute kommt von innen". Nichts liegt mir ferner. Meiner Meinung nach kann man die Menschen nicht verbessern. Aber man kann die Beziehungen zwischen ihnen verbessern. D.h. sogar mit diesen unvollkommenen Wesen wäre noch jede Menge anzufangen, auch wenn jeder für sich isoliert betrachtet im Prinzip der alte bleibt. Das ist doch genau das Gegenteil eines esoterischen Ansatzes.

Da hast du mich falsch verstanden, nur weil was esoterisch klingt, ist es das noch lange nicht. Aber hier liegt wieder der Hund im Mißverständnis der Begrifflichkeit begraben. Esoterisch meinte ich in dem Sinne, das ich in solchen Sätze keinen Informationsgehalt erkennen kann und damit will ich dich persönlich sicher nicht angreifen, beleidigen oder ähnliches.
(07-02-2014, 01:49)Bion schrieb:
(06-02-2014, 23:52)bridge schrieb: Bitte erklärt es mir,ich möchte es wirklich wissen.....

Ulan hat das vergeblich versucht, warum sollte ich mehr Erfolg haben?

Sollten Dich derlei Dinge wirklich interessieren, besorge Dir irgendeine "Einleitung in das Neue Testament". In guten Bibliotheken können solche Bücher auch ausgeliehen werden.

Die Entstehungsgeschichten der Synoptischen Evangelien werden beispielsweise in der "Einleitung zum NT" von Martin Ebner und Stefan Schreiber (Studienbuch Theologie, Verl. Kohlhammer, ISBN 978-3-17-018875-4) mit allen gängigen Hypothesen ausführlich behandelt. Auch die Einleitung von Ingo Broer (Studienausgabe, Echter-Verl. ISBN 978-3-429-02846-6) ist empfehlenswert. Ebenso die Einleitung von Petr Pokorny und Ulrich Heckel (Mohr Siebeck ISBN 978-3-8252-2798-2) oder jene von Udo Schnelle (Vandenhoeck & Ruprecht ISBN 978-3-525-03246-6).

Einen sehr guten Einblick in die Materie vermittelt Peter Pilhofer mit "Das Neue Testament und seine Welt" (Mohr Siebeck ISBN 978-3-16-150217-0).

Solltest Du etwas Einfaches, gut Lesbares bevorzugen, dann empfiehlt sich Gerd Theißens "Das Neue Testament" (Verl. Beck, ISBN 978-3-406-47992-2). Das Büchlein ist um € 8,95 zu haben, vermittelt eine Grundübersicht und ist in jedem guten Buchladen vorrätig bzw. kurzfristig besorgbar.
Du führst hier einige Bücher an und es gibt bestimmt noch viel mehr die versuchen das NT zu erklären.
Viele haben in ihren Erlärungen auch unterschiedliche Ansichten.

Da muß ich dir gestehen, das mir jedes Naturwissenschaftliche Buch (Chemie, Physik, Mathematik) lieber ist, da es sich auf einer Logik aufbaut und beweisbar ist. Es hat nichts mit Glauben zu tun!
Deshalb auch das Wort Wissenschaft, es ist etwas was Wissen schafft.
Auch das Wort Religionswissenschaft hat für mich die Bedeutung, das sich hier Menschen mit allen Religionen beschäftigt und hier Wissen schaffen.
Eine Beschäftigung mit nur einer Religion ist doch nur dazu da noch eine Auslegung zu finden und das ist Theologie! keine Wissenschaft mehr.
Hallo Bion
Vielen Dank,aber mit der historisch-kritischen Methode habe ich mich vor etlichen Jahren auseinander gesetzt und wüsste jetzt keinen Grund mich da wieder reinzuhängen.
Auch wenn ich vieles wieder vergessen habe,reicht es mir jetzt zu wissen,das eine atheistische Arbeitshypothese kaum zu Erkenntnis Gottes führen wird,es sei denn mit gaaanz viel Gnade Icon_cheesygrin wie Beispielsweise Eta Linnemann.
Zitat:Ich bin zwar nicht Bion, aber nach diesem Post bin ich mir sicher, dass Dich meine Antwort auf Deine noch offene Frage zu Markus und Johannes an mich langweilen wuerde, so dass ich mir die spare. Zumindest was mich angeht, hast Du die Antwort auf Deine jetzige Frage schon gegeben: Ich suche nicht Gott in diesen Texten - der ist fuer mich ein menschliches Konstrukt - sondern den Menschen. Religion ist fuer mich ein Werkzeug, das der Mensch verwendet, um sich selbst und seinen Platz in der Welt zu definieren und zu verstehen, oder dies zumindest zu versuchen. Und textkritische Auseinandersetzungen spiegeln fuer mich diese Suche. Ich finde das unwahrscheinlich spannend, wie Religionen entstehen, sich verwandeln, neue Ideen entwickeln und diese ineinander umformen. Und zumindest einen schemenhaften Blick darauf werfen zu koennen, wie das in den Kindertagen der groessten Religion dieser Welt passiert ist, ist fuer mich noch viel aufregender, als dies bei Mormonen oder Wicca zu tun. Wie auch immer, dies erzaehlt uns eine Menge Dinge ueber uns selbst.

hallo Ulan
danke für deine Erklärung,ich hab sie mehrmals gelesen
ich hoffe ich hab sie in deinem Sinne verstanden..

du sagst
Zitat: Religion ist fuer mich ein Werkzeug, das der Mensch verwendet, um sich selbst und seinen Platz in der Welt zu definieren und zu verstehen, oder dies zumindest zu versuchen.
Du meinst der Mensch erfindet Geschichten oder Erklärungen um die Dinge er nicht verstehen kann,irgend wie einzuordnen...?

über den Rest muß ich nochmal nachdenken
wollte nur schon mal ein feedbeck geben....Icon_smile
(07-02-2014, 17:32)bridge schrieb: Du meinst der Mensch erfindet Geschichten oder Erklärungen um die Dinge er nicht verstehen kann,irgend wie einzuordnen...?

Im Prinzip schon. Wobei die meisten von uns das ja nicht selbst erfinden. Als Kinder loechern wir ja mehr oder weniger alle unsere Eltern mit diesen ewigen "Warum"-Fragen. Unsere Eltern lieben uns und sorgen sich um uns, und solange wir klein sind, akzeptieren wir ihre Erklaerungen meist ungefragt. Irgendwann kommen wir schon an den Punkt, wo wir schon merken, dass sie doch nicht allwissend sind. Aber die Eltern haben vorgesorgt. Selbst wenn wir erwachsen sind und auf uns allein gestellt, gibt es immer noch jemanden, der uns liebt und sich um uns sorgt; so haben uns unsere Eltern es jedenfalls erzaehlt, und die wuerden uns doch nichts Falsches erzaehlen, oder? Und selbst wenn da Zweifel sind, solange wir glauben wollen, ist das Gefuehl der Geborgenheit doch immer noch da. Und, wie heisst es so schoen, Glaube kann Berge versetzen.
(07-02-2014, 23:21)Ulan schrieb: Und selbst wenn da Zweifel sind, solange wir glauben wollen, ist das Gefuehl der Geborgenheit doch immer noch da. Und, wie heisst es so schoen, Glaube kann Berge versetzen.

Ja. Glaube zielt auf ein "Ideal" hin, etwas, zu dem man hinkommen will.
Somit sind Bibelgeschichten in erster Linie natürlich Metaphern.
(07-02-2014, 23:21)Ulan schrieb: Glaube kann Berge versetzen

Das althebräische Wort har bedeutet Berg (Geländeerhebung) und Regierung


Selbst im altgriechischen NT ist diese Bedeutung stellenweise (je nach Kontext) vorhanden, zB in der Apokalypse

Israel war damals Besatzungszone und es war sehr ungesund, vom Umsturz zu reden. Daher verwendete man gerne Wortspielereien, die im altgriechischen harmlos klangen ("der Glaube kann Berge versetzen") aber für das geschulte hebräische Ohr der Schriftgelehrten eine andere Bedutung hatten
(08-02-2014, 02:24)Sinai schrieb: Das althebräische Wort har bedeutet Berg (Geländeerhebung) und Regierung

Soso. Wieder was gelernt. Was weder Gesenius noch ThWAT (mehr findet sich gerade nicht in meinem dörflichen Bücherregal Icon_cry) mir verraten - Sinai tut es mir kund. Aber wer so heißt wie Du, muß es ja wissen!


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