14-04-2013, 00:59
(14-04-2013, 00:12)petronius schrieb:(13-04-2013, 20:31)Gundi schrieb: Ok, dann erkläre mir bitte was du mit „umgekehrtes „dann geh doch nach drüben „-Argument" meinst
westdeutsche kritiker der brd bekamen gern zu hören:
"wenns dir hier nicht paßt, dann geh doch nach drüben"
das umgekehrte "dann geh doch nach drüben"-argument der ddr wäre gewesen:
"wenns dir westdeutschem nicht bei uns paßt (wenn du die verhältnisse bei uns kritisierst), dann bleib doch drüben
und halt gefälligst die schnauze"
Ich kann mich nur wiederholen: Sicherlich kann der Westdeutsche sich über die Umstände in der DDR aufregen. Nur welchen Sinn hat das? Eine Änderung kann erst dann eintreten, wenn auch die DDR-Bürger unzufrieden sind. Die Meinung des nicht-Betroffenen Westdeutschen ist doch dafür unerheblich. Es kann ja auch sein, dass die DDR-Bürger zufrieden sind, zum Unverständnis des Westdeutschen (mal ganz theoretisch).
Vielleicht ein aktuelleres Beispiel: Wir können uns auch pausenlos darüber aufregen, dass in Nordkorea ein Diktator an der Macht ist. Von seinen außenpolitischen Entscheidungen einmal abgesehen, ist es aber unerheblich wie wir diesen Diktator finden, sondern was die nordkoreanische Bevölkerung darüber denkt. Wenn diese in der Mehrheit keine Veränderung möchte, dann ist das halt so, auch wenn das unserer Vorstellung von einer positiven Gesellschaft entgegen steht.
Und im Gegensatz zu einem Staat, kommt bei der Kirche noch hinzu, dass man selbst entscheiden kann, ob man Mitglied ist oder nicht.
(14-04-2013, 00:12)petronius schrieb:(13-04-2013, 20:31)Gundi schrieb: Ich erlebe es recht häufig, dass sich Nicht-Katholiken über die Regeln der Kirche echauffieren. Zumeist über das Zöllibat und die Stellung der Frau, sowie die Sexualmoral.
Vielleicht ist der Begriff „Forderung“ etwas unglücklich gewählt
eben
es geht um kritik
Nun ja, eben oftmals nicht. Habe eigentlich versucht das zu erklären.
(13-04-2013, 19:45)petronius schrieb:(13-04-2013, 20:31)Gundi schrieb:(13-04-2013, 19:45)petronius schrieb: du hast auch zu ddr-zeiten genug ddr-bürger gefunden, die keine reisefreiheit wollten. genau wie es genug katholen gibt, die keine demokratisierung der rlkk fordern
Ja, und? Was willst du damit sagen?
daß es kein argument gegen kritik an mißständen sein kann, daß einige davon betroffene gar nichts dagegen haben
Einige Betroffene?
Argument gegen Kritik an Mißständen? Die Frage ist doch vor allem ob diese „Mißstände“ für die Betroffenen überhaupt als solche wahrgenommen werden? Weltweit scheint das nun mal in der RKK nicht der Fall zu sein.