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dialog der religionen
#1
oft wird vom "dialog der religionen" gesprochen, der anzustreben wäre oder gar eingefordert wird

mal ganz naiv gefragt: warum eigentlich?

es fordert ja auch keiner einen "dialog der ballspiele". wer lieber handball spielt als fußball, geht zum handballverein (mögen andere doch zum fußballverein gehen, wenn ihnen das mehr spaß macht) - die beiden vereine haben aber kaum miteinander zu tun oder gemeinsam zu diskutierende probleme, schon gar nicht sollen etwa die spielregeln vereinheitlicht werden, sodaß man auch beim fußball mit der hand spielen darf und umgekehrt

hauptsache ist doch, daß sich handballer mit fußballern vertragen und nicht der eine dem anderen an die gurgel geht, nur weil er ein anderes ballspiel bevorzugt - mit den wirklichen problemen im realen leben, wo vielleicht durchaus dialog, gemeinsames handeln angebracht wäre, hat das doch nichts zu tun. ballspielen ist schließlich privatsache, das kann jeder so handhaben, wie es ihm gefällt - ohne daß es den anderen beeinträchtigt oder diesen auch nur was angeht

in diesem sinne halte ich auch einen "dialog der religionen" für überflüssig - die religionen sollen sich nur bitte mal vor augen führen und anerkennen, daß sie über das privatvergnügen ihrer jeweiligen anhänger hinaus nichts zu melden haben, daß die anderen genauso ihr recht auf ihr eigenes privatvergnügen haben (oder auch darauf verzichten können), und so die basis für einen belastungsfreien dialog der menschen miteinander legen

lassen wir jedem das seine, dann haben wir auch zeit und energie dafür übrig, gemeinsam das zu diskutieren und in angriff zu nehmen, was uns allen auf dem herzen liegt und uns alle betrifft. zuvörderst, wie wir miteinander umgehen wollen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#2
(18-03-2013, 10:25)petronius schrieb: lassen wir jedem das seine, dann haben wir auch zeit und energie dafür übrig, gemeinsam das zu diskutieren und in angriff zu nehmen, was uns allen auf dem herzen liegt und uns alle betrifft. zuvörderst, wie wir miteinander umgehen wollen

Und damit hätten wir dann wieder einen Dialog.

Der Unterschied zum Ballspiel-Beispiel ist einfach der: Es macht nichts, wenn Fußballspieler und Basketballspieler nicht vertragen; ihr Konflikt hat nämlich keinen relevanten Einfluss auf ihre Fans. Man kann Dienstags Fußball spielen und sich an die Abseitsregeln halten und Donnerstags beim Basketball trotzdem keinen Schrittfehler machen. Religion ist da weniger offen, da es um eine Glaubensfrage geht und nicht um eine kurzweilige Tätigkeit.
Für ihre Anhänger und ganz insbesondere für die Bürger jener Staaten, in denen die Religion eine wichtige Rolle spielt, ist es daher wichtig, dass sich die verschiedenen Religionen auf der Basis von Demut und gegenseitigem Respekt begegnen, um niemandes Freiheit zu beschränken.
Tritt man miteinander in Dialog, kann man dann beispielsweise auch so schöne Dinge bereden wie das von dir genannte. Ohne Dialog können das nur die Christen mit den Christen, die Juden mit den Juden usw. diskutieren.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#3
(18-03-2013, 11:31)Keksdose schrieb: Und damit hätten wir dann wieder einen Dialog

natürlich!

einen der menschen, das ist ja der sinn der sache

(18-03-2013, 11:31)Keksdose schrieb: Der Unterschied zum Ballspiel-Beispiel ist einfach der: Es macht nichts, wenn Fußballspieler und Basketballspieler nicht vertragen; ihr Konflikt hat nämlich keinen relevanten Einfluss auf ihre Fans. Man kann Dienstags Fußball spielen und sich an die Abseitsregeln halten und Donnerstags beim Basketball trotzdem keinen Schrittfehler machen. Religion ist da weniger offen, da es um eine Glaubensfrage geht und nicht um eine kurzweilige Tätigkeit

deswegen sage ich ja, daß es bei den religionen darum geht, sich einfach rauszuhalten

(18-03-2013, 11:31)Keksdose schrieb: Für ihre Anhänger und ganz insbesondere für die Bürger jener Staaten, in denen die Religion eine wichtige Rolle spielt, ist es daher wichtig, dass sich die verschiedenen Religionen auf der Basis von Demut und gegenseitigem Respekt begegnen, um niemandes Freiheit zu beschränken

nur ist das aber symptombekämpfung und geht nicht den ursprung des problems an - daß eben für den staat "Religion eine wichtige Rolle spielt"

(18-03-2013, 11:31)Keksdose schrieb: Tritt man miteinander in Dialog, kann man dann beispielsweise auch so schöne Dinge bereden wie das von dir genannte. Ohne Dialog können das nur die Christen mit den Christen, die Juden mit den Juden usw. diskutieren.

nope

läßt man religion privatsache sein, kann jeder mit jedem über alles reden, was alle oder auch nur sie beide betrifft

weist man den religionen nach wie vor eine staats- und gesellschaftstragende rolle zu, können sie untereinander soviel "im dialog stehen", wie sie wollen, es wird an deer bevormundung grundsätzlich nicht gerüttelt (höchstens diese -unter den religionen! - einvernehmlich geregelt), und die nicht am dialog beteiligten fallen erst wieder hinten runter
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#4
Und was ist für Menschen, für die Religion keine Privatsache ist? Menschen, die sich interessieren, die ihren Glauben auch öffentlich leben möchten, die sich austauschen, die am Ende sogar in einem Forum im Internet darüber diskutieren? Religion als Privatsache mag teilweise eine legetime Forderung sein, aber es ist aktuell einfach nicht die Realität. Es gibt genug Staaten, die mit ihrem so gar nicht privaten Islam beispielsweise immer wieder in den Medien sind. Und hier braucht man einfach einen Dialog, um sich zu verständigen und einen Teil des Lebens, der für einige Menschen immens wichtig ist, nicht in ihre Hinterstübchen zu verbannen.
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#5
(18-03-2013, 12:00)Keksdose schrieb: Und was ist für Menschen, für die Religion keine Privatsache ist? Menschen, die sich interessieren, die ihren Glauben auch öffentlich leben möchten, die sich austauschen, die am Ende sogar in einem Forum im Internet darüber diskutieren?

die sollen das tun

wie oft soll ich denn noch sagen, daß wir einen dialog der menschen mireinander brauchen, nicht einen "der religionen" (wo sich die jeweiligen häuptlinge treffen und irgendwas auskungeln)

(18-03-2013, 12:00)Keksdose schrieb: Es gibt genug Staaten, die mit ihrem so gar nicht privaten Islam beispielsweise immer wieder in den Medien sind. Und hier braucht man einfach einen Dialog, um sich zu verständigen

wofür?

was soll der denn gebracht haben?
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#6
Dialog zwischen den Religionen ist eine gute Idee...............................................................gewesen...Icon_cheesygrin

funktionierte, oder funktioniert leider nicht... weil jede irgendwann angefangen hat eigene Bekenntnis patriotisch zu verteidigen... und sich gegenseitig mit Missionieren beschuldigten...

sprech hier von Christlich islamische Annäherung auf akademische Ebene... Icon_smile
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#7
(18-03-2013, 10:25)petronius schrieb: oft wird vom "dialog der religionen" gesprochen, der anzustreben wäre oder gar eingefordert wird

mal ganz naiv gefragt: warum eigentlich?
Verschiedene Religionen tätigen teilweise unterschiedliche Aussagen über ein- und diesselbe Wirklichkeit. Insofern scheint es sinnvoll, dass da die Menschheit insgesamt (bzw. der religiöse Teil derselbigen) zu einem gemeinsamen Nenner kommt.

(18-03-2013, 10:25)petronius schrieb: in diesem sinne halte ich auch einen "dialog der religionen" für überflüssig
Sicher. Teile und herrsche... Und wenn sich die Religionen bekriegen, statt in einen Dialog zu treten, ist der Herr Atheist natürlich der lachende Dritte und kann schön mit dem Finger auf die bösen Religionen zeigen, die sich wieder einmal partout nicht einig werden, nicht wahr? Icon_rolleyes

(18-03-2013, 12:25)petronius schrieb: wie oft soll ich denn noch sagen, daß wir einen dialog der menschen mireinander brauchen, nicht einen "der religionen" (wo sich die jeweiligen häuptlinge treffen und irgendwas auskungeln)
Naja, dem kann man vermutlich zustimmen. In diesem Sinne ließe sich dann die Forderung nach einem 'Dialog zw. Religionen' eben als 'Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen' ausweiten...
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#8
Einzelpersonen und gesellschaftliche Zusammenschlüsse von Einzelpersonen haben gleichermaßen die Eigenschaft mit ihren (niveauvollen bis primitiven) eigensten Bedürfnissen in Konkurrenz zu anderen Einzelpersonen und anderen gesellschaftlichen Zusammenschlüssen zu geraten. Dies gilt auch für den Bereich der Religion.
Aus echten Gegensätzen und mindestens ebenso häufig aus Missverständnissen entstehen Konflikte.

Diese Konflikte lassen sich gewaltsam austragen oder aber über Einsicht und Kompromiss beilegen. Dialog ist die einzig mir bekannte Methode, mit der dies gelingen kann.

Viele dieser Konflikte werden von vernünftigen Menschen in die Kategorie Dummheit und Schwachsinn eingeordnet. Kaum stehen diese klugen Menschen jedoch selbst in solchen Situationen, unterscheidet sich ihr Handeln kaum noch von dem Verhalten der von ihnen zuvor mit Recht kritisierten Streithanseln.

Manche Menschen meinen, es müsse doch jedes Individuum nur vernünftig sein. Dann bedürfe es doch gar keiner "Kampfgemeinschaften". Oder aber sie meinen, dass eine Abschaffung (Entmachtung) solcher "K r ampfgemeinschaften" den Frieden schaffen könnten.
Eine wirklich bezaubernde Utopie. Es lebe das Paradies und der Kommunismus. Träumt also ruhig weiter Genossen!!
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#9
(18-03-2013, 13:30)Noumenon schrieb: Verschiedene Religionen tätigen teilweise unterschiedliche Aussagen über ein- und diesselbe Wirklichkeit. Insofern scheint es sinnvoll, dass da die Menschheit insgesamt (bzw. der religiöse Teil derselbigen) zu einem gemeinsamen Nenner kommt

warum?

warum kann man nicht einfach unterschiedliche sichtweisen gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen?

(18-03-2013, 13:30)Noumenon schrieb:
(18-03-2013, 10:25)petronius schrieb: in diesem sinne halte ich auch einen "dialog der religionen" für überflüssig
Sicher. Teile und herrsche... Und wenn sich die Religionen bekriegen, statt in einen Dialog zu treten, ist der Herr Atheist natürlich der lachende Dritte und kann schön mit dem Finger auf die bösen Religionen zeigen, die sich wieder einmal partout nicht einig werden, nicht wahr? Icon_rolleyes

du mußt schon alles lesen, was ich schreibe

einem krieg der religionen rede ich mitnichten das wort, wenn ich darauf abziele, daß religionen sich aufs private zu beschränken hätten
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#10
(18-03-2013, 14:35)dalberg schrieb: Manche Menschen meinen, es müsse doch jedes Individuum nur vernünftig sein. Dann bedürfe es doch gar keiner "Kampfgemeinschaften". Oder aber sie meinen, dass eine Abschaffung (Entmachtung) solcher "K r ampfgemeinschaften" den Frieden schaffen könnten.
Eine wirklich bezaubernde Utopie. Es lebe das Paradies und der Kommunismus. Träumt also ruhig weiter Genossen!!

schön gesagt, aber dafür solltest du einen eigenen thread aufmachen
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#11
(18-03-2013, 14:35)dalberg schrieb: Diese Konflikte lassen sich gewaltsam austragen oder aber über Einsicht und Kompromiss beilegen. Dialog ist die einzig mir bekannte Methode, mit der dies gelingen kann.

Genau so, sehe ich das auch.
Man bedenke auch eine psychologische Komponente.
Miteinander Reden kann dazu führen, sich in den jeweils Anderen hineinzuversetzen und ihn dann nicht als Feind, sondern auch als Menschen mit all seinen Fehlern und Schwächen, aber auch Stärken zu sehen.

Ich finde auch, dass sachlicher Dialog dazu führen kann, Fanatismus abzubauen. Menschen versteifen sich gerne "in ihre Wahrheit".
Dort, wo kein Dialog mehr stattfindet, ist diese Gefahr größer.


(18-03-2013, 14:35)dalberg schrieb: Viele dieser Konflikte werden von vernünftigen Menschen in die Kategorie Dummheit und Schwachsinn eingeordnet. Kaum stehen diese klugen Menschen jedoch selbst in solchen Situationen, unterscheidet sich ihr Handeln kaum noch von dem Verhalten der von ihnen zuvor mit Recht kritisierten Streithanseln.

Der Mensch handelt eben nicht nur rational und logisch. Das hatte schon Spock seinerzeit an uns Menschen bemängelt.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#12
(18-03-2013, 14:42)petronius schrieb: warum kann man nicht einfach unterschiedliche sichtweisen gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen?

Genau das ist doch eigentlich letztendlich das Ziel. Das Mittel, um dorthin zu gelangen: Dialog. Es passiert ja nicht einfach so, wenn die großen Religionen aufhören, miteinander zu reden. Dann separieren sich nur alle voneinander und am Ende steht jeder alleine da.

(18-03-2013, 12:25)petronius schrieb: wie oft soll ich denn noch sagen, daß wir einen dialog der menschen mireinander brauchen, nicht einen "der religionen" (wo sich die jeweiligen häuptlinge treffen und irgendwas auskungeln)

Natürlich reicht es nicht, dass sich die Häuptlinge zum auskungeln treffen - was auch immer du dir darunter vorstellst. Aber Menschen sind nunmal wie eine riesige Schafherde, und der Schäfer hat immer noch einen beträchtlichen Einfluss. Es spricht also nichts dagegen, dass sich der Schäfer mit seinen Kollegen versteht - so entsteht gleich mal eine freundschaftliche Grundlage für die Schafe.

(18-03-2013, 12:25)petronius schrieb:
(18-03-2013, 12:00)Keksdose schrieb: Es gibt genug Staaten, die mit ihrem so gar nicht privaten Islam beispielsweise immer wieder in den Medien sind. Und hier braucht man einfach einen Dialog, um sich zu verständigen

wofür?

was soll der denn gebracht haben?

Wer spricht denn von "gebracht haben"? Deswegen sagt man doch, dass ein Dialog gebraucht wird. Nicht etwa, weil schon alles gut ist, sondern weil ein riesiger Prozess vor uns liegt. Und sowas braucht viel Zeit.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#13
(18-03-2013, 14:53)paradox schrieb: Ich finde auch, dass sachlicher Dialog dazu führen kann, Fanatismus abzubauen. Menschen versteifen sich gerne "in ihre Wahrheit".
Dort, wo kein Dialog mehr stattfindet, ist diese Gefahr größer

ich darf noch mal darauf verweisen, daß ich nicht den dialog ablehne, sondern ihn auf der richtigen ebene angesiedelt sehen möchte
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#14
(18-03-2013, 15:06)Keksdose schrieb:
(18-03-2013, 14:42)petronius schrieb: warum kann man nicht einfach unterschiedliche sichtweisen gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen?

Genau das ist doch eigentlich letztendlich das Ziel

des "dialogs der religionen"?

da mußt du einen anderen verfolgt haben als ich

(18-03-2013, 15:06)Keksdose schrieb: Das Mittel, um dorthin zu gelangen: Dialog. Es passiert ja nicht einfach so, wenn die großen Religionen aufhören, miteinander zu reden

der dialog zwischen den menschen passiert aber auch nicht einfach so, wenn nur die religionen miteinander reden (und evidenterweise dabei ja nicht zu potte kommen)

deshalb ja mein anliegen, die religion hier ganz rauszunehmen und gleich die menschen miteinander reden zu lassen, ohne sich private befindlichkeiten um die ohren zu hauen

(18-03-2013, 15:06)Keksdose schrieb: Natürlich reicht es nicht, dass sich die Häuptlinge zum auskungeln treffen - was auch immer du dir darunter vorstellst

na das, was uns immer als "dialog der religionen" verkauft wird

wenn mein katholischer nachbar gut mit meinem muslimischen gemüsehändler auskommt, wird das gemeinhin nicht hochtrabend unter diesem label vermarktet

(18-03-2013, 15:06)Keksdose schrieb: Aber Menschen sind nunmal wie eine riesige Schafherde, und der Schäfer hat immer noch einen beträchtlichen Einfluss

und genau da sehe ich das problem

(18-03-2013, 15:06)Keksdose schrieb: Wer spricht denn von "gebracht haben"? Deswegen sagt man doch, dass ein Dialog gebraucht wird. Nicht etwa, weil schon alles gut ist, sondern weil ein riesiger Prozess vor uns liegt. Und sowas braucht viel Zeit.

wird ein dialog gebraucht, wenn er, solange er denn schon in gang ist, nichts gebracht hat? wie kommt man darauf, er würde fürderhin etwas bringen?
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#15
(18-03-2013, 15:54)petronius schrieb: ....warum kann man nicht einfach unterschiedliche sichtweisen gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen?
der dialog zwischen den menschen passiert aber auch nicht einfach so, wenn nur die religionen miteinander reden (und evidenterweise dabei ja nicht zu potte kommen)

.....deshalb ja mein anliegen, die religion hier ganz rauszunehmen und gleich die menschen miteinander reden zu lassen, ohne sich private befindlichkeiten um die ohren zu hauen

......wenn mein katholischer nachbar gut mit meinem muslimischen gemüsehändler auskommt, wird das gemeinhin nicht hochtrabend unter diesem label (dialog) vermarktet

Hallo Petronius,
du beschreibst da ein wirklich vernünftiges Ziel, denn alles das, was du hier vorschlägst, ist zumindest für mich verständlich, nachvollziehbar und erstrebenswert. Vielleicht auch, weil das ganze Gespräch vollig im Bereich des Abstrakten bleibt, lassen sich Gegenargumente auch immer widerlegen, geschweige denn, dass sie dich überzeugen könnten. Deine Theorie ist schlüssig, wohl fast unangreifbar.

Ihr einziger erkennbarer Mangel: Die Realtität kümmert sich nicht um sie, die Realität verläuft weiter wie gehabt. Die Gesetze und die Kraft der Wirklichkeit sind einfach stärker als überzeugendste Gedankengänge.

Wenn jemand Verläufe als veränderungswürdig ansieht und sie wirklich verändern wollte, dann würde er die Ursachen genauestens analysieren, die dafür sorgen, dass etwas beständig so ist und bleibt, wie es ist.

Könnte es sein, dass dich eigentlich nur dieses faszinierend vernünftige Ziel interessiert, aber weniger der Weg, die Methode, welche über oder um alle Hindernisse hinweg dorthin führen könnte?
Viele Einwände, die bisher genannt wurden, richten sich weniger gegen das Ziel sondern versuchen auf Realitäten zu verweisen, die dafür sorgen, dass alles so ist und bleibt, wie es eben ist. Du widerlegst sie schlagkräftig, bleibst damit zugleich immer beim Ziel und umgehst so das Gespräch über realistische Wege.
Das Gespräch über ein Ziel ist für mich aber nur dann ergiebigl, wenn sich auch ein realistischer Weg zu Veränderung entwerfen lässt.
Ansonsten würden wir uns ja wohl nicht wesentlich von Utopisten und Phantasten unterscheiden.
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