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Atheistische Gesellschaft
#61
(24-02-2013, 21:55)petronius schrieb:
(24-02-2013, 01:23)paradox schrieb: Ich meine, in einer gottlosen Gesellschaft kann es leichter passieren, dass sich jemand als Oberboss entwickelt, da er sich nicht Gott unterordnen muss und sich somit quasi selbst als Gott anbeten lassen kann

entschuldige, wenn ich leise kichere

grade in sich nicht als gottlos verstehenden gesellschaften spielen sich doch üblicherweise irgendwelche figuren als stellvertreter oder sprachrohre dieses virtuellen oberbosses auf - und kommen damit durch

und was hatte ich danach noch geschrieben?
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#62
(24-02-2013, 22:17)paradox schrieb:
(24-02-2013, 21:55)petronius schrieb:
(24-02-2013, 01:23)paradox schrieb: Ich meine, in einer gottlosen Gesellschaft kann es leichter passieren, dass sich jemand als Oberboss entwickelt, da er sich nicht Gott unterordnen muss und sich somit quasi selbst als Gott anbeten lassen kann

entschuldige, wenn ich leise kichere

grade in sich nicht als gottlos verstehenden gesellschaften spielen sich doch üblicherweise irgendwelche figuren als stellvertreter oder sprachrohre dieses virtuellen oberbosses auf - und kommen damit durch

und was hatte ich danach noch geschrieben?

das hier:

"Der nicht sichtbare allmächtige Gott ist sozusagen dann eine Art kontrollierende Oberinstanz, der zwar nicht eingreift, aber aufgrund der Gläubigen eben dann trotzdem Einfluss auf diesen Anführer hat, wenn dieser sich widersprüchlich verhält"

aber was das mit der davor angesprochenen "gottlosen Gesellschaft" zu tun haben soll, hab ich nicht verstanden und es daher unkommentiert gelassen (ich versteh es immer noch nicht - über welche gläubigen in einer gottlosen gesellschaft soll gott einfluß auf deren gottlose anführer haben? das ergibt keinen sinn)

von einer "sich nicht als gottlos verstehenden gesellschaft" jedenfalls hast du keinen piep geschrieben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#63
Hallo paradox, danke für deine ausführliche Antwort.

(24-02-2013, 01:23)paradox schrieb: Ich meine, in einer gottlosen Gesellschaft kann es leichter passieren, dass sich jemand als Oberboss entwickelt, da er sich nicht Gott unterordnen muss und sich somit quasi selbst als Gott anbeten lassen kann. Der nicht sichtbare allmächtige Gott ist sozusagen dann eine Art kontrollierende Oberinstanz, der zwar nicht eingreift, aber aufgrund der Gläubigen eben dann trotzdem Einfluss auf diesen Anführer hat, wenn dieser sich widersprüchlich verhält.

Nun, die Geschichte zeigt, dass sich heilige Schriften recht beliebig auslegen lassen und somit das Verhalten desjenigen der sie vertritt gar nicht groß damit belangt werden kann. Soll heißen: Neigen nicht gerade Personen, die meinen Stellvertreter Gottes zu sein oder dessen Willen alleine zu kennen, dazu einen unantastbaren Oberboss abzugeben?

(24-02-2013, 01:23)paradox schrieb:
Zitat:Als Beispiele werden dann in der Regel das dritte Reich, die Sowjetunion und gelegentlich auch die DDR genannt.
Ja, das stimmt. Gläubige wurden ja auch gezielt verfolgt.

In welchem der Regime jetzt? Oder in allen?

(24-02-2013, 01:23)paradox schrieb: Die Kirche befand sich mMn nicht mehr auf dem Pfad Gottes, sondern des Verführers Hitler.

Der Pfad Gottes scheint mir immer abhängig von dem zu sein, der etwas über ihn aussagt Icon_cheesygrin
Vieles lässt sich halt mehr oder weniger beliebig interpretieren.

(24-02-2013, 01:23)paradox schrieb: Ob eine Gesellschaft atheistisch ist, entscheidet wohl die Bedeutung des Glaubens, der Religionen in dieser Gesellschaft.

Was meinst du mit Bedeutung? Den Anteil der Gläubigen? Den Einfluss der Religion in der Wertvorstellung oder sogar Gesetzgebung?
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#64
(24-02-2013, 23:00)petronius schrieb: das hier:

"Der nicht sichtbare allmächtige Gott ist sozusagen dann eine Art kontrollierende Oberinstanz, der zwar nicht eingreift, aber aufgrund der Gläubigen eben dann trotzdem Einfluss auf diesen Anführer hat, wenn dieser sich widersprüchlich verhält"

aber was das mit der davor angesprochenen "gottlosen Gesellschaft" zu tun haben soll, hab ich nicht verstanden und es daher unkommentiert gelassen (ich versteh es immer noch nicht - über welche gläubigen in einer gottlosen gesellschaft soll gott einfluß auf deren gottlose anführer haben? das ergibt keinen sinn)

von einer "sich nicht als gottlos verstehenden gesellschaft" jedenfalls hast du keinen piep geschrieben

In einer gottlosen Gesellschaft muss sich der Anführer keiner "göttlichen Ordnung/Instanz" unterordnen. Er ist schon der Oberste.
In einer mit Gottesglauben geprägten Gesellschaft hat auch der oberste religiöse Stellvertreter oder oberste geistliche Führer nicht unbedingt freien Spielraum, da er sich immer noch gewissen göttlichen Regeln unterordnen muss. Er darf also nicht gegen diese "von Gott angeordneten Werte" widersprechen.

Mit dieser Unterscheidung wollte ich keine Wertung vornehmen, dass das eine besser als das andere sei, sondern einfach eine Überlegung was denn der Unterschied zwischen denn beiden ist.
Zweifellos haben beide genug Macht anzustellen, was sie wollen. Mir gings nur darum einen Unterschied zu nennen.
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#65
(24-02-2013, 23:25)Gundi schrieb: Hallo paradox, danke für deine ausführliche Antwort.

(24-02-2013, 01:23)paradox schrieb: Ich meine, in einer gottlosen Gesellschaft kann es leichter passieren, dass sich jemand als Oberboss entwickelt, da er sich nicht Gott unterordnen muss und sich somit quasi selbst als Gott anbeten lassen kann. Der nicht sichtbare allmächtige Gott ist sozusagen dann eine Art kontrollierende Oberinstanz, der zwar nicht eingreift, aber aufgrund der Gläubigen eben dann trotzdem Einfluss auf diesen Anführer hat, wenn dieser sich widersprüchlich verhält.

Nun, die Geschichte zeigt, dass sich heilige Schriften recht beliebig auslegen lassen und somit das Verhalten desjenigen der sie vertritt gar nicht groß damit belangt werden kann. Soll heißen: Neigen nicht gerade Personen, die meinen Stellvertreter Gottes zu sein oder dessen Willen alleine zu kennen, dazu einen unantastbaren Oberboss abzugeben?

Das würde ich nicht ganz so sehen.
Was hätte man bspw mit einem Papst angestellt, wenn bekannt würde, dass dieser homosexuelle Liebschaften hatte?
Keine Frage, wenn man verfolgen und unterdrücken wollte, konnte die heilige Schrift dazu verwendet werden.
Aber der gottlose Führer benötigt im Unterschied dazu bspw kein heiliges Buch.

(24-02-2013, 23:25)Gundi schrieb:
(24-02-2013, 01:23)paradox schrieb:
Zitat:Als Beispiele werden dann in der Regel das dritte Reich, die Sowjetunion und gelegentlich auch die DDR genannt.
Ja, das stimmt. Gläubige wurden ja auch gezielt verfolgt.

In welchem der Regime jetzt? Oder in allen?

Ich würde sagen, in allen, aber mit unterschiedlichen Abstufungen und Konsequnzen.

(24-02-2013, 23:25)Gundi schrieb:
(24-02-2013, 01:23)paradox schrieb: Die Kirche befand sich mMn nicht mehr auf dem Pfad Gottes, sondern des Verführers Hitler.

Der Pfad Gottes scheint mir immer abhängig von dem zu sein, der etwas über ihn aussagt Icon_cheesygrin
Vieles lässt sich halt mehr oder weniger beliebig interpretieren.

Das mag sicherlich stimmen. Allerdings leben wir momentan eher in einer freieren Gesellschaft, wo man seinen Glauben "freier" ausleben kann und auch hinterfragen kann.
Und rückblickend kann man nunmal sagen, dass der Glaube im Nazi-Regime unter anderen Vorzeichen stand, als es jetzt der Fall ist.

(24-02-2013, 23:25)Gundi schrieb:
(24-02-2013, 01:23)paradox schrieb: Ob eine Gesellschaft atheistisch ist, entscheidet wohl die Bedeutung des Glaubens, der Religionen in dieser Gesellschaft.

Was meinst du mit Bedeutung? Den Anteil der Gläubigen? Den Einfluss der Religion in der Wertvorstellung oder sogar Gesetzgebung?

Ja, all diese Dinge.
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Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#66
(25-02-2013, 03:45)paradox schrieb: In einer gottlosen Gesellschaft muss sich der Anführer keiner "göttlichen Ordnung/Instanz" unterordnen. Er ist schon der Oberste.
In einer mit Gottesglauben geprägten Gesellschaft hat auch der oberste religiöse Stellvertreter oder oberste geistliche Führer nicht unbedingt freien Spielraum, da er sich immer noch gewissen göttlichen Regeln unterordnen muss. Er darf also nicht gegen diese "von Gott angeordneten Werte" widersprechen

das ist schöne theorie - praktisch legt doch der chef aus bzw. teilt mit, was diese "von Gott angeordneten Werte" sein sollen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#67
?

xxx.welt.de/politik/ausland/article113898583/Wir-Atheisten-bilden-eine-Parallelgesellschaft.html
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#68
(26-02-2013, 01:03)Artist schrieb: ?

xxx.welt.de/politik/ausland/article113898583/Wir-Atheisten-bilden-eine-Parallelgesellschaft.html

möchtest du uns etwas mitteilen, etwas zur diskussion stellen, eine meinung vorstellen?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#69
(25-02-2013, 03:45)paradox schrieb: In einer gottlosen Gesellschaft muss sich der Anführer keiner "göttlichen Ordnung/Instanz" unterordnen. Er ist schon der Oberste.
In einer mit Gottesglauben geprägten Gesellschaft hat auch der oberste religiöse Stellvertreter oder oberste geistliche Führer nicht unbedingt freien Spielraum, da er sich immer noch gewissen göttlichen Regeln unterordnen muss. Er darf also nicht gegen diese "von Gott angeordneten Werte" widersprechen

Schau mal bei Paulus , Römerbriefe rein.
„Die Wege des Herrn sind unergründlich“.
Gott ist eben so, er übersteigt unser Verstehen,
somit wird weiteres Nachdenken beendet,
da er sich dem Verständnis einfach entzieht.

Also sind Gottesvorstellungen, ob es ihn geben könnte, ob er agiert,
was vorgeschrieben hat etc. von vornherein Luftgitarre, reines Menschenwerk.
Somit Ende der Diskussion.
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#70
(27-02-2013, 15:06)Harpya schrieb: Schau mal bei Paulus , Römerbriefe rein.
„Die Wege des Herrn sind unergründlich“.
Gott ist eben so, er übersteigt unser Verstehen,
somit wird weiteres Nachdenken beendet,
da er sich dem Verständnis einfach entzieht.

Also sind Gottesvorstellungen, ob es ihn geben könnte, ob er agiert,
was vorgeschrieben hat etc. von vornherein Luftgitarre, reines Menschenwerk.
Somit Ende der Diskussion.

Nicht ob es ihn geben könnte. Das besagt die Stelle nicht, sondern dass wir seine Wege nicht verstehen können.
Und was hat das jetzt überhaupt mit dem Thread-Thema zu tun?
Ende der Diskussion?
Sollen wir also alle einfach die Klappe (bzw. die Tastatur) halten?
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#71
Stimmt, steht da nicht.
Wenn er aber unergründlich ist spielt das keine Rolle,
da ich nie einen festen Bezugspunkt habe,
ist also egal obs ihn gibt oder nicht.
Alles bleibt Spekulation.
Also muss man einfach einen Standpunkt annehmen der nicht falsifizierbar ist.
„Gott“, „der Glaube“, „die Offenbarung“ und dergleichen werden vorausgesetzt.

Auf der Basis kann man sich dann durchaus mit Analyse und Darstellung des Glaubens,
Dogmatik und Ethik.... auseinandersetzen,
immer mit einem impliziten "wenns ihn denn gibt"
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#72
(24-02-2013, 23:25)Gundi schrieb: Nun, die Geschichte zeigt, dass sich heilige Schriften recht beliebig auslegen lassen und somit das Verhalten desjenigen der sie vertritt gar nicht groß damit belangt werden kann. Soll heißen: Neigen nicht gerade Personen, die meinen Stellvertreter Gottes zu sein oder dessen Willen alleine zu kennen, dazu einen unantastbaren Oberboss abzugeben?
Klar, so ist das - auch in den Gemeinden der Gläubigen. Nur richtig christlich (oder muslimisch) ist das nicht. Der Wille Gottes ist dann und nur dann erfüllt, wenn es jedem einzelnen Menschen wohl (nicht unbedingt "gut") ergeht - gemeint ist, dass der Einzelne ein von der Gesellschaft geachtetes und weit gehend geschütztes, jedenfalls nicht beeinträchtigtes Leben führen kann. D. h. die Berufung auf eine Stelle Heiliger Schriften ist dann Makulatur, wenn sie zur DurchsetzungIcon_exclaim von Herrschaft gegen die Beherrschten verwendet wird, wobei die Beherrschten häufig mitspielen. Letzteres wollte der Christus Jesus überwinden - frei nach Hans Küng -.

Wenn dazu (zu diesem "Mitspielen" in Herrschaftsstrukturen) die Überwindung herkömmlicher Gottesbilder erforderlich ist, so ist das sogar aus christlicher Sicht zu begrüßen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#73
(27-02-2013, 19:25)Ekkard schrieb: Nur richtig christlich (oder muslimisch) ist das nicht. Der Wille Gottes ist dann und nur dann erfüllt, wenn es jedem einzelnen Menschen wohl (nicht unbedingt "gut") ergeht

sagst du

wer hat dich dazu bevollmächtigt, zu bestimmen, was "richtig christlich (oder muslimisch) ist"?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#74
"Ehre Vater und Mutter, auf dass es dir wohl ergehe und du lange lebest auf Erden."
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#75
(27-02-2013, 19:25)Ekkard schrieb: Klar, so ist das - auch in den Gemeinden der Gläubigen. Nur richtig christlich (oder muslimisch) ist das nicht. Der Wille Gottes ist dann und nur dann erfüllt, wenn es jedem einzelnen Menschen wohl (nicht unbedingt "gut") ergeht - gemeint ist, dass der Einzelne ein von der Gesellschaft geachtetes und weit gehend geschütztes, jedenfalls nicht beeinträchtigtes Leben führen kann.

Ist ja wieder das interpretative " gemeint ist",
woher will man das den wissen ?
Soll das vielleicht eineindeutig sein ?
So Aussagen sind ziemlich politisch, wenn mal was dann doch nicht läuft, kann man sich immer
noch darauf zurückziehen, eigewntlich hate isch sounso gemeint...

Gibts da auch mal ne klare Kante?
Wäre hilfreich.
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