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Die Angst des "Christen"
#1
Wenn ich Menschen antreffe, sie sich als Christen bezeichnen, kann ich diese Bezeichnung nicht ernst nehmen, denn aus vielerlei Gründen kommt mir die Angst entgegen, die diese Menschen in eine Haltung und Ansicht zwingt, die sie als "christlich" bezeichnen. Diese ist nicht einfach zu erkennen und vor allem ist sie von den Betroffenen noch weniger erkennbar als für einen Außenstehenden.

Ich weiß, wie brisant dieses Thema ist und wie sehr sich "Christen" sträuben, denn es handelt sich ja um eine unbewusst vorliegende Strategie der Angstbewältigung.

Die andere Seite ist die der Machtausübung derer, die sich der Angst der anderen bedienen, um sich profilieren zu können. Auch hier liegt letztlich nichts anderes als Angst vor.
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#2
Konkret besteht diese "Angst" in was?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
Univers:

Meinst du die Angst vor der Hölle, weil der Christ, der daran glaubt, fürchtet, Gott nicht gut, nicht gläubig, nicht vertrauensvoll, nicht nächstenliebend oder was auch immer nicht genug zu sein?
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#4
Bei den Leuten aus meinem Bekanntenkreis ist mir das noch gar nicht aufgefallen, eher habe ich einen gegensätzlichen Eindruck, also eigentlich ganz normal und manchmal sogar mit einer Art "Siegessicherheit", weit weg von irgendeiner Angst.
Meine Großmutter war auch total gläubig evangelisch, sie sagte oft: "Moin Buu, glaab doch oan unsenn Herrn Jesus damid de in de Himmel kimmschd, der nimmd de all doi Sinde wäg.." Und wenn ich an sie denke hoffe ich, dass es vielleich doch eine (Er-)Lösung gibt für alle die in einer Zeit lebten in der die Fahrt in die nächstgrößere Stadt fast mit einer heutigen Weltreise vergleichbar ist, das "Tor zur Welt" ein Volksempfänger war mit dem roten Schild dran: "Das Abhören ausländischer Sender ist ein Verbrechen...", die Frauen auf dem Land mit Kopftuch und Kittelschürze unterwegs waren und die Welt noch in Ordnung...
Zum Fernseher sagte sie: "Sou en Daiwwelskaschde kimmd me nedd ins Haus.."
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#5
Die Angst, von der ich spreche, ist nicht etwas, was gleich vordergründig erkennbar ist, sondern sie versteckt sich, bleibt hintergründig und kann daher auch nur dann erkannt werden, wenn die Hintergründigkeit berücksichtigt wird.

Zunächst ist diese Angst eine, die jeder Mensch hat. Das ist etwa so seltsam, wie man von einer (latenten) Betriebsgefahr einer laufenden Maschine spricht. Es geht also schon von einer laufenden Maschine eine gewisse Gefahr aus. Etwas deutlicher sticht die Latenz der Gefahr bei einem Auto hervor. Durch Inbetriebnahme eines Autos, entsteht gleichzeitig eine Grundgefahr, im Straßenverkehr trotz aller Sicherungsmaßnahmen einen Unfall zu haben.
Wie bei der laufenden Maschine eine latente Betriebsgefahr besteht, so besteht beim Menschen eine latente Angst vor etwas, das nicht greifbar ist, aber seine Existenz bedroht. Es handelt sich also nicht um eine Gefahr, die konkretisiert werden kann, wie die Angst vor möglichen herabfallenden Dachziegeln bei einem Sturm, sondern vor etwas nicht Fassbarem, das nicht den Körper betrifft, sondern einen akörperlichen Kern im Menschen, der sein Wesen und seine geistige Existenz ausmacht.
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#6
@ Univers

sprichst du vielleicht über den sogenannten Verfolgungswahn, dass einer christlich ist, und sich vorkommt von anderen nicht angenommen zu werden, und ständig maskiert ist... ?

oder sprichst du eher von einer ganz persönlichen Seelischen Belastung... ?
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#7
(26-09-2012, 15:24)Univers schrieb: Die Angst, von der ich spreche, ist nicht etwas, was gleich vordergründig erkennbar ist, sondern sie versteckt sich, bleibt hintergründig und kann daher auch nur dann erkannt werden, wenn die Hintergründigkeit berücksichtigt wird.

Zunächst ist diese Angst eine, die jeder Mensch hat. Das ist etwa so seltsam, wie man von einer (latenten) Betriebsgefahr einer laufenden Maschine spricht. Es geht also schon von einer laufenden Maschine eine gewisse Gefahr aus. Etwas deutlicher sticht die Latenz der Gefahr bei einem Auto hervor. Durch Inbetriebnahme eines Autos, entsteht gleichzeitig eine Grundgefahr, im Straßenverkehr trotz aller Sicherungsmaßnahmen einen Unfall zu haben.
Wie bei der laufenden Maschine eine latente Betriebsgefahr besteht, so besteht beim Menschen eine latente Angst vor etwas, das nicht greifbar ist, aber seine Existenz bedroht. Es handelt sich also nicht um eine Gefahr, die konkretisiert werden kann, wie die Angst vor möglichen herabfallenden Dachziegeln bei einem Sturm, sondern vor etwas nicht Fassbarem, das nicht den Körper betrifft, sondern einen akörperlichen Kern im Menschen, der sein Wesen und seine geistige Existenz ausmacht.

Man nennt das auch Angst vor dem Tod/dem Sterben. Hat aber jeder Mensch, nicht nur der Christ.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#8
Univers, du sprichst in Rätseln. Nehmen wir eine konkrete Phobie: Ich z. B. mag Reisen nicht, weil die Abläufe unübersichtlich sind, Anschlüsse nicht funktionieren, der Bus gerade weg ist oder der Koffer nicht im Flieger. So etwas meinst du wohl nicht, sondern eine weltanschauliche, vielleicht religiöse Angst. Aber so etwas kenne ich nicht oder vielleicht nicht mehr.
Wenn man über eine latente Angst sprechen soll, muss man wenigstens wissen, in welche Richtung man denken soll.

Ich hab' da eine Idee, was du meinen könntest: Noch bis vor rund 50 Jahren "sah der (gar nicht so) Liebe Gott (quasi) alles" und schickte einen geradewegs in die Hölle.
Solche mythischen Vorstellungen wurden aber inzwischen aus der Theologie entfernt. Mag sein, dass es noch gesellschaftliche Nischen gibt, in denen so argumentiert wird.

Meinst du so etwas?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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