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Warum Schöpfung?
#1
Question 
Eine Frage, bei der mich vor allem (aber nicht nur) die Meinung Gläubiger Christen interessiert:

Warum hat Gott überhaupt irgendetwas erschaffen?
Bzw., was gibt es für Positionen zu diesem Thema...

Irgendwann einmal habe ich die Stellungnahme gelesen, er hätte das zu seinem eigenen Wohlgefallen getan - da dachte ich spontan, wir sind dann wohl das Privattheater Gottes (überspitzt formuliert). Mich würde aber wirklich interessieren, ob sich zu der Frage jemand von euch mal Gedanken gemacht hat - und vielleicht interessante Ideen haben könnte...


Grüßlein Icon_cheesygrin
Keksdose
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#2
Gefühlsmenschen üben Religion zumeist in Beziehung zu einem persönlichen Gott. Die Welt als sein "Privattheater" könnte so hingehen (ind. 'Lila', das göttliche Spiel). Man muss es nicht ergründen, sondern bittet Gott lediglich um Hingabe zu Ihm, und das man seinen Willen tut, gleich ob sich gerade ein Drama oder Komödie abspielt. Klar, diese Einfalt hat es in einer rationalen Kultur eher schwer...

Streng logisch ist die Summe der Energie im Universum immer die gleiche, ob verdichtet im Urknall oder entspannt. D.h. die Welt besteht seit Ewigkeit (es sei denn, Gott hat diese Energie einmal aus seiner Tasche geholt).
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#3
Ich für meinen Teil vermag nicht an eine Schöpfung zu glauben, an eine Emanation "G#ttes" allerdings schon.
Das ist meine ganz persönliche Ansicht. 
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#4
(27-04-2012, 19:21)eddyman schrieb: D.h. die Welt besteht seit Ewigkeit
Das ist Deine "Annahme", schon deshalb weil "Ewigkeit" für den menschlichen Geist nicht fassbar ist.
Meine Annahme: Gott ist Geist, ein alles umfassender und in allem wirkender Geist. Es existieren aber auch Geisteswesen mit dem Geist Gottes. Sind nicht Gott, haben aber seinen Geist. So wie Menschen nicht Gott sind aber seinen Geist haben.
Die Menschen sind also die neueste Spezies die den Geist Gottes in sich tragen sollen wie die Engel, nur eben im "Fleisch". Das Problem
sind die Messis, die das wohnen des Geistes Gottes im Menschen unmöglich machen.
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#5
Zitat:(es sei denn, Gott hat diese Energie einmal aus seiner Tasche geholt)

Ist das nicht der Hauptkern dessen, was Gläubige von Nichtgläubigen (in Sachen Schöpfung bzw. Urknall jetzt) unterscheidet?
Sozusagen die alte Idee des unbewegten Bewegers - der Ursprung des Ursprungs, usw.

Gibt es überhaupt eine thelogische Position zu Gottes Motiv für die Schöpfung? Natürlich kann man andererseits Gott auch als Transzendenz an sich verstehen, die bräuchte dann kein Handlungsmotiv. Deswegen interessiert mich aber speziell die christliche Sicht mit dem personalen Gott sehr :)
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#6
(27-04-2012, 19:54)indymaya schrieb:
(27-04-2012, 19:21)eddyman schrieb: D.h. die Welt besteht seit Ewigkeit

Meine Annahme: Gott ist Geist, ein alles umfassender und in allem wirkender Geist. Es existieren aber auch Geisteswesen mit dem Geist Gottes. Sind nicht Gott, haben aber seinen Geist. So wie Menschen nicht Gott sind aber seinen Geist haben.

Volltreffer liebe Indymaya, so seh ich das auch.

Nur " Seinen Geist haben " das ist eine vertrackte Sache.

Dieser Geist wohnt als kleinstes Bläßchen im Herzen des Menschen. eines jeden Menschen.
Sollte die Seele sich nun auf ihren Wegen ( auch Überwindung der individuellen und nicht rechten Eigenschaften ) zum Geist hin Orientieren, also sich durch Verinnerlichung zur geistigen Welt Gottes aufmachen, so wird dies Bläßchen berührt und geöffnet. Jetzt ist der Mensch zur Gänze wiedergeboren. Volkommen im Geiste Gottes lebend.

Das ist aber ein nicht ganz so einfacher Weg. Es langt für uns Normalos wohl auch erstmal die Seele zu erwecken. Die suhlt sich nämlich gerne im äußeren Wohlstand oder schläft auch mal recht lange vor sich hin. Kein Wunder bei der Abstammung.
Das wäre die erste Wiedergeburt.



Gruß

plusmehr
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#7
(27-04-2012, 19:21)eddyman schrieb: (es sei denn, Gott hat diese Energie einmal aus seiner Tasche geholt).

das wäre dann denk ich eine deistische vorstellen, die damals in england, also ich mein um 18 bzw 19 jahrhundert verbreitet hat.
jemand dreht an der uhr und lässt die folgend einfach laufen ohne einzugreifen - das wäre so eine symbolische philosophie dazu.
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#8
(27-04-2012, 20:29)Artist schrieb:
(27-04-2012, 19:21)eddyman schrieb: (es sei denn, Gott hat diese Energie einmal aus seiner Tasche geholt).

das wäre dann denk ich eine deistische vorstellen(...)

Wie ist es denn sonst?

Mich interessieren eure Meinungen, ich frag nicht aus Dummheit ;)
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#9
(27-04-2012, 20:08)plusmehr schrieb: Dieser Geist wohnt als kleinstes Bläßchen im Herzen des Menschen. eines jeden Menschen.
In Jesus war er 100% so das Gott ihn seinen Sohn nannte. und das man, wenn man ihn sah, den "Vater"sah.
Und Deine "Bläschen" sind bei Jesaja der glimmende Docht den Jesus nicht auslöscht.
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#10
Man kann sich die Frage stellen, aber gibt es eine reale Antwortmenge? Ich meine aus guten Gründen: Nein. Das Problem ist die recht einseitige Beziehung des Menschen zu einer Entität, über die wir keine realen Informationen erhalten können. "Reale Informationen" sind solche, die man messen oder wiegen kann, sprich, die man empirisch zu gewinnen vermag.

Dies ist in den Religionen so wenig gegeben, wie in der Mathematik. Die Mathematik beruht auf Axiomen und ihre Lehrsätze auf Voraussetzungen und Schlussfolgerungen, die mit Hilfe der Axiome, insbesondere der Logik, konstruiert werden. Religionen funktionieren ganz ähnlich mit dem Unterschied, dass es keine streng abgegrenzten Axiome gibt. Stattdessen transportieren Mythen, Legenden und Berichte gewisse Grundauffassungen, denen man zustimmen, oder die man ablehnen kann.

Folglich ist die Frage: "Warum hat Gott die Welt und mit ihr uns Menschen geschaffen?" nur so zu beantworten, wie andere Menschen bis tief hinein in die Geschichte darüber gedacht haben. Man kann also von vorneherein sagen, warum aus religiöser Sicht Gott die Welt gemacht hat, ohne die reale Welt und ihre Vorgänge überhaupt zu kennen: ER hat sie geschaffen aus Freude an dem Gegenüber des denkenden und vertrauenden Menschen. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, wie es ist, einen verlässlichen Freund als Gesprächs- und Beziehungspartner zu haben. Und damit klar wird, wer verlässlich ist und wer eher nicht, definiert man einige Regeln, die dies zu entscheiden gestatten z. B. den Dekalog.

Um dies festzustellen, genügt es, die Zeugnisse menschlichen Glaubens zu studieren. Die ganze Schöpfungsgeschichte bzw. die Moses-Bücher erzählen von nichts anderem.

Das Unangenehme an solchen Erkenntnissen ist, dass sie nur literarisch zu prüfen aber in der Realität sich nicht bestätigen lassen, weil sie mit Letzterer nichts zu tun haben. Damit sind sie abhängig von der Interpretation der z. B. biblischen Geschichten (Mythen, Legenden, Erzählungen, Berichten).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#11
(27-04-2012, 21:40)Ekkard schrieb: Folglich ist die Frage: "Warum hat Gott die Welt und mit ihr uns Menschen geschaffen?" nur so zu beantworten, wie andere Menschen bis tief hinein in die Geschichte darüber gedacht haben

und dürfte daher in der antwort auf die frage hinauslaufen "warum hätte ich das gemacht, wenn es mir möglich gewesen wäre?"

wir können schließlich nur innerhalb unseres menschenkopfs denken
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#12
Korrekt!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#13
(27-04-2012, 21:49)petronius schrieb: wir können schließlich nur innerhalb unseres menschenkopfs denken
Welche Weisheit. Da Thema ist voll beantwortet.
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#14
(27-04-2012, 21:49)petronius schrieb: und dürfte daher in der antwort auf die frage hinauslaufen "warum hätte ich das gemacht, wenn es mir möglich gewesen wäre?"
Stelle Dir einfach vor Du wärest Geist und beschließt in "Materie" zu wohnen. Findest aber Dein Haus voller Hausbesetzer und Mietnomaden.
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#15
(28-04-2012, 08:42)indymaya schrieb: Stelle Dir einfach vor Du wärest Geist und beschließt in "Materie" zu wohnen. Findest aber Dein Haus voller Hausbesetzer und Mietnomaden.

etwas ist nicht "mein haus", nur weil ich beschieße, darin wohnen zu wollen

das nur nebenbei bemerkt, denn was du mir eigentlich sagen willst, bleibt mir leider völlig unklar
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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